Vergangen

22 8 15
                                    

Alles ist so leer ohne dich.

Wieso hast du es nur getan? Wieso hast du dir selber das Leben genommen?

Es verreist mich so schlimm. In tausend Stücke zertrümmert liege ich auf dem Boden und weiss nicht wie ich wieder aufstehen soll. Mir hätte auffallen sollen, dass du Hilfe brauchst.

Das traurige ist, dass ich dich verstehe. Nun, weiss ich wie du dich gefühlt hattest. Denn nun fühle ich mich genauso hofflungslos. So unglaublich verloren. Da ist kein Weg. Kein Licht Schimmer am Horizont nur immer wie mehr Dunkelheit. Manchmal schliesse ich meine Augen und sehe dich. Ich sehe dich wirklich und weiss nun, wie du jeden Tag gelitten hast. Still und heimlich vor dich hin.

Du warst einsam. So unglaublich einsam, denn ich war zwar da, aber eigentlich nie bei dir. Deine Familie ist gestorben als du noch klein warst und meine ist kaltherzig. Sie haben dich nie akzeptiert, dich immer als schwach und unwürdig abgetan und dich als Last gesehen. Sie sagten immer, du würdest mir nicht gut tun, aber war ich es, die dir nicht gut getan hat, obwohl du mich gebraucht hättest.

Freunde hattest du nie. Du hast sie nicht gewollt. Das habe ich zumindest immer angenommen, aber in Wahrheit hättest du genau das gebraucht. Freunde. Richtige Freunde, die für dich da waren. Du hattest niemanden ausser mich und ich war zu blind und zu sehr mir mir selber beschäftigt.

Ich habe die Augen vor dir verschossen gehab, obwohl ich deine einzige Hoffnung gewesen war. Wie soll ich mit der Schuld weiter leben können? Ich kann mit niemanden darüber reden und darum tue ich es nun mit dir.

Genau das hättest du auch tun sollen, aber nun ist es geschehen. Alles das wir nun tun können ist weiter machen. Nach vorne sehen. Egal wie schwer es einem erscheint.

Weisst du wie lang ich nicht mehr gelacht geschweige denn gelächelt habe? Ich weiss es auch nicht mehr.

Seit du weg bist, seit du dich selber umgebrachte hast, fliesst einfach ein Tag in den nächsten. Jeder Tag gleicht sich dem anderen. Die Trauer lässt alles milchig wirken und denken kann ich auch nicht mehr. Das einzige das klar und deutlich ist, ist mein Verlust.

Ich hoffe es geht dir nun besser. Beinahe hätte ich gerade gelächelt. Das wünsche ich mir jeden Tag. Wirklich jeden Tag und dieser Wunsch ist mein Grund weiter zu machen. Mich lässt dieser Gedanken, dass es dir gut geht, weiter leben.

The memories of your tearsWhere stories live. Discover now