Kapitel 1

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Als ich am Morgen aufwache, freue ich mich irgendwie auf den Tag. Denn heute werde ich das erste mal seit 1 Jahr wieder ins Stadion gehen. Ich war seit der Trennung nie wieder im Stadion, weil mich das alles an die tollsten Abende meines Lebens erinnerte. Einmal hatte unsere Mannschafft ganz knapp gewonnen und das nur wegen Luca, denn er hat in der 90. Spielminute das 1:0 geschossen! Ich habe glaube ich noch nie so viel geschrien. Als das Spiel abgepfiffen wurde, bin ich mit den anderen Spielerfrauen aufs Feld gerannt und bin Luca in die Arme gesprungen. Wir haben uns vor allen geküsst und die ganze Aufmerksamkeit lag auf uns... Es war mit der schönste Moment in meinem Leben. Aber jetzt genug davon, denn heute wollte ich mit Leon endlich mal wieder ins Stadion, denn heute ist das große Spiel gegen Bayern und ich glaube Luca würde sich freuen wenn Leon da ist. Es ist schon traurig, dass ich mich nicht mehr als Spielerfrau bezeichnen kann, denn ich liebte diesen Posten.

Ich ging in Leons Zimmer und weckte ihn liebevoll. Der kleine Mann sprang sofort aus dem Bett und sprintete zum Schrank um sich sein kleines Trikot mit der 29 rauszunehmen. Oben stand erst Leon und dann unten: Sohn von Adams. Ja ich hatte das Trikot so drucken lassen . Ich grinse meinen Sohn stolz an, denn er liebte Fußball genau so sehr wie sein Papa. Ich bin froh ihn heute wieder zu sehen auch wenn ich ihn eigentlich hassen sollte, denn er hat einfach so Schluss gemacht obwohl wir einen Sohn hatten und eine Tochter... Oh shitt jetzt denk ich wieder dran, ich habe es in den letzten Wochen gut verdrängt aber jetzt kommen mir wieder die Tränen hoch...Ja ich hatte eine Tochter und Luca war der Vater, nur ist sie gestorben als ich mit ihr in der 10. Woche schwanger war. Als Luca mit mir Schluss gemacht hat war ich in der 5. Woche und ich wollte es ihm eigentlich sagen aber dann hat er Schluss gemacht. Das heißt, er weiß bis heute nicht das er nochmal Vater geworden wäre.

Mich hat die Trennung so sehr mitgenommen, ich bin Tage lang nicht aus meiner Wohnung gekommen und als ich dann auch noch meine Tochter verlor bin ich zusammengebrochen. Einzig und alleine für meinen Sohn habe ich durchgehalten und mich wie eine Mutter benommen und muss jetzt jedes Wochenende in die Augen meiner großen Liebe, dem Vater meines Sohnes und dem Vater meiner verstorbener Tochter gucken. Ich wusste, dass es ein Mädchen geworden wäre, weil man das sehr früh bei mir erkannt hat, weil das Baby von Anfang an sich sehr schnell entwickelt hat.

Als ich mit Leon an der Hand um 16 Uhr zu meinem Auto ging, war ich etwas aufgeregt weil ich solange nicht mehr in einem Stadion war. Aber ich freute mich irgendwie auch. Nur als ich an Lucas neue Freundin Ashley dachte wurde mir wieder kotzübel. Ja er hat wieder eine Freundin und das schon seit 6 Monaten! Ich hasse sie einfach! Sie ist einfach eine arrogante Bitch. Ich ignorier sie immer gekonnt und sie mich, denn wir konnten uns beide zu tiefst nicht ausstehen. Heute würden wir im VIP Bereich ganz vorne sitzen können, da Leon sein Sohn ist und die Familie immer vorne sitzen darf.

Als wir nach 1 Stunde am Stadion ankommen sind noch nicht so viele da. Nur die Mannschaften und die Familien der Spieler. Der Eintritt für die Zuschauer war erst in einer Stunde. Ich nahm Leon auf den Arm und beobachtete grinsend wie er beeindruckt das große Stadion anguckte. Ich ging mit ihm an den Bodyguards vorbei und setzte mich mit Leon zusammen auf einen der VIP Plätze. Leon spielte ein bisschen mit seinem Fußball den er mitgenommen hatte und ich schaute ihm dabei zu. Auf einmal wurde die Tür aufgerissen und eine sehr stark geschminkte Ashley kam rein. Wir würdigten den anderen keines Blickes und Ashley marschierte an mir vorbei auf Leon zu. Sie rief laut: „Leon mein Schatz, na wie geht's dir?" Sie wollte ihn hochheben aber Leon sah sie nur angewidert an. Ich konnte mir ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. Ashley guckte nur etwas geschockt und setzte sich dann demonstrativ auf den Platz, der am weitesten von uns weg war.

Als alle Leute im Publikum saßen und unruhig wurden, kamen die Jungs auf den Platz. Leon sprang auf und winkte seinem Vater wild zu. Dieser schaute ihn überrascht an und begann dann auch zu grinsen und winkte zurück. Leon sah begeistert aufs Feld, als der Schiedsrichter anpfiff.

Der Vater meines KindesWhere stories live. Discover now