44. Nein nein, wir sind nur Freunde (und andere Lügen), Pt.2

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kapitel vierundvierzig ——— Nein nein, wir sind nur Freunde (und andere Lügen), Pt.2

    ༄ Hannah

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    ༄ Hannah

    EINE VON HANNAHS GRÖßTEN SCHWÄCHEN war ihre Schwierigkeit damit, sich mit ihren Problemen zu konfrontieren. Wenn sie nicht wusste, wie sie mit einer Situation umgehen sollte, versuchte sie sie zu meiden und sie zu verdrängen, bis sie sich vielleicht von alleine löste. Sie war sich darüber bewusst, dass das keine lobenswerte Eigenschaft war, aber sie konnte nichts dagegen tun.

Überraschte es sie überhaupt, dass es Mittwoch war und sie seit dem Wochenende nicht mehr mit Remus geredet hatte? Gut, sie hatte ihre Essenszeiten verschoben, um nicht zur gleichen Zeit wie er in der Großen Halle zu sitzen — vielleicht wäre das nun wirklich nicht nötig gewesen.

Es war nur so, dass Hannah Angst vor dem Gespräch danach hatte. Das Gespräch danach war nämlich so etwas wie das letzte Gericht — es war das alles entscheidende Gespräch. Und für das alles entscheidende Gespräch musste man ein wenig mehr Klarheit über sich selbst haben, wenn man es nicht später bereuen wollte. Für sie war es gerade das Gute gewesen, dass sie in diesem Moment nicht hatte darüber nachdenken müssen.

Also vergrub sie sich in ihren Schulbüchern und lernte für die UTZ-Prüfungen, wo sie nur konnte. Zugegeben, sie lernte noch nicht, aber sie wiederholte alles Prüfungsrelevante, um später alles zusammengefasst zu haben, wenn sie dann mit dem Lernen begann.

„Kann ich deine Zusammenfassungen haben, wenn du fertig bist?" fragte Jo, während sie Hannah beim Schreiben beobachtete. Sie sah zu ihr auf.

„Klar." entgegnete sie. „Willst du keine eigenen machen?"

Jo lachte über ihre Frage. „Du bist doch in allen Fächern, die ich habe: Verwandlung, Zauberkunst, Verteidigung gegen die dunklen Künste und Zaubertränke. Bis auf Zaubertränke wird das eh nicht so schwer. Wahrscheinlich übertreiben alle nur, was die Prüfungen angeht."

„Darauf will ich mich nicht verlassen." entgegnete Hannah schlicht und schloss das Buch vor ihrer Nase, um zum nächsten überzugehen.

„Wann reden wir eigentlich mit Remus?" fragte Jo weiter.

„Du meinst, wann rede ich mit Remus." korrigierte sie sie und Jo verdrehte die Augen.

„Ich bin doch immer da." sagte Jo. „Ich bin wie ein toter Verwandter sozusagen. Nicht sichtbar, aber immer da."

Hannah sah sie mit offenem Mund an und machte eine belustigte Geste. „Gut zu wissen." sagte sie langsam und sah auf den Tisch vor ihr. „Das wird auch noch nach der Schule so sein, oder?"

Jo legte den Kopf schief. „Willst du mich loswerden? Falls ja, schaffst du das sowieso nicht, also versuch es gar nicht erst."

„Nein." sagte Hannah sofort und redete sich ihre Sorgen Stück für Stück von der Seele. „Ich habe nur ein bisschen Angst, dass alles nach der Schule... anders wird. Mit dem Krieg und... du weißt schon."

✓ | Mr Perfect ¹ ━ Rumtreiber [de]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt