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"Hey meine Schöne, gut geschlafen?", fragt Ärethreus mich, während er mir sacht auf die Wange küsst und seine Hände enger um meine schmale Taille legt. Ich schmiege mich an ihn. "Ja, immerhin bist du ja hier", meine ich. "Stimmt" Er grinst in sich hinein und ich verdrehe die Augen. Meine Hand wandert zu seiner und ich drehe mich zu ihm. Die Decke aus Seide schmiegt sich sacht an meinem nackten Körper entlang.

Ich schaue ihn an. Seine Augenfarbe verändert sich je nach Emotion oder Gefühl und jedes Mal, wenn er mich sieht werden sie zu einem hellen blau. Er meint ich wäre sein Ozean und deswegen färben sich seine Augen hellblau, wenn er mich sieht. Doch ich habe recherchiert. Ein Blauton bedeutet, dass man sich sicher fühlt. 

Meine Hand streicht über seinen Oberkörper. Die Sonne scheint schon eine ganze Weile durch unser Gemach und es ist vermutlich schon bereits mittag. Doch ich war noch nicht bereit diesen schönen Moment los zu lassen. Die Magd hatte bereits mehrmals geklopft und ist sogar einmal reinspaziert, wir ließen uns davon jedoch nicht stören. "Manchmal wünschte ich wir wären jemand anders", meine ich. "Nicht hier an diesem Ort, unwichtig." "Hey, hey, hey, sag doch sowas nicht. Selbst wenn wir woanders wären, wer weiß, ob das woanders besser wäre", unterbricht er mich. "Wir können das Schicksal nicht ändern, nur was wir daraus machen und ich würde sagen, wir beherrschen das Schicksal doch ganz gut." 

Ich muss grinsen. Das Schicksal beherrschen, genau. In meinen Augen bilden sich Tränen. Ich blinzele sie weg. Vorsichtig erhob er sich, sodass ich mit meinem Kopf langsam ins Kissen gleitet.

Er schaut mich an. Mit einer Hand streicht er an meiner Wange entlang, ich will ihn küssen. Ich lehne mich näher zu ihm. Seine Lippen wandern langsam zu meinen. "Sei nicht traurig, alles wird gut." Seine Lippen trafen die Meinen. Seine Hand fuhr durch meine langen braunen Haare. 

Plötzlich verdunkelt sich der Raum, das Sonnenlicht ist weg. "Ärethreus?", frage ich besorgt. Meine Hände umklammern ihn fester. Unser Kuss löst sich und er blickt mir tief in die Augen.

Seine Augenfarbe ist ein dunkles Rot. Ich erstarre. Überall ist Nebel.

Bevor ich überhaupt die Möglichkeit habe, etwas zu sagen, wird Ärethreus von schwarzen langen Armen mitgezogen. 

Ich schreie auf und setze mich aufrecht hin. Meine Hand streicht über mein schweißgebadetes Gesicht. Schon wieder der gleiche Traum. Jede Nacht träume ich davon, wie er mir entrissen wird. Meine Magd reißt die Tür auf, ihre Ohren aufgestellt. "Was ist passiert?", sie schaut sich um, ihr Kopf gebückt, Hörner nach vorn gestreckt, bereit zum Angriff. Ein Soldat direkt hinter ihr. Sein Schwert ist ausgestreckt. Ein anderer Soldat, der schon Jahrelang mein Wache war, zuckte nicht mal mit der Schulter. "Alles in Ordnung. Ich lebe noch, seht ihr", meine ich. Ich strecke meine Arme und winke extra groß, bevor ich meine Augen verrolle und meine Füße aus meinem Bett strecke. Meine Füße berühren den kalten Boden und ein Schauer wandert meinen Körper entlang. 

Der Soldat steckt sein Schwert weg und seine vier Hufen maschieren zurück zu seinem Wachposten vor meiner Tür. Die Magd hingegen wandert besorgt zu mir. "Das ist jetzt schon das dritte Mal in dieser Woche, dass Sie schreiend aufgewacht sind, muss ich mir Gedanken machen?"

"Wenn du wüsstest", denke ich nur. "Sie sind hier, um mich hübsch zu machen, nicht um mir seelischen Beistand zu leisten." "Ich wollte-", beginnt sie, bevor ich sie unterbreche. "Ich will es nicht hören. Sie sind nur eine Magd." "und Sie nur eine Prinzessin", erwidert sie.

Princess - Time for changesWhere stories live. Discover now