Kapitel 25

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Nachdem ich aus der Dusche gekommen war, zog ich mir einen schwarze Jogginghose und einen grünen Sport-BH an. Meinen Haare wollte ich an der Luft trocknen lassen, weshalb ich sie offen über meine Schultern fallen ließ. Ich überlegte einen Moment, bevor ich mein Zimmer wieder verließ und eine Tür weiter ging. So leise wie ich konnte drückte ich die Tür auf und trat ein. Ich sah Loki auf dem Bett liegen, alle viere von sich gestreckt schlief er wie ein Stein. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und lehnte mich an die Wand, nur um ihn anzusehen. Sein Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig seine Lippen waren leicht geöffnet und unter seinem engen Shirt malten sich bei jeder Bewegung seine Muskeln ab. Ich schluckte schwer, als ich das kribbeln in meinem Bauch spürte. Wie lange hatte ich dieses Gefühl schon vermisst. Sehnsucht und Lust flammte in mir auf. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als würde seit einer Ewigkeit endlich wieder Leben in meinen Körper kommen. Ein sanftes Lächeln trat auf mein Gesicht, als sein Kopf in diesem Moment von dem Kissen rutschte und ihm eine Haarsträhne ins Gesicht fiel. Leise schlich ich mich an das Bett heran, kniete mich auf die Matratze und strich ihm die Strähne zurück hinter sein Ohr. Seine Haut fühlte sich so schön kühl und weich an. Kurzer Hand entschied ich mich dazu mich neben ihn zu legen. Ich traute mich nicht die Decke anzuheben, weil ich ihn nicht wecken wollte, also legte ich mich einfach darauf, klemmte meinen Arm unter den Kopf und sah Loki einfach nur zu wie er friedlich schlief. Das beklemmende Gefühl in meinem Bauch war einfach verschwunden. Ich fühlte mich gut neben ihm. Ich fühlte mich sicher.
Nach einer Weile war auch ich eingeschlafen und als ich meine Augen wieder öffnete lag der Gott noch immer in derselben Position wie zuvor. Ich hörte das leise Klicken der Tür und Tony sah herein. Erstaunt sah er mich an. Ich schmunzelte legte aber einen Finger auf die Lippen, ihm zu signalisieren, dass er leise sein sollte. Er nickte verstehend zeigte dann mit dem Finger in Richtung Wohnzimmer. Als ich ebenfalls nickte ging er wieder. Nun musste ich Loki wohl doch wecken. Ich zögerte kurz. War ich jemals in der Situation gewesen, dass ich als erstes aufgewacht war und jemanden wecken musste? Ich denke nicht.
Zögerlich beugte ich mich nach vorn und legte meine Lippen sanft auf seine. Als ich mich zurückzog, sah ich, dass er blinzelte, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. „Aufstehen Großer. Es gibt eine Besprechung.“, flüsterte ich. Sofort war er hell wach und sah mich überrascht an. Ich grinste schief. Er drehte sich um und stütze sich mit einem Arm auf dem Bett ab, so dass er sich über mit befand. Vorsichtig, als würde er um Erlaubnis bitten, strich er mir über die Wange. Ich machte es ihm leichter und überwand den Abstand zwischen uns. Es dauerte kein Sekunde, schon übernahm er wieder die Kontrolle. Seine Zunge umspielte meine und er zog mich näher an sich heran. Seine Hände wanderten über meinen Körper und lösten eine Gänsehaut bei mir aus. Ich vergrub meine Hände in seinem Haar. Dann schlang ich meine Beine um seine Hüfte, was ihn noch näher an mich heran zog. „Wir müssen zu den anderen.“, wisperte ich zwischen zwei Küssen. Meine Stimme war heiser. „Noch nicht.“ Er vertiefte den Kuss, ich hatte das Gefühl unsere Körper verschmelzen. Ich spürte etwas hartes an meiner Mitte, was in eine Hitze in mir auslöste. „Ich hab dich so sehr vermisst.“, seufzte er in den Kuss hinein. „Ich dich auch.“, entgegnete ich atemlos. Als er jedoch begann Küsse auf meinem Hals zu verbreiten und sich weiter nach unten bahnen wollte, drehte ich ihn herum, sodass ich auf ihm saß. In meinem Schritt konnte ich spüren, wie sehr er mich wollte, aber dafür war jetzt keine Zeit. Ich legte meine Hände auf seine Schultern, um ihn unten zu halten. Überrascht von meiner Dominanz sah er mich an. Ich beugte mich vor, bis nur noch wenige Millimeter zwischen unseren Lippen waren. „Später. Die anderen warten auf uns.“, hauchte ich. Dann löste ich mich ruckartig von ihm und stand auf. So sehr auch ich ihn in diesem Moment wollte, gefiel es mir doch die Kontrolle über ihn zu haben. Kaum war ich zwei Schritte gegangen, spürte ich aber schon wieder seinen Griff an meinem Handgelenk und er wirbelte mich zu sich herum. Seine Hände wandere zu meine Hinter und er drückte mich so ganz nah an sich. „Du versetzt mich.“, sagte er rau. Ich musste ein Grinsen unterdrücken, er war so kurz davor zu betteln. „Es gibt jetzt wichtigeres.“, gab ich schnell zurück, bevor ich schwach werden konnte. „Wichtiger als ich?“ Ich kicherte leise. „Lass uns das hier auf heute Abend verschieben. Wenn nicht der ganze Tower zuhört.“, schlug ich vor. „Es gibt nichts, was mir gerade egaler ist.“, gab er zu. Auf seinen Augen lag wieder dieser Schatten. „Untersteh dich! Komm schon mit.“, sagte ich gespielt streng und wollte zur Tür gehen. „Oh nein, so wirst du nicht nach unten gehen.“, rief er und ich konnte hören, dass seine Strenge ernst gemeint war. Ich sah an mir runter und dann wieder zu ihm. „Warum nicht.“, fragte ich. Er gab mir ein Shirt von sich, dann sah er mich eindringlich an. „Weil du mir gehörst und mir allein ist es erlaubt dich so zu sehen.“ Wahrscheinlich war er der einzige Mann, bei dem ich es mochte sein Eigen genannt zu werden. Also zog ich mir schnell das Shirt an, dann zog ich ihn mit in den Wohnbereich, wo tatsächlich schon alle warteten.
„Man muss es schwer sein dich wach zu kriegen, das hat je eine Ewigkeit gedauert.“, meckerte Tony, aber ich wusste, dass er sich denken könnte, was wirklich geschehen war. Schließlich war er nicht dumm. „Was ist so wichtig, dass ich dafür meine Freizeit unterbrechen muss.“, fragte Loki kühl, während er sich setzte und mich zu sich zog. „Wir haben versucht einen groben Plan auszumachen, aber wir haben keine Ahnung wie wir uns vorbereiten müssen. Deshalb müssen wir uns doch zusammen unterhalten.“, erkältet Fury. „Ach was? Hat deine Elite-Gruppe nicht ausgereicht?“, fragte Bucky vorwurfsvoll. Die anderen sahen Fury ähnlich finster an. „Wie auch immer, ich-…“ Seine Stimme in meinem Ohr wurde immer leiser. Stattdessen begann das Blut in meinen Ohr zu Rauschen.
Thanos ist hier! Ihr müsst euch retten. Er wird nach Midgard kommen!“, rief Tchort verzweifelt.
„Was ist los? Nicht so schnell.“ Ihn so plötzlich in meinen Gedanken zu haben überforderte mich. „Thanos! Er kommt nach Midgard. Er hat meine Familie umgebracht und mein Volk mit seiner Armee niedergemetzelt. Unsere Krieger kämpfen nicht gegen Kinder. Wir sind verloren.“, sagte er verzweifelt. Seine Stimme war von tiefer Trauer erfüllt. „Komm hierher! Du kannst uns helfen.“, entgegnete ich aufgeregt. „Ich kann nicht. Unsere Verbindung hindert dich deine volle Kraft zu zeigen. Wenn ich sterbe, dann wirst du frei sein. Ich werde für dich und mein Volk-...“
Ein Schmerz schoss durch meinen Körper und ließ mich verzweifelt aufschreien. Etwas bohrte sich direkt durch mein Herz und drehte sich darin hin und her. Ich krümmte mich vor Schmerzen zusammen. „Skadi!“, rief Loki aufgebracht. Er kniete sich vor mich. Der Schmerz verschwand genauso schnell und kläglich wie er gekommen war. Auf dem Shirt breitete sich über meinem Herzen ein blauer Fleck aus. Tränen schossen in meine Augen. Tchort hatte seine letzten Sekunde für mich geopfter und war jämmerlich gestorben. Ich spürte wie unsere Verbindung verschwand. „Tchort er- Thanos hat ihn und sein Volk getötet. Er-er ist auf dem Weg hierher.“, schluchzte ich und ließ meinen Kopf auf Lokis Schulter fallen. Er legte seine Arme um mich, dann drückte er mich fest an sich. Ohne Hemmungen weinte ich weiter an seiner Brust. Das durfte nicht wahr sein.
„Na los, Anzüge an!“, rief Steve laut, als plötzlich ein Krachen erklang. Ich sah mich erschrocken um und konnte in unmittelbarer Nähe eine Art Raumschiff erkennen. Er war hier.

Loki Laufeyson - GoddessWhere stories live. Discover now