Kapitel 3 (überarbeitet)

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Sie stand ihm gegenüber und schaute ihn erschrocken an.
„Wer bis tdu?", fragte Lucy.
Langsam wich sie zurück. Wo kam der Mann auf einmal her? Er steht ihr einfach da und bewegt sich nicht. Er blinzelte nicht mal, sodass sie in seine strahlend hellgrünen Augenschauen konnte. Seine Haare waren total zerzaust und an seinen Sachen klebte Erde und Blut, so wie an ihren. Hatte er sie wieder hier hergebracht? Lucy kann sich nur noch an den Wald erinnern. Sie war dort spazieren und dann würde es alles schwarz.

„Warum antwortest du mir nicht? Wer bist du und was tust du hier in meiner Wohnung?"
Er bewegte sich immer noch nicht. Keinen Zentimeter,noch nicht mal einen Millimeter. Der Mann schaute sie einfach nur an. Mittlerweile war es schon eher ein anstarren. Lucy würde am liebsten weglaufen, doch irgendwas hinderte ihn daran. Er hatte sie irgendwie hypnotisiert.
„Ich...ich bin Adam und soll auf dich aufpassen."
„Wieso auf mich aufpassen? Ich bin groß und kann auf mich selbst aufpassen."
"Deine Brüder waren da anderer Meinung."
„Nein. Das kann nicht sein. Hau ab! Lass mich in Ruhe!", schrie Lucy und rannte ins Zimmer ihrer Brüder. Zusammen gekauert auf dem Bett saß sie nun da und immer mehr Tränen liefen ihr Gesicht herunter. Die Trauer um ihre Brüder kam auf einmal wieder hoch und dabei hatte sie doch die ganze Zeit versucht diese zu verdrängen. Alles war wieder da und es zerfraß Lucy von innen. Der Schmerz, der mit hochkam, war unerträglich und diese Leere erst einmal. Warum musste sie die beiden verlieren und warum musste auf einmal dieser Mann auftauchen? Er konnte unmöglich von ihren Brüdern geschickt worden sein. Sie konnten doch nicht wissen,dass sie sterben oder etwa doch. Warum hatten sie ihr dann davon nichts gesagt?
Die Tür ging auf und da stand wieder dieser Mann. Wieder starrte er sie an und sie ihn. Was war das nur zwischen den beiden.
„Du musst mir glauben. Bitte glaub mir doch."
„Wenn sie dich darum gebeten haben, dann müssen die beiden von ihrem Tod gewusst haben und das kann ich nicht glauben. Also sag mir , warum du wirklich hier bist."
„Um auf dich auf zu passen."
„Sag mir die Wahrheit."
„Es ist die Wahrheit, Lucy."
„Dass heißt, sie wussten es?"
Er nickte.
„"Nico und Bastie waren doch das Einzige, was ich hatte."
„Sie wollten dich beschützen."
„Deshalb mussten sie sterben? Wegen mir? Warum?"
Lucy fing an zu weinen. Sie konnte das alles gar nicht glauben.
„Du bist für sie das wertvollste, was es gibt."
Seine Augen lagen immer noch auf ihr.
„Kannst du mir ein Frage ehrlich beantworten?"
„Was möchtest du wissen?"
„Sind Nico und Bastie wirklich tot?"
„Wie kommst du darauf?"
„Ich kann es irgendwie nicht glauben, dass die beiden tot sind. Da, wo ich nachdem Unfall aufgewacht bin, war eine Frau. Immer wenn ich sie etwas zu Nico oder Bastie gefragt habe, hat sie abgeblockt. Es war total seltsam. Vorhin als ich aufgewacht bin, da hab ich auch noch Nicos Stimme gehört."
„Ich kann dir das nicht jetzt erklären, Lucy."
Da war irgendetwas, dass merkte Lucy an seinen Augen.
„Ich will aber jetzt endlich die Wahrheit erfahren. Mir wird das alles zu viel. Vielleicht kapiert das hier einfach keiner. Ich geh daran kaputt. Nein, ich bin schon daran kaputt gegangen."
„Du musst dich jetzt erst mal ausruhen. In nächster Zeit werden noch viele Veränderungen auf dich zu kommen. Sehr sehr viele. Leg dich hin und schlaf jetzt ein wenig."
„Was? Was für Veränderungen?"
„Das wirst du früh genug erfahren und jetzt schlaf."
Sie legte sich hin und Adam kam auf sie zu. Er legte ganz vorsichtig die Decke über sie.
„Was wirst du machen?„
„Ich werde darauf achten, dass dir keiner zu nahe kommt, der dir weh tun will. Ich werde dich vor allem und jedem beschützen."
„Kannst du bei mir bleiben?"
Adam nickte und legte sich zu ihr. Sie wollte ihm ganz nah sein und nie wieder von seiner Seite weichen. Was waren das nur für Gedanken? Sie kannte diesen Mann doch erst seit ein paar Stunden und jetzt war er ihr schon so vertraut. Irgendwann fielen ihr die Augen zu und sie war in einer anderen Welt. Auf einmal fand sie sich in einem Haus an einem See wieder. Hier war alles so ruhig und friedlich. Auch Adam war da und kam auf sie zu. Er streichelte über ihren Bauch, während er über beide Ohren grinste. Was hatte er denn nur?
„Was ist los? Warum grinst du so?"
„Ich freue mich nur über unsere kleine Prinzessin."
Erst jetzt bemerkte Lucy, dass ihr Bauch kugel rund ist. Sie war schwanger von ihm.
„Ist denn auch alles in Ordnung mit dir? Oder ist etwas mit unserem Baby?"
„Mit unserem Baby ist alles gut und mit mir auch."
Er holte eine Decke und legte sie ihr um die Schultern, denn es war sehr kalt und es wurde immer kälter. Es kam ihr mittlerweile alles sehr komisch vor und es wurde auch immer gruseliger. Die Sonne verschwand hinter grauen Wolken,welche auf wundersame Weise auftauchten.
„Was ist hier los,Adam?"
„Ich weiß es nicht, aber du bist in Sicherheit. Ich werde dich beschützen."
Er legt die Arme um sie herum. In seiner Nähe fühlte Lucy sich geborgen sogar im Traum. Doch auf einmal war da noch ein anderes Gefühl. Schmerz. Sie sah an sich runter und entdeckte Blut. Eine riesige Wunde klafft direkt über ihrem Herzen und das Blut lief ihren Körper herunter.

PS: Bitte bleib bei mirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt