Kapitel 7

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Ich war jetzt also in den Armen von Ben und schaute ihn nur verdutzt an. Er hatte seine schwarze Maske nicht mehr auf. Ich verstand garnicht wieso er sie überhaupt trug, denn ich fand sein Gesicht wunderschön. Mit diesem Gesicht schaute er einfach nur auf mich herab, grinste und hob mich hoch. Meine Hand hielt er jedoch dabei fest und fing an mich langsam zu drehen und mich dabei zu mustern. Ich wusste, dass auf mich zuhause ein Beruf, Jack, was nichts schlimmes war und mein ganzes Leben erwartete, jedoch wollte ich nicht dahin. Ich wollte hier bleiben, hier bei Ben. Da fiel mir jedoch ein, dass ich garnicht wusste wo ich bin. Ich hatte garnicht nachgefragt. Ich tat es natürlich auch. Nur dann doch nicht. Denn ich hörte mich selber Fragen wieso er sein wunderschönes Gesicht am gestrigen Tag mit der Karnervalsmaske versteckt hatte. Er lachte und flüsterte in mein Ohr, dass man ihn in meinem Viertel wieder erkennen würde. Ich wusste nicht was daran so schlimm wäre aber durch sein aussehen würde ihn wirklich jeder wieder erkennen. Ich wusste garnichts mehr, außer, dass es ein wunderschöner Augenblick war, der bedauerlicherweise auch schon vorbei war, als ich mich zum dritten Mal drehte. Er ließ mich nämlich los, ging zwei Schritte zurück und musterte mich einfach nur von oben bis unten. Ich fühlte mich wie in der Flugkontrolle. Noch schlimmer wie ein Schräfling , der auf Waffen abgetastet wird. Ben schien meine Verwirrung aufgefallen zu sein, denn er sagte, dass er mich ja gekidnappt habe und nicht wiedererkannt werden wollte. Das leuchtete mir dann auch ein und er grinste. Wie ein Sträflling durchlöcherte er mich auch noch mit Fragen, seine nächste war, ob ich denn wüsste wo ich sei und was die vergangene Nacht passiert wäre. Als ich verneinte, wollte er den Grund für mein Schweigen wissen. Um diese Frage zu umgehen fragte ich nochmal nach wo ich denn sei und was passiert wäre. Nach seinem kurzem fragendem Blick, antwortete er, dass ich nach meiner Rebellion eingeschlafen sei und er mich nach Hause trage müsste. Nachdem ich mich dafür entschuldigt hatte sagte er, ich wäre so ein Fliegengewicht, dass es für ihn nichts zur zur Sache täte und wir fingen beide zu lachen an. Dabei nahm er mich lachend an die Hand und führte mich durch die Wohnung. Ehrlich gesagt hat er mir garnicht die Wohnung gezeigt, sondern ist mit mir einfach lachend durch jedes Zimmer gestolpert. Unsere Endstation war dann die Küche, wo er mich fragte was ich denn essen wolle. Doch bevor ich antworten konnte, kam eine andere Frau herein. Sie hatte ein Bauchfreies Top aus Baumwolle und Hotpens ebenfalls passend dazu aus Baumwolle an und schlenderte mit ihrem BH in der Luft wirbelnd in die Küche hinein. Wegen dieser Aktion sank dann die Stimmung. Ich schielte rüber zu Ben, der verlogen mit den Schultern zuckte und die Frau, die sich als Leslie herausstellte, bat wieder zu gehen. Doch sie war nicht die jenige die ging, sondern ich. Ihm war es doch sowieso egal. Er intressierte sich doch eh nicht für mich und diese Frau hat doch sicherlich bei ihm übernachet und ich dachte, er würde etwas für mich empfinden aber naja ich würde ihn ja nie wieder sehen. Ein paar Tage Liebeskummer würde ich schon aushalten. Ein Problem jedoch gab es trotzdem noch, denn ich wusste garnicht wo ich bin. Kaum hatte ich die Wohnung verlassen, schon stand ich in einer von mir unbekannten Stadt. Aber ich war viel zu Stolz um zurück zu gehen. Also ging ich ohne mich umzusehen weit genug von der Wohnung und aus seinem Blickwinkel weg und fragte den ersten, den ich sah wo ich war und wie ich zurück käme. Zu meinem Glück war er der einzige weit und breit, konnte aber bedauerlicherweise nur chinesisch sprechen. Also wartete ich auf ein Taxi oder eine Mitfahrgelegenheit, denn mein Handy hatte ich vergessen. Nach einer halben Stunde kaum dann ein Taxi, dass mich endlich nach Hause fuhr. Weit weg von allem Chaos, weitet von dieser Stadt und weit weg von meiner Liebe...
Aber nein wie kann ich nur so Selbstsüchtig sein? Hunderte Theaterdarstellerinnen sterben und ich, ich verliebe mich. Nein das konnte ich nicht zulassen. Ich versprach mir Ben aus dem Kopf zu schlagen und mich auf andere Dinge zu konzentrieren. Als ich endlich zuhause ankam und zu meiner Wohnund ging, fiel mir auf, dass ich noch das Robinfarbene Kleid trug. Dies war mir dann aber egal, als ich Joey vor meiner Haustür schlafend und schnarchend sitzen sah. Ich beschloss ihn wach zu rütteln und dann rein zu gehen. Dies hatte aber nicht so gut geklappt, denn er wollte unbedingt mit reinkommen. Mir gelang es dennoch die Tür zu schließen. Gefügen sein Getrommel an der Tür konnte ich jedoch leider nichts machen. Das erste was ich zuhause machte war mich einfach in die Wanne zu legen und mir über all das was geschehen war klar zu werden. Und bei einem Punkt war ich mir ganz sicher es gab wichtigeres in meinem Leben als Ben! Doch ich war mir nicht Bewusst gewesen, wie sehr ich ihn gemocht hatte. Denn ich fing an zu wei weinen, ich weinte die ganze Nacht. Ich hätte es stoppen können, aber ich wollte nicht. Ich beschloss dies zur Ben Nacht zu machen und ihn dann für immer aus meinem Kopf zu verbannen.

AnonymWhere stories live. Discover now