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Er lächelte verlegen. Ich hatte große Mühe dieses Lächeln zu erwidern und wand meinen Blick schnell ab. Zwei Sekunden später spähte ich nochmal zu ihm, seine Augen waren wieder ganz auf die Blondine gerichtet. 

"Kommst du mit zurück auf die Tanzfläche", Melissa sah mich bittend an. Ich nickte, nahm ihre Hand und zog sie auf die Tanzfläche, ich brauchte Ablenkung. Die Musik war gut und wir hatten richtig Spaß. Wir lachten und bewegten unsere Körper zum Takt, soweit ich Taktgefühl hatte. Und dann tat ich es wieder.

Ich sah zu Felix, der immer noch im Vip-Bereich mit dieser Frau stand, jedoch lag sein Blick auf mir. Ich schaute schnell weg und tanzte weiter. Aber es ging nicht mehr, ich fühlte mich einfach beobachtet und unwohl. Ich flüsterte Melissa ins Ohr, dass ich für kleine Mädchen muss und verließ die Tanzfläche. Ich trat aus dem Club und atmete erst einmal tief durch. Ich zückte mein Handy und öffnete Facebook. Machte ich mir Hoffnungen? Dachte ich dass mehr draus werden könnte, als ein Nach Hause Bringen? Wie kam ich eigentlich auf diese Schnapsidee. Ich war doch nur eine von Vielen,die er nach Hause gebracht ist, Ein kleines Mädchen. 

- Wo bist du hin, Kleines?" - eine Nachricht von ihm. 

Ich schrieb eine SMS zurück: <Ich bin frische Luft schnappen.> Was sollte ich auch sonst antworten? Sein Kleines konnte er sich auch sonst wohin stecken. Warum schrieb ich überhaupt zurück? Hoffte ich das er mir folgen würde? Mein Handy vibrierte. >Ich würde gern rauskommen, aber ich habs mit dem Fuß. Bänderiss, wenn du es genau wissen willst.<  Mit dem Fuß? Ich wusste gar nicht, dass Bänderisse sich neuerdings in Form von hübschen Blondinen zeigten. "Okay, dann nicht:)", tippte ich ein und sendete zurück. Ich schrieb Melissa, dass ich nach Hause gehen würde und zu müde war weiter zu feiern. Dann lief ich in Richtung der Taxis. 

"Kleine, kommst du gleich wieder rein?!, wieder er. "Nein, ich fahre nach Hause."..

"Fahr nicht. noch nicht.. Warte bitte, ich komme raus.", ach Bänderiss geheilt?  Männer eh, lügen wie gedruckt. Einer schlimmer als der andere. "Ich sitze draußen auf dieser Mauer bei den Taxis", leicht angesäuert tippte ich auf meinem Bildschirm herum, welcher nun leider darunter leiden musste. Ich setzte mich auf die kalte Mauer, entspannte meine Füße und wartete nun auf Monsieur. 

Die Zeit verging... nach 20 Minuten kam Felix, leicht humpelnd bei mir an und lächelte. "Danke, dass du gewartet hast. Hat etwas länger gedauert, muss ja schließlich hinken. ", entschuldigend sah er mich an. "Kein Ding, was wolltest du noch?", fragte ich geich. "Nichts bestimmtes, warum bist du nicht zu mir gekommen?", verständnislos schüttelte er den Kopf. "Warum sollte ich? Ich war mit Melissa unterwegs und du warst schließlich auch beschäftigt. Mit deinem Bänderiss.", verächtend winkte ich ab. "Meinen Bänderiss habe ich vom Fußball, Kleine.", grinste er. "Mir doch egal, kann ich jetzt gehen?", ich fragte mich innerlich warum ich mir dass hier überhaupt an tat. "Ja, natürlich.. komm, ich begleite dich." 

"Felix, ganz sicher begleitest du mich nicht nocheinmal nach Hause, und überhaupt ... deine Freundin wartet doch bestimmt drinnen auf dich.", stellte ich klar und sah ihn fragend an. "Meine Freundin? Wenn meinst du Kleine? Liana?", seine Augen weiteten sich. "Weiß ich wer Liana ist? Tschüss jetzt.", ich drehte mich um und stieg nach hinten ins Taxi. Kaum saß ich ging die Beifahrertür auf und Felix ließ sich in den Sitz fallen. "Einmal zum Hause der Dame, bitte.", sprach er zu dem Taxifahrer und nannte meine Adresse.

"Heute in Begleitung Romi?", ich sah in den Rückspiegel und erkannte Vince, einen Freund von Henry.  Ich lächelte etwas schüchtern zurück, er lachte. "Warst du ganz alleine unterwegs?", hakte Vince nach. "Nein, mit Melli. Sie tanzt wahrscheinlich noch.", ich sah aus dem Fenster in die Dunkelheit. Als wir in meiner Straße ankamen, richtete ich mich auf und zog mein Porte-monnaie aus der Tasche. "Wie viel bekommst du?", fragte ich schon mal. Er nannte die Summe und fuhr auf die Auffahrt. "Hier bitte, wir steigen beide aus.", Felix hielt ihm die Scheine hin und war schon dabei auszusteigen. "Dann einen schönen Abend noch, ihr beiden.", Vince hob die Hand und legte den Rückwärtsgang ein. "Machs gut. Dir auch.", ich schlug die Tür zu und ging auf Felix zu. "Warum hast du bezahlt? Ich bin doch bis hierher auch gefahren.", empört sah ich ihn an. "Also da wo ich herkomme, zahlen die Männer für die Frauen.", er grinste leicht und schob meine Hand, die ihm gerade Geld geben wollte wieder zurück. Mit großen Augen sah ich ihn an. "Da wo du herkommst? Das ist aber nicht hier, also bitte nimm.", ich hielt ihm meine Hand abermals hin doch er ergriff meine andere und lief mit mir in Richtung Haus. "Was hast du vor? Willst du etwa mit reinkommen?", meine augen wurden wieder größer. "Nein, keine Sorge... ich will dich nicht auch noch bei dir zu Hause belästigen. "Tust du doch auch gar nicht.", ich biss mir beschämt auf die Lippe und sah nach unten. "Uhhff, tu das nicht, Kleines." "Was meinst du?", ich sah in seine Augen, sie starrten auf meine Lippen. Ich musste etwas grinsen. "Wieso, was passiert denn sonst?", ich legte den Kopf schief und biss mir theatralisch auf die Unterlippe. "Sonst könnte es passieren, dass ich mich nicht mehr zurückhalten kann und - "

Wahres Glück im Inneren hast du nur mit Selbstachtung und StolzWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu