„It's Yvonne..."

170 10 1
                                    

Samu P.o.V.

Der Rest der heutigen Aufzeichnung ging ziemlich schnell vorbei. Meine Gedanken kreisten ständig nur um sie. Sie allein hatte mein ganzes Herz, auch wenn sie es nicht wusste. In meiner Kabine haderte ich mit mir selbst. Sollte ich mit ihr sprechen? Worüber denn? Was sie gestern Abend noch so gegessen hatte? Ein vernünftiges Gespräch würde nicht zu Stande kommen. Nervös begann mein Fuß auf und ab zu tippen. Ich musste aus diesem Gebäude raus, zumindest für einige Minuten. Ich beschloss aufs Dach zu gehen. Dort angekommen zündete ich mir eine Zigarette an. Ja, das Rauchen hatte ich mir seit der Sache mit ihr wieder zur gehassten Angewohnheit werden lassen. Alle anderen, sie inklusive, hasten es, wenn ich rauche, aber es war gerade die einzige Konstante in meinem Leben, die mich nicht enttäuschen konnte. Selbst mein Buch, an welchem ich arbeitete, konnte mich nicht ablenken. Eher im Gegenteil. Was war, wenn es floppen würde? Was wäre, wenn dann die Fans abspringen, weil sie merken, dass ich doch nicht der bin, für den sie mich immer gehalten hatten? Sicherlich sind solche Sorgen berechtigt, wenn man eine Autobiografie über sein gesamtes Leben, Schattenseiten inbegriffen, schreibt. Es wirft ein komplett anderes Licht auf einen selbst. Es wirft ein ganz anderes Licht auf alles, was du dir erarbeitet und teils auch erkämpft hast. Verzweifelt lehnte ich mich gegen eine Mauer und starrte in den Himmel. Jetzt war es nicht nur sie, die mir den Kopf verdrehte, sondern auch die Ängste, die mein Buch mit sich brachte. Das brauchte ich eigentlich gerade am wenigsten. Ich sollte mich eigentlich darum kümmern, besser deutsch zu sprechen, aber nein, ich muss ja mit meinen Gefühlen kämpfen. Ein lauter Seufzer verließ meine Lippen, als ich plötzlich die Tür, die zum Dach führt hörte. Mein Blick schnellte augenblicklich zu dieser und erblickte Rea. Der seine fiel auf die Zigarette und dann zu meinem Gesicht, was wohl mehr als tausend Worte zu sprechen schien, denn ohne nur ein Wort zu sagen kam er zu mir und lehnte sich neben mir an die Mauer. „Do you wanna talk about it..?", flüsterte mein bester Freund nach einer gefühlten Ewigkeit. Ich schwieg einige Minuten. „You remember I told you that Etel and I broke up about a year ago or something..?", flüsterte ich mit rauer Stimme. Darauf folgte ein Nicken. „Well it was because..." Kurz hielt ich Inne. „I realized I still had feelings for someone who I have loved since 2016...She never was out of my head ever since...And I tried to forget her...I really tried...But one year ago I found her completely done in the parc here in Berlin...With her child...Her husband abuses her so she ran away and stayed with me...We sang a lot together and I took care of her and her son...", fuhr ich leise fort und sah nur auf den Boden. „And why is it tearing you down? I mean it sounds like you finally got the girl yk..?" Nun war mein Blick wieder gen Himmel gerichtet. „Well...Her husband managed to get her son and so she went back to him to protect her child...I brought her her stuff, kissed her and went back to Finland...And now that I am in Germany again I am forced to see her...And I know her husband still abuses her...at least verbally..." Rea schwieg, ziemlich lang sogar. „Wait...why are you forced to see her..?" In seiner Stimme erkannte ich, dass er bereits etwas ahnte. „B-because..." Ich holte tief Luft. „It's Yvonne..." Man konnte praktisch spüren, wie seine Kinnlade nach unten klappte und er mich anstarrte. „Ugh...", stieß ich aus und ging einfach wieder in meine Kabine, welche ich abschloss. Dort nahm ich mir meine Gitarre und begann zu spielen. „I've been trying to love myself for real ...I've been trying not to feel what I feel ...I've been trying to be a bit less mistaken...", begann ich mit glasigen Augen. Dieser Song geisterte mir ewig durch den Kopf, seit ich diese Gedanken hatte. „It was real the feeling I had for you ...And you told me how you need me too ...Everyone kept saying it's not the real thing..." Jetzt schloss ich die Augen. Der Refrain stimmte, auch wenn sie es nicht bewusst und schon gar nicht mit Absicht tat. „How dare you break my lonely heart...And dance on the pieces ...Being with you just tares me apart...Not again not again...Take your love and leave me behind...Realize we're mistaken...I don't need to be torn down ...Not again not again..." Meine Stimme wurde um einiges kräftiger und es war mir egal, wer das jetzt alles hören könnte...

—————————————————————
Neuer Part hahah Ich hoffe es gefällt euch, ich bin grade echt motiviert zu schreiben xD

You're save with me...~ Samu Haber x Yvonne CatterfeldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt