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"Hey, ihr da draußen, ich hoffe es geht euch gut und Dad hat die Videos heil mit nach Hause gebracht. Es ist gerade 13 Uhr 17 in London und die Sonne scheint. Dad müsste inzwischen schon wieder gelandet sein. Oder? Doch. Naja, ne Nachricht habe ich noch nicht bekommen. Danke...Dad, das du an mich denkst. An deine Tochter, die vor kurzem nach London gezogen ist. Allein. Ich hab dich auch lieb."

Ich musste die Aufnahme unterbrechen, weil ich lachen musste. Sarkasmus war noch nie eine meiner überzeugensten, schauspielerischen Künsten. Am besten ich filme dann weiter, wenn ich meinen Stadtrundgang mache. Ich wollte einfach mal raus aus meiner kleinen Wohnung und was bietet sich da besser an, als ein Rundgang durch die Stadt, in der ich jetzt lebe? Mein Handy piepte. Ich schaute auf das Display und grinste. Es war mein Dad. Er hatte mal wieder vergessen mir zu schreiben, dass er gelandet ist. Typisch. In der kurzen Nachricht entschuldigte er sich circa vier mal und am Ende schrieb er, Mum machte sich Sorgen, weil ich noch keine Freunde gefunden hatte. Das war ebenfalls typisch. Mum machte sich immer Sorgen, aber wie sollte ich in knapp einer Woche hier in London Freunde finden? Ich hab fast die ganze Zeit Billy und seine Freunde von Ikea zusammengebaut. Außerdem hab ich ja Milza, das coolste Chamäleon des ganzen mittleren Universums. Zumindest das Coolste in ganz England. Er ist als blinder Passagier zusammen mit meinem Dad übergeflogen. Fragt nicht wie mein Vater es durch die Kontrolle geschafft hat, allein dafür ist er für mich ein Genie und mein persönlicher Held. Milza hatte sich schon gut eingelebt. Er schielte gerade hochkonzentriert auf eine winzige Fruchtfliege. Ich musste kichern. Allein wegen seinen Augenbewegungen war der kleine Kerl sein Geld hundertfach wert.

"Schnapp sie dir, Tiger", feuerte ich ihn an. "Ich mach gleich los mein Großer, wir sehen uns später."

Ich kramte meine Sonnenbrille aus einem noch nicht ausgeräumten Karton heraus, griff nach meiner Tasche, nach der Kamera und ging aus der Wohnung.

Mit der U-Bahn bin ich ins Zentrum Londons gefahren. Die Sonne schien und ich saugte all das tolle Vitamin D in mich auf. Würde ich mich jetzt komisch fühlen, wenn ich jetzt meine Kamera rausholen und vloggen würde? Ich hab schon ein paar Leute hier in London gesehen, die mit ihrer Kamera gesprochen haben, aber trau ich mir das? Ich schaute mich um. Als Kulisse war der Picadilly Circus unschlagbar und bei so vielen Menschen würde man mich bestimmt nicht bemerken. Ach was soll's. Ich holte meine Kamera und legte los.

"So, da bin ich wieder, hinter mir könnt ihr den Picadilly Circus bewundern. Ich hab mich entschieden mal einen Stadtrundgang zu machen, weil ich sonst bald in meiner Wohnung erstickt WUAHHH!!!", "KAMERAKAMERAKAMERA", "JESUS!

Ich war in jemanden hinein gelaufen und meine Kamera war runter gefallen. Der Typ, in den ich hinein gelaufen war, hatte offenbar auch eine Kamera in der Hand gehabt. Sie war auch so hart auf den Boden aufgekommen wie meine. Schnell reichte ich sie ihm und begann mich zu entschuldigen.

"Es tut mir so unglaublich Leid, ich hätte besser aufpassen sollen, echt das...", er unterbrach mich. "Das ist schon okay, ich hab auch nicht aufgepasst, ich hoffe bei dir ist alles in Ordnung?" Ich untersuchte meine Kamera immer noch auf oberflächliche Schäden, alles andere konnte ich reparieren. Dann blickte ich auf und schaute ihn an. Oh mein Gott. Diese Augen brachten mich gewaltig aus der Fassung. "Ähm. Klaro, alles klaro. Bei dir auch alles klaro?" (Ein lautes Klatschen von meiner gedanklichen Ohrfeige ertönt.) Zum Glück sah er nicht so aus, als würde er mich für verrückt halten und wenn doch, überspielte er das sehr gut. "Jap, bei mir ist auch alles klaro", dann grinste er. "Nette Kamera hast du da übrigens." Ich musste lachen. Er hatte exakt die selbe. "Danke gleichfalls", sagte ich grinsend. Er lachte auch. Dann schien ihm etwas einzufallen und er schaute auf die Uhr.

"Uhh mist, tut mir echt Leid, aber ich muss jetzt los. Ich bin übrigens Joe." Er machte Anstalten loszulaufen. "Jules", rief ich ihm noch hinterher. Er drehte sich um und rief "Nett dich kennenzulernen, Jules", während er rückwärtsging. Dann drehte er sich um und verschwand in den Menschenmassen.

"Faszinierend", sagte ich zu mir selbst. Ich schaute mich um. Was mache ich eigentlich hier? Ach ja, Stadtrundgang, Videoblog. Ich sollte mir am besten eine Bank suchen und meine Kamera verhätscheln. So ein Sturz war ja auch nicht ohne.

Sobald ich eine freie Bank gefunden hatte, machte ich sie an. Sie ging noch, ein Glück! Am besten ich schaue, ob die letzte Aufnahme überlebt hatte. Ich rufe also die letzte Datei auf und. Moment. Panik erfasste mich. Meine letzte Datei hatte keine schwarze Stelle aufgezeichnet, ich hatte doch sofort auf mein Gesicht gehalten! Ich startete das Video. Ich sah einen dunkelblonden Schopf Haare. SHIT! Das ist der Typ von vorhin! Ich hatte die Kamera von Joe! Und er dann damit meine! VERDAMMMMT! Das darf doch nicht wahr sein. Wie zur Hölle sollte ich ihn denn wiederfinden?!

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Huhu :)

Ich hoffe ihr freut euch, dass ich das neue Kapitel fertig habe.

Wie gehts euch, was macht ihr so, was gab es zum Mittag? :D

Hab euch lieb :)

P.S. findet ihr es nicht auch total bescheuert wenn man bei der Besetzungsliste zum Beispiel Marcus Butler as Marcus Butler hinschreibt? Ich meine, denken die Leser sonst, der wird von George Clooney verkörpert? :D

Seagreenbubbles Ende.

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