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Klaas war auf direktem Wege wieder zurück in sein Büro gestapft und hatte die Tür abgeschlossen. Ich betrat den Konferenzraum erneut. Schmitti saß noch immer grübelnd über seinem Laptop. „Hat dein Liebster Giftzwerg sich wieder beruhigt?" brummelte er in Gedanken als er mich bemerkte. „Wir bekommen ernsthafte Probleme wenn das mit denen so weitergeht..." entgegnete ich und stämmte meine Hände in die Seiten. „Der Hipko hat ihn auf dem Kiker. Da hat er sich mit Klaas wirklich den richtigen ausgesucht." er sah zu mir hoch. „Das gibt noch was, ich hab's im Gefühl." brummte er. „Vielleicht rede ich nochmal mit ihm..." überlegte ich- offensichtlich laut. „Bringt doch nichts. Bring dich da nicht selbst in die Schusslinie. Klaas ist schon groß, der schafft das. Am Ende habt ihr zwei euch noch am Arsch. Das fehlte uns echt noch." Schmitt schnaubte. Ich nickte zustimmend, gab ihm noch ein schwaches Lächeln und verließ den Raum wieder.

Ich wusste das er Recht hatte, aber wohl war mir bei dieser Sache trotzdem nicht. Außerdem musste ich ganz dringend aufhören Klaas ständig in Schutz zu nehmen, es viel mir mittlerweile schon selbst auf.

Mein Kopf lief rot an. Ich schüttelte meine Gedanken ab und klopfte an Klaas' Bürotür. Er öffnete zögernd. „Komm rein." raunte er. Sein Kopf hatte immernoch diese ungesunde rote Wut-Farbe. „Soll ich dich mit zum Studio nehmen?" fragte ich vorsichtig. „Die Probe startet in einer Stunde." Er nickte abwesend.

„Ich muss dir vorher noch was zeigen..." er deutete auf seinen Schreibtisch. Ein Papierstapel. „Was ist das?" fragte ich sichtlich verwirrt. Klaas verleierte die Augen. „Ließ schon." bockte er. Ich trat einen Schritt näher an die Papiere. ‚Anmerkungen und Anreizungen zur Verbesserung des Showkonzeptes LateNightBerlin, „Ist nicht sein Ernst..." Ich sah Klaas entgeistert an. „Das ist sein voller Ernst. Der lernt mich auch bald mal richtig kennen, dieser Drecksack." motzte er und schnappte geladen seine Jacke vom Bürostuhl.

Dieser Kerl würde Klaas noch an den Rande seiner Gutmütigkeit treiben, das hatte ich im Gefühl. Selbst ich hatte Respekt vor diesen 1,20m geballter Wut.

Ich folgte Klaas welcher fluchtartig die Gänge hinunter stapfte. „EY! auf den Gängen wird nicht gerannt!" grölte Jakob lachend als wir sein Büro passierten. „Schnauze!" brüllte Klaas zurück. Ich signalisierte Jakob die ‚Kopf-Ab' Geste und verzog das Gesicht. Mit zusammengezogenen Augen nickte er verstehend.

Klaas passierte den Ausgang, die Tür knallte laut und er sprintete fast über den asphaltierten Parkplatz. Ich hatte Mühe Schritt zu halten. Ich betätigte die Taste vom Autoschlüssel und öffnete die Tür. Er warf sich in den Beifahrersitz und atmete tief durch. „Das wird schon." versuchte ich ihn aufzumuntern. „Ganz sicher..." brummte er und schnallte sich an. Ich startete den Motor und wir rollten vom Parkplatz.

Klaas versank immer in einem ganz unangenehmen Schweigen wenn er so verärgert war. Wir hielten an der ersten roten Ampel. Der Verkehr war mal wieder eine Katastrophe. Ich sah zu zu ihm hinüber. Seine ganze Körperhaltung war angespannt. Die Arme fast krampfhaft verschränkt, die Augenbrauen zusammengezogen. Er knupperte nervös an seiner Unterlippe. „hör doch auf zu bocken, du bekommst schon eine richtige Zornfalte auf der Stirn." grinste ich. „Bist du meine Mutter oder was...?" fragte er stumpf. „ey!" entgegnete ich beleidigt. „Ja 'Tschuldigung. Kannst du einfach nur fahren? Geht das!?" entgegnete er bissig. Ich rollte die Augen und trat auf das Gas.

Message angekommen Mr. Grumpy Cat. Ich musste wirklich an mich halten ihm nicht noch einen dummen Spruch zu drücken. Aber ich wusste ja wie es um seine Laune stand, also verkniff ich mir weitere Sticheleien.

Verdächtig stumme zwanzig Minuten später kamen wir an den Studioblocks an. Wir suchten einen Parkplatz und stellten den Wagen ab. Klaas öffnete die Beifahrer Tür und knallte sie im nächsten Moment sofort wieder zu. Kurz war ich verwirrt. Ich stieg aus dem Auto.

Der rote Sportwagen stand nur einige Meter von uns entfernt. „Das ist doch nicht sein scheiß Ernst!" schnauzte Klaas aus dem inneren des Wagens und stützte seine Stirn am Armaturenbrett ab. „Das kann ja spannend werden..." nuschelte ich angespannt.

𝐂𝐚𝐥𝐦 𝐌𝐞 𝐃𝐨𝐰𝐧 ~ 𝐊𝐥𝐚𝐤𝐨 Where stories live. Discover now