"Ist das ein ja?"

"Das ist ein 'Ich hab keine Ahnung, da es dunkel war'. Hast du etwa Interesse? Ich verkupple euch aber definitiv nicht, Horan!"

Er macht eine Grimasse und winkt ab. "Nicht für mich. Für dich! Du-"

"Wage es nicht weiterzusprechen", drohe ich worauf er schmollt.

Manchmal möchte ich ihm den Hals umdrehen. Mir ist bewusst, dass er und Ray nicht die besten Freunde sind, die Missgunst war von beiden Seiten schon seit Anfang an da. Wieso, weiß kein Mensch. Die beiden können es nicht einmal selbst erklären. Immer heißt es, dass der jeweils andere hässlich, dumm, zickig und arrogant ist. Zwar ist das Ganze nicht schön, jedoch können sich die beiden, wenn wir alle zusammen etwas unternehmen, mittlerweile tatsächlich recht gut zusammenreißen. Wenigstens etwas.

Solche Aussagen kann Niall sich trotzdem sparen. Auch wenn es nur Spaß ist, es kann anstrengend werden. Sehr anstrengend.

Unzufrieden kaue ich auf meiner Unterlippe herum, unschlüssig, was ich nun machen soll. Das Gespräch ist beendet. Weiter arbeiten will ich jetzt aber noch nicht, ganz umgehen kann ich es nur leider nicht.

Plötzlich geht die Tür auf und Cora, Josies Mutter, steckt ihren Kopf in den Raum. "Christa und Earl sind hier und erwarten dich", lächelt sie und sofort erhellt sich meine Stimmung.

"Bin sofort da!", gebe ich Bescheid und die Frau verschwindet wieder.

Ich nehme das karierte Küchentuch in die Hand und fetze es in Nialls Richtung. Grunzend beeile ich mich von ihm wegzukommen, doch im letzten Moment schleudert er das Tuch zurück. Empört sehe ich ihn an. Na warte. Grinsend nähere ich mich ihm mit großen Schritten und innerhalb weniger Sekunden nehme ich ihn in den Schwitzkasten. Er beschwert sich mit lauten Tönen und versucht sich aus dem Griff zu lösen. Aber egal wie fest er zubeißt oder seine Finger in meine Haut drückt, das Biest lasse ich nicht los.

"Bereit, Prinzessin?", erkunde ich mich amüsiert bei ihm. Er hält inne.

"Du wagst es nicht!", droht Niall grummelig und bohrt seine Finger noch fester in meinen Arm. Ich hebe meine freie Hand und reibe, ohne weiter zu zögern, meine Fingerknöchel über seinen Kopf. Quietschend, aber auch lachend, versucht Niall sich wieder zu lösen.

"Harry, stopp! Bitte! Ich flehe dich an, lass das!", lacht er und ich stoppe die reibende Bewegung.

Ein Räuspern ist plötzlich zu hören und wir erblicken Liam im Türrahmen. Er macht uns darauf aufmerksam, dass man Niall bis nach draußen hören kann. Anschließend beschwert er sich noch über die Tatsache, dass er sich draußen den Arsch aufreißen muss und wir hier drinnen nur Blödsinn machen. Kopfschüttelnd verschwindet er, sodass Niall und ich erneut allein sind.

Unerwartet gibt der Ire ein aggressives Brüllen von sich. "Lass mich los, du Wichser! Ich mach dich fertig!" Schwach versucht er mich wegzudrücken, was erst funktioniert, als ich ihn loslasse, weswegen er ein paar Schritte nach hinten stolpert.

Wütend sieht er mich an, ernst nehmen kann ich ihn so aber nicht.

"Du siehst aus wie ein Verrückter", teile ich meinen Gedanken mit ihm und deute auf seine zerstörte Frisur. Er schnauft.

"Ich zeigs dir noch. Das schwöre ich dir." Zickig stampft er an mir vorbei, nicht, ohne mich dabei anzurempeln.

Da ich ihm bestimmt nicht zu den Toiletten folgen werde, richte ich schmunzelnd meine Klamotten und verlasse den hinteren Bereich des Shops.
Zufrieden geselle ich mich zu Jo hinter die Kasse.
Sie ist meistens hier bei ihrer Mutter, da sie die meisten Aufgaben im Sitzen erledigen kann. Kleiner Faulsack.

anagapesis - larry stylinsonWhere stories live. Discover now