3. ᴛᴀɢ, ɴᴀᴄʜᴛ - ᴛʀᴇғғᴇɴ

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"Wenn du in zwei Tagen eine Salsa gelernt hast, schaffst du einen Walzer genauso schnell, wenn nicht schneller. Wir haben diesmal sogar drei Tage Zeit und damit keinen Stress." Er macht eine kurze Pause und seine Stimme klingt herausfordernd, als er weiterspricht. "Gehen wir schwimmen? Oder traust du dich nicht?"

"Ich bin kein Kleinkind mehr, Louis. Aber ich weiß nicht, es ist schon spät."

"Habe ich doch gesagt, hast du Angst, weil es dunkel ist?", fordert er mich mit spottendem Unterton heraus und ich verdrehe die Augen.

"Nein, habe ich nicht."

"Prima." Er steht auf und wenige Sekunden später flutet die Deckenlampe das Zimmer mit Licht, das in den Augen weh tut. Ich blinzle heftig und sehe Louis, der allem Anschein nach schon seinem Vorhaben entsprechend angezogen hergekommen ist, hin und her und dann ins Badezimmer huschen, aus dem er triumphierend und meine Badehose hochhaltend wieder herauskommt.

Da ich sowieso nur noch eine Unterhose anhabe dauert das Umziehen, während dessen Louis brav das Zimmer verlässt und vor der geschlossenen Tür wartet, nicht lange und kurz darauf finde ich mich mit meinem Tanzpartner am nicht mehr beleuchteten Pool wieder, was wirklich ein bisschen gruselig ist.

Das Licht der Villa reicht nicht bis zum Wasser und den Liegen und so stehen Louis und ich bald in völliger Finsternis.

"Ich habe nicht daran gedacht, dass die Beleuchtung aus sein würde", gesteht er und geht neben mir in die Knie, was ich bloß an dem kurzen Luftzug bemerke. Dann plätschert es und ich sehe mich schluckend um.

Ich habe keine Ahnung, ob die Kameras noch an sind und ob man uns gerade beobachtet, aber zum ersten Mal habe ich dabei ein seltsames Gefühl.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es mir generell so vorkommt, als könnte allerlei Ungetier in der Nacht lauern und uns beobachten.

Ein erschrockener Laut entfährt mir, als ich plötzlich eine Berührung an meinem Fuß spüre und ohne zu überlegen trete ich den Angreifer, der sich als Louis entpuppt.

"Scheiße, was machst du denn?", zischt er und ich reiße erschrocken die Augen auf, um irgendetwas zu erkennen, doch ich bleibe blind wie ein Maulwurf.

"Entschuldigung", sage ich peinlich berührt. "Alles okay?"

"Gib mir deine Hand, du Schisser", erwidert er nur und so taste ich wie ein Vollidiot in der Luft herum, bis ich seine Finger streife und erleichtert nach seiner Hand greife.

Er hilft mir ins Wasser, obwohl ich das wahrscheinlich auch alleine geschafft hätte, und ich stelle erleichtert fest, dass der Pool immer noch beheizt ist.

"Louis?", frage ich vorsichtig ins Nichts, weil er mich losgelassen hat, und strecke die Arme aus.

"Hier bin ich", erklingt seine Stimme hinter mir und ich versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass ich beinahe einen Herzinfarkt bekommen hätte. Plötzlich wird es etwas heller und als ich zum Himmel hochschaue sehe ich, dass der Vollmond, der sich hinter dicken Wolken versteckt hat, nun wieder hervorkommt.

Louis schwimmt näher zu mir, dreht sich mit dem Rücken zum Poolrand und stützt sich dann mit den Ellenbogen darauf ab.

"Wieso trägst du eigentlich keinen Badeanzug oder Bikini?", will er wissen und überrascht mich damit so sehr, dass ich einen kleinen Moment brauche, bis ich antworten kann.

"Ich fühle mich wohl in Badehosen."

"Aber du trägst Röcke und andere Frauensachen auch. Warum dann Badehosen. Ich meine, einmal magst du Frauenkleidung und dann doch wieder Männerkleidung."

"Ich finde nicht, dass es so etwas wie Frauenkleidung und Männerkleidung gibt. Also natürlich, die Gesellschaft lernt es uns so. Aber ich kaufe und trage, was mir gefällt. Mir ist egal, für wen es ursprünglich produziert wurde."

Golden || larry stylinson fanfictionWhere stories live. Discover now