Kapitel 1

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*fünf Jahre zuvor*
Ich sitze an die Wand gelehnt und lese in einem Buch.
Loki sitzt neben mir und liest auch ein Buch.
Ich merke wie mir die Augen zufallen und schließe das Buch.
"Müde?", fragt mich der Gott neben mir.
"Du nicht?", ist nur die Gegenfrage.
"Nein.", sagt er und schließt das Buch.
Ich seufze.
"Wieso kannst du eigentlich so lange lesen ohne einzuschlafen?", frage ich.
"Ich bin ein Gott.", sagt er und grinst mich an.
Ich schaue zu ihm.
"Das ist deine Antwort auf alles. Ist dir das schon mal aufgefallen?", frage ich.
"Es ist ja auch so.", flüstert Loki.
Unsere Gesichter sind nah beieinander und ich kann seinen Atem auf meiner Haut spüren.
Ich lehne mich nach vorne und küsse ihn.
Er geht sofort darauf ein.
Wir schrecken nach kurzer Zeit auseinander, da wir Schritte hören, die Näher kommen.
Es ist zwar nur eine Wachpatrouille, aber wie wir uns küssen muss ja keiner der Idioten sehen.
Es wissen zwar schon alle, aber trotzdem.
Ich lehne mich an seine Schulter und schließe die Augen.

Wieso haben die mir eigentlich nur so ein Kleid ohne Ärmel gegeben?

Ja es ist schön und so, das auf jeden Fall, das Kleid wurde mir von Frigga gegeben

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Ja es ist schön und so, das auf jeden Fall, das Kleid wurde mir von Frigga gegeben.
Aber es ist für die Kerker nicht passend.
Es hat ja nicht mal Ärmel!
Als ich das Kleid das erste mal anhatte konnte Loki gar nicht mehr aufhören mich anzuschauen.
Ja, das Kleid ist besser, als das davor. Das war ja noch das von der Gala aus Stuttgart.
Aber es ist trotzdem kalt.

Ich merke, dass ich hochgehoben werde.
Ich lege meine Arme um Lokis Nacken und kuschel mich an ihn.
Er lacht kurz auf.
"Ich dachte, du willst schlafen?"
"Kann man ja nicht, wenn man kurz vorm Einschlafen geweckt wird.", murmel ich nur gegen seine Brust.
Er legt mich auf den beiden zusammengeschobenen Liegen ab, deckt mich zu und legt sich neben mich.
Ich mache mich klein und lege meinen Kopf auf seine Brust.
Er legt seine Arme um mich und zieht mich näher zu sich.
So schlafe ich dann auch ein.

***

Loki und ich sind jetzt schon zwei Monate hier.
Frigga kommt immer mal wieder vorbei.
Ich habe schon länger nicht mehr richtig geschlafen, was man mir auch ansieht, da ich Augenringe habe.
Wie soll man hier auch schlafen, wenn die ganzen anderen Gefangenen die ganze Zeit Lärm machen?
Ich liege und versuche zu schlafen.
Loki sitzt auf der Kante, beobachtet mich und streichelt mir durch die Haare.

Er sagt immer, dass ich so wunderschön und friedlich aussehe, wenn ich schlafe.
Er murmelt danach auch immer irgendwas von niedlich, was ich nicht toll finde, denn ich bin NICHT niedlich.

"Über was zerbrichst du dir jetzt den Kopf, Darling?"

Ja, seit neustem nennt er mich Darling, da er gemerkt hat, dass ich dann immer rot werde. Er findet es süß und leider auch schon wieder niedlich.

Wie gesagt, ich werde rot und ziehe mir die Decke über den Kopf.
"Lass mich doch einfach schlafen.", sage ich.
"Du hast noch nicht geschlafen, sondern nachgedacht. Also, über was?", fragt er lachend.
"Geht dich nichts an.", murmel ich und drehe mich von ihm weg.
"Bist du beleidigt?", fragt er und kommt um die Liegen rum.
"Nein. Wie kommst du darauf?", will ich wissen und ziehe die Decke wieder über den Kopf.
"Weil du dich von mir weggedreht und mich nicht anschaust, darum.", sagt er.
Ich hebe die Decke etwas an und sehe, dass er sich neben die Liege auf den Boden gesetzt hat und mich jetzt durch den Spalt grinsend anschaut.
"Du kannst manchmal echt nerven.", sage ich und schließe den Spalt.
"Manchmal? Darling, ich bin der Gott des Schabernacks, damit musst du klarkommen.", sagt er.

Fragt nicht, wie ich drauf gekommen bin, aber durch diesen Satz musste ich wieder daran denken, dass er sein Nutellabrot immer mit Butter gegessen hat.

Auf einmal wird mir die Decke weggezogen und ich kneife meine Augen zu, da es mir viel zu hell ist.
"Gib sie wieder her, Loki.", sage ich.
"Sicher nicht."
Ich sehe ihn zwar gerade nicht, aber ich weiß, dass er grinst.
Ich öffne die Augen langsam und sie gewöhnen sich an das Licht.
Ich sehe Loki, wie gedacht, grinsend vor mir, mit der Decke in der Hand.
"Loki, bitte.", ich schaue ihn bittend an.
Er schaut mich eine Weile an, kommt dann aber zu mir und legt die Decke um meine Schultern.
"Wie könnte ich zu diesen Augen nein sagen.", flüstert er mir dann ins Ohr.
"Pfff, als ob.", murmel ich und verdrehe die Augen. "Oft genug hast du sie mir schon nicht zurückgegeben."
Er grinst nur.
Als er mit Reden anfangen will hindere ich ihn daran. "Und wehe du sagst jetzt 'Ich bin der Gott des Schabernacks, damit musst du leben.' "
"Was passiert dann?", will er wissen.
Ich öffne meinen Mund und schließe ihn aber wieder, da ich nicht weiß was ich sagen soll.
Loki fängt an mit Lachen.
"Du kannst mich mal.", murmel ich und lege mich wieder hin.
Loki lacht, streichelt mir dann aber wieder den Kopf und ich habe seit langem mal wieder einen guten Schlaf.

Loki und ich gegen die DunkelelfenWhere stories live. Discover now