Kapitel 4- Wie kann man ?

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Demir's Sicht

Nach der Arbeit fuhr ich nachhause, wo auch schon meine Tante auf mich wartete.

Sude Teyze: ,,Oglum. Hoşgeldin" (Mein Sohn, Willkommen)

Demir: ,,Hosbuldum. Teyze, erzähl mir bitte wer die Frau ist, die ich heiraten werde." sagte ich etwas genervt.

Wir setzten uns auf die Couch und meine Tante fing an zu erzählen.

Sude Teyze:,, Sie, also deine Zukünftige, heißt Ilayda Çolak. Sie ist 23 Jahre alt. Sie brach, mit 19 ihr Abitur ab, weil ihre Mutter starb. Aber nicht deshalb, sondern weil ihr Vater sie zwang zu arbeiten. Danach heiratete er eine andere Frau, die einen Sohn namens Cengiz hat, welcher 24 Jahre alt ist. Der Vater ist ein Alkoholiker und ein Nichtsnutz. Ich denke, sie wird es bei dir besser haben." lächelte mich meine Tante an, jedoch fand ich es dennoch nicht prickelnd.

Demir: ,,Wieviel wollte ihr Vater und wieso ? "

Sude teyze: ,,Er wollte 10.000€. Frag mich nicht, mein Sohn. Es kam alles so plötzlich." ich dachte nach, aber kam auf keine vernünftige Antwort auf das, was dieser Mann tat, oder es war der Wunsch des Mädchens, wer weiß schon wie sie selbst ist.

Meine Tante und ich machten uns fertig für heute Abend. Sude teyze bereitete das Zimmer für Ilayda vor, da sie ab heute bei mir wohnen würde.

Ich werde vom Leben immer wieder neu belehrt. Es zeigt mir immer mehr, dass auf dieser Welt viel unrechtes geschieht, doch die meisten es nicht ändern können oder nichts dafür tun wollen. Ich hatte diese Chance und habe sie genutzt und das rate ich jedem.

Jedoch wenn jemand meint, dass er es von Anfang an nicht schafft, braucht er nicht bei mir anzukommen.
Menschen die für sich selbst nicht das beste tun, kann ich nicht verstehen.

Ilayda's Sicht

Ich saß mit einem Tuch um meinen Körper gewickelt, auf dem Bett und starrte mir das Kleid an, welches auf meinem Bett lag.

Es war wundervoll, elegant und edel. Man sah, dass das Kleid sehr teuer gewesen sein muss.

Ich stand auf und holte aus meinem Schrank einen Koffer. Ich räumte meinen Schrank aus und tat alles in den Koffer.

Alles war gepackt. Ich nahm nur noch das Bild, welches auf meiner Komode lag und schaute es mir nun intensiv an.

Man sah eine glückliche Familie.
Vater, Mutter und ihr Kind.
Das Leben lehrte uns, dass es auch anders geht, dass es auch schlimmer werden kann und das ist geschehen.
Ich werde aber niemals an ein Ende glauben. Ich werde hoffen und beten. Was anderes steht mir nicht zu. Ich hab keine Kraft, außer die Kraft Allahs.

Nun stand ich vor meinem Spiegel, in welches ich all die Jahre sah. Wie ich groß wurde und auch älter, doch jetzt ändert sich alles.
Ich sah mich an und bemerkte, dass das Kleid noch schöner aussah. Es war Figur betonend, aus Samtstoff in schwarz.
Es ging mir bis zu den Knien und war bis zum Schlüsselbein zu, es hatte lange Arme, aber ein tiefes Rückendekolté.

Darunter hatte ich schwarze Stiletts an.

Ich sah in den Spiegel, eine hellheutige junge Frau, die so aussah, als würde sie einen besonderen Anlass feiern. Doch ihre eisblauen Augen strahlten Trauer aus.
Ihre vollen rosa Lippen, die im Moment Mattrot waren, bebten. Ihr äußeres trügt, ihr inneres zeigt die Wahrheit...

Ilaydas Stiefmutter: ,,Komm runter, wir gehen jetzt!" sagte eine Hexenstimme.

Nun blickte ich ein letztes mal in den einen Spiegel und verabschiede mich von der alten Ilayda.

Ich nahm meinen Koffer und all die anderen Sachen und ging runter.
Ich tat meine Sachen in den Kofferraum und setzte mich nach hinten.

Die Fahrt dauerte nicht lange, aber als ich sah in welches Restaurant wir waren, wurde ich baff. Jetzt verstand ich auch, wieso dieses edle Kleidungsstück.

Wir gingen in das Restaurant rein und mein Vater steuerte in die Richtung, zu einem breitgebauten Mann und zu einer älteren Frau, die uns beobachten.

Demir & IlaydaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt