Meinte er es ernst?

5 0 0
                                    

Zwischen Ben und mir hatte sich nicht viel verändert bis auf, dass er weniger Zeit hatte. Er und Ella waren nun feste zusammen und unzertrennlich. Er brachte sie nun auch manchmal zu treffen im Park oder Parties mit. Sie war wirklich ein süßes Mädchen und zusammen ergaben sie ein hübsches Pärchen. Auch ich und die anderen verstanden sich gut mit ihr, dennoch hatte ich so meine Schwierigkeiten. Ich wusste einfach nicht wie ich mich gegenüber Ben verhalten sollte. Ich wollte nicht distanziert wirken, ihm jedoch wiederum auch nicht zu nahe sein oder mich zwischen ihn und Ella drängen, deshalb lief es im Endeffekt doch auf Distanz hinaus.

Ben war meine Bezugsperson gewesen. Ich hatte niemals gedacht, dass sich das ändert, aber das hatte es. Wir unterhielten uns zwar noch in der Bahn aber ansonsten verbrachten wir keine Zeit mehr alleine. Ich verbrachte hingegen immer mehr Zeit mit Mark. Ich hatte auch nicht vor, mich Ben wieder anzunähern, denn anscheinend vermisste er mich nicht. Es tat zwar weh aber ich musste mich damit abfinden.

Mark hingegen fand ich immer sympathischer. Wir trafen uns auch immer öfter. Genau wie heute auch. Wir liefen zusammen gerade aus der Klasse und wollten uns auf den Weg zu ihm machen, da sah ich sie. Ich hatte es schon öfter gesehen aber es wäre eine Lüge zu behaupten, dass es mich nicht mitnahm. Ella lehnte an der wand gegenüber unseres Klassenzimmers und wartete auf ihn. Ben kam strahlend auf sie zu und gab ihr einen flüchtigen Kuss. In diesem Moment drehte er sich um und unsere Blicke kreuzten sich. Ich versuchte zu lächeln, doch es gelang mir nicht. Daher zog ich Mark schnell mit nach draußen und wir verschwanden.
Bei ihm zuhause aßen wir mit seiner Mutter zu Mittag und erledigten dann ein paar Hausaufgaben. Jetzt saß ich mit ihm zusammen und schaute einen Horrorfilm. Wieso hatte ich zugestimmt? Ich würde hier noch gleich an Herzversagen sterben. Offensichtlich bemerkte Mark meine Anspannung und fasste nach meiner Hand. Ich sah in seine Augen.

„Mach dich nicht über mich lustig", flüsterte ich. Er grinste, doch dann wurde sein Blick weicher, irgendwie mitfühlend.

„Mach ich nicht, ich will nur nicht, dass du Angst hast", erwiderte er.

Dann gab es einen lauten Knall. Ich führ zusammen und krallte mich näher an Mark. Man es war doch nur ein Film!
Mark zog mich näher an sich und ich landete auf seinem Schoß. Mit großen Augen sah ich ihn an. Dann schaute ich zu, wie er den Fernseher ausschaltete. Plötzlich war es still. Nur noch unser Atem war zu hören. Ich bemerkte wie er mir näher kam und sich sein Blick auf meine Lippen heftete. Ich wisch jedoch nicht wie erwartet zurück. Er musste nur noch ein kleines Stück näher kommen und wir würden uns küssen. Dies tat er nun auch. Seine Lippen strichen sanft über meine und langsam fiel meine Anspannung. Ich erwiderte den Kuss. Auch als er mich näher zu sich zog willigte ich ein und fuhr mit meinen Fingern gleichzeitig durch seine Haare. Unser Kuss wurde nun immer unkontrollierter und stürmischer. Ich brauchte Luft, ich brauchte dringend Luft. Er anscheinend auch, denn schweratmend lösten wir uns voneinander. Benommen schaute ich ihn an.

„Ich muss glaube langsam mal nachhause", murmelte ich. Er nickte nur und verabschiedete sich dann mit einer Umarmung von mir.

Jetzt saß ich in der Bahn. Meinte Mark es ernst mit mir? Ich würde ja sehen ob es morgen die ganze Schule weiß. Dann hätten die Vermutungen der Mädchen sich ausnahmsweise mal bewahrheitet. Ich die ihnen nun den Kerl geschnappt hatte. Ich hatte ja nicht einmal Interesse daran. Ich wollte eigentlich nur...mhh.

(12 Stunden später)
Ich rannte in Richtung Klasse. Heute war ich echt spät dran, doch ich schaffte es noch rechtzeitig. Unsere Englischlehrerin war noch nicht einmal da, als ich in die Klasse huschte. Erschöpft ließ ich mich neben Ava fallen. Ich verstand mich gut mit ihr aber halt eher im schulischen Sinne. Dann schaute ich Richtung Mark. Er lächelte mir zu und schien irgendwie unsicher zu sein. Mark unsicher, das ich das noch erleben darf. Dann begann der Unterricht.

Bevor er jetzt in die Pause gehen konnte hielt ich ihn am Arm fest. Er drehte sich überrascht zu mir um.

„Hast du es jemandem erzählt", zischte ich mit ernstem Blick.

„Nein, wieso?", fragte er lächelnd.

„Gut, das bleibt erstmal zwischen uns, okay!", erwiderte ich.

„Erstmal?", sein Lächeln wurde breiter. Jetzt musste auch ich schmunzeln.

Er hatte es wirklich keinem erzählt. Wir bekamen keinen einzigen Kommentar von den Jungs zu hören. Jetzt atmete ich aus. Unbewusst hatte ich die Luft angehalten.
Da es nun noch einmal sehr warm geworden war, schlug Mark vor gemeinsam mit den anderen an den See nicht weit außerhalb der Stadt zu fahren. Wir verabredeten uns alle für Freitag nach der Schule und hatten vor gemeinsam an dem Zeltplatz dort zu übernachten.

Because I love youWhere stories live. Discover now