¹ Willkommen zu Hause

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Ich hätte nicht gedacht, dass es mal dazu kommen würde, dass ich euch von ihr erzähle. Aber ihr Name ist Gabriella Thornton. Ja ihr habt richtig gehört. Sie trägt den selben Nachnamen wie Topper, aber woran liegt das? Tja ich freue mich euch mitzuteilen, dass sie die Zwillingsschwester von Topper, alias das schwarzes Schaf der Familie ist und auf ein Internat geschickt wurde. Tja und das als sie gerade einmal 8 Jahre alt war. Gabriella konnte damals auch nicht begreifen wie ihre Eltern ihre eigene Tochter wegschicken konnten.

Ich mein wtf, sie war acht?

Zur Verteidigung ihrer Eltern...sie war wirklich ein anstrengendes Kind. Sie hat ihnen nur Ärger eingehandelt und das ist für eine Figher Eight Familie ja untragbar. Tja, doch nun wo ihr Bruder allem Anschein nach auf die schiefe Bahn gerät, haben ihre Eltern sie sofort nach Hause beordert. Natürlich in der Hoffnung, dass ihre Tochter in den letzten Jahren Anstand und Benehmen glernt hat. Denn mindestens ein Vorzeigekind müssen sie ja in der Öffentlichkeit präsentieren können. Sonst könnten die anderen reichen Familien noch denken, sie hätten als Eltern versagt.

Was den Anstand und das Benehmen betrifft, muss ich euch leider enttäuschen. Sie ist nämlich ein Troublemaker, ein böses Mädchen. Es liegt einfach in ihrer Natur. Wer will denn bitte als Prinzessin abgestempelt werden? Prinzessinnen hatten null Rechte, wurden früh irgendeinem alten Sack aufgezwungen, bei dem sie kein Mitspracherecht hatten und am Ende konnte sich sowieso keiner an sie erinnern. Nein mit sowas wollte Gabriella nie verglichen werden. Sie fand es nie so wirklich schlimm, dass sie anders war als die ganzen anderen Mädchen.
Naja das änderte sich als sie ihn traf...also schnapp dir was zu snacken und mach's dir bequem, während ich dir ihre Geschichte erzähle

Ob ihre Eltern sie nach diesem Horrorflug vom Flugplatz abgeholt haben? Nein, natürlich nicht. So wichtig war sie ja nicht. Stattdessen schickten sie einen Angestellten der sie abholte und nach Hause fuhr. Auf dem Weg dorthin fiel Gabriella auf, dass irgendwas auf dieser Insel vor sich ging. Überall waren diese blau-weißen Polizeiautos. Menschen rannten von Haus zu Haus und schienen mega aufgeregt zu sein. Woran das wohl lag?

"Ist hier irgendwas von dem ich wissen sollte Benny?"

Fragte sie den Angestellten ihrer Familie und schaute zu ihm nach vorne. Er blickte sie durch den Rückspiegel streng an und sagte kein Ton. Gabriella verdrehte daraufhin die Augen und schaute wieder raus aus dem Fenster. Diese Insel löste kein einziges Heimatsgefühl in ihr aus. Im Gegenteil, seitdem sie den Fuß aus dem Flugzeug gesetzt hat, spürte sie wieder diesen inneren Druck ihrer Mutter gerecht zu werden. Kein schönes Gefühl. Gabriella wusste, warum sie wieder hier war. Ganz sicher nicht weil ihre Eltern sie vermissten. Soweit sie mitbekommen hatte, macht ihr Zwillingsbruder Probleme. Aber auch Gabriella hatte nicht vor, sich an irgendwelche Regeln zu halten.

"Miss Thorton, Gabriella ist hier"

Benny stellte ihr ganzes Gepäck in den Eingangsbereich und begrüßte ihre Mutter, welche gerade mit einem streng gebundenem Zopf und einem wie immer schicken Kleid angetackelt kam. In ihrem Haus war es zu Gabriella's Freude angenehm kühl, denn draußen drückte die Hitze von allen Seiten.

"Mein Name ist Ella!"

Zickte Gabriella den Angestellten an, denn sie konnte es gar nicht leiden, Gabriella genannt zu werden. Nur leider hatten manche Personen aus ihrer Familie Probleme, dies zu akzeptieren. Wie beispielsweise ihre Mutter.

"Hallo Gabriella, bring doch schonmal dein Gepäck hoch liebes"

Sie streichelte ihr über die Wange und setzte ihren Weg in das Büro ihres Vaters fort.
Ein Wangensreichler? Wow das war mehr als ich erwartet hatte, dachte sich Ella. Sie lugte noch in das Zimmer ihres Dads, um auch von ihm begrüßt zu werden, doch er schloss ohne ein Wort zu ihr zu sagen die Bürotür zu.
Wow. Das tat schon eher Weh. Zu ihrem Dad hatte sie definitiv ein besseres Verhältnis als zu ihrer Mom. Während diese ihre Tochter früher immer in Prinzessinnen Kleider und Röcke gestopft hatte, spielte er mit ihr Piraten und las ihr Geschichten von den berühmtesten Überfällen vor. Naja die Zeiten waren wohl vorbei. Kurz eine Minute drüber getrauert und schon hatte sie es vergessen. Hab ich schon erwähnt das Gabriella sehr gefühlskalt war? Beziehungsweise das ihr alles so ziemlich egal ist? Nein? Tja, dann wisst ihr es jetzt. Anders kann sich ein kleines Kind vielleicht auch gar nicht entwickeln, wenn sie so früh schon aus ihrem Zuhause verstoßen wird.

The Outside Queen || JJ maybankWhere stories live. Discover now