𝓕alling | 𝓒apital 𝓑ra FF

𝓕alling - 𝓘llusion

Shilan

Durch den Duft von Essen werde ich geweckt, mein Magen meldet sich langsam auch schon.  Ich drehe mich zu Hilal um zu sehen ob sie wach ist und tatsächlich ist sie schon auf, sie tippt auf ihrem Handy rum.

»Ey, was machst du da so heimlich«, ich steige zu ihr ins Bett worauf sie sich die Decke über den Kopf zieht. »Ich habe dein Capi bisschen gestalkt« bei ihrer Antwort muss ich grinsen und daran denken, dass wir uns heute wieder sehen werden. »Hadi jetzt ab steh auf!« 

Hilal ist die erste die ins Bad geht, ich tippe Tina eine Nachricht, das ich heute nicht zur Arbeit kommen werde da ich mich nicht gut fühle was eine einzige Lüge ist. Ich fühle mich mehr als gut, aber das muss keiner in der Arbeit wissen.

Nach dem wir beide im Bad waren gehen wir runter, der Tisch ist schon gedeckt. In der Küche steht die Mutter von Hilal, »Günaydin Gülden Teyze« umarme ich sie und gebe ihr einen Kuss auf die Wange, sie ist wie eine zweite Mutter für mich. »Günaydin meine Tochter, setzt euch schon mal hin ich bringe gleich den Tee.«

»Wie läuft die Arbeit Shilan?«, fragt mich Gülden Teyze, während ich in mein warmes Brötchen beise, »Gut, zurzeit hat sie viel Glück durch die Arbeit. Bei ihr läufts also super« stupst mich Hilal an und hebt ihre Augenbraue hoch. »Ich wünschte du wärst auch so motiviert Hilal. Such dir besser mal eine Ausbildung statt irgendwelche Nebenjobs« Hilal rollt mit den Augen was ich verstehen kann, dieser Druck von Eltern ist ekelhaft und nervig. Zusammen mit meiner Freundin räumen wir den Tisch auf und machen uns einen Kaffee, mit dem wir in ihr Zimmer gehen.

»Scheiß darauf was alle wollen, mach das worauf du Lust hast Hilal, lass dir nichts vorschreiben« versuche ich sie aufzuheitern. »Ach weist du langsam geht es da rein da raus« und deutet auf ihr Ohr, »Ich lebe in Berlin und trotzdem fühle ich mich nicht frei, vielleicht ziehe ich einfach weg, aus dieser Stadt«, voller Frust streicht sie sich mit der Hand durch die Haare. Sie sperrt ihre Tür zu und holt aus ihrer Tasche zwei Zigaretten, in ihrem Zimmer ist ein kleiner Balkon welcher Richtung Garten zeigt. Wir nehmen unsere Kaffeegläser und gehen raus.

»Mach dir keinen Kopf, und umziehen wirst du nicht« sie nickt und versucht vom Thema abzulenken, »Hat Capi sich eigentlich schon gemeldet?« ich reiße meine Augen auf, »Ups habe mein Handy ja auf lautlos« ich gehe rein und mein Handy zu holen. Es sind keine Nachrichten oder Anrufe von Capi, sondern nur von Freunden und meiner Familie.

»Ne noch nichts, aber es ist ja noch früh« und stecke es in die Tasche meiner Jogginghose. »Vielleicht frühstücken sie gerade zusammen ein kleines Familienfrühstück« ich fühle mich provoziert und ziehe an den Spitzen ihrer Haare worauf sie aufschreit, »Aua du Hund war doch nur Spaß.« 

Wir gehen wieder rein, »Reden wir doch einfach nochmal über Samra« sie öffnet ein Bild von ihm auf ihrem Handy,  »Schaut er so gut aus wie auf den Bildern?« ich verzieh mein Gesicht,  »Nein, er ist Live viel hübscher als auf den Bildern«, sie schmunzelt »Uff ich muss ihn unbedingt auch mal sehen.«

Inzwischen haben wir 15 Uhr , ich habe geduscht und bei Hilal schon rumgestöbert was ich anziehen könnte, ein Glück trägt sie die selbe Größe wie ich. Wir machen unsere Nägel als mein Handy anfängt zu klingeln. Hilal hebt an meiner Stelle ab, »Hallo, hier ist die Sekretärin von Shilan, sie wünschen?« ich gebe ihr einen schlag auf den Arm und flüstere leise sie soll damit aufhören, »Ja sie ist bei mir ich gebe sie dir, kannst wohl nicht ohne ihre Stimme zu hör..« bevor sie weiter reden kann reiße ich ihr mein Handy weg und zeige ihr meinen Mittelfinger.

»Tut mir leid sie ist etwas aufdringlich« sage ich während ich einen Blick auf Hilal werfe die sich wieder an ihre Nägel wendet. Er lacht leise »Ah da ist sie, diese Engelsstimme die ich hören wollte« sofort werde ich rot. »Shilan, ich fahre in einer Stunde los, muss nochmal ins Studio« ich presse meine Lippen zusammen »Klar erledige was du zutun hast« im Hintergrund höre ich männliche Stimmen, »Okey bis dann« ich verabschiede mich und lege auf.