Kapitel 4 - Gulmira

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Tony öffnete die Autotür, damit Jade aussteigen konnte und sofort befand sie sich in einem Blitzlichtgewitter. Sie standen auf dem Roten Teppich und obwohl Jade in ihrem Kleid aussah, als würde sie dazugehören, fühlte sie sich nicht so. Es war eine völlig neue Welt und sie war nicht daran gewöhnt, dass Menschen gefühlt 100 Fotos pro Sekunde von ihr schossen.

Tony bemerkte ihre Unsicherheit, also legte er seine Hand um ihre Hüfte und dirigierte sie ohne Umwege zum Eingang, um den Paparazzis zu entkommen.

„Ich fühle mich unwohl, Tony", sagte Jade mit gedrückter Stimme, als sie sich auf dem Weg zur Bar befanden.

„Ich weiß", entgegnete er ruhig. „Aber du siehst großartig aus und niemand hier bemerkt, dass das dein erstes Event dieser Art ist. Mach dir keine Sorgen, es wird gleich besser."

Tonys Worte wirkten beruhigend auf Jade und sie konzentrierte sich darauf, sich nichts anmerken zu lassen.

„Hey, sieh mal", rief Jade. „Da ist Pepper. Los, geh hin und frag sie, ob sie tanzen will."

„Ja, nein. Nein, wieso sollte ich?", erwiderte Tony und schien nervös zu werden.

„Okay, Tony, hör zu." Jade trat näher an ihn heran, um nicht so laut reden zu müssen. „Ich bin nicht blöd. Pepper ist unglaublich toll und ich weiß, dass du das auch erkennst. Also, los."

Tony hielt einen Moment inne. „Bist du sicher, dass ich dich allein lassen kann?", fragte er besorgt.

„Na klar!", versicherte sie es ihm. „Ich komme klar. Jetzt geh schon." Sie schob Tony in die Richtung, in der Pepper stand und sah dabei zu, wie er unsicher auf sie zuging und sie ansprach. Währenddessen blieb Jade weiterhin an der Bar stehen und beobachtete das Geschehen um sie herum.

Es dauerte nicht lang, da kam Tony zu ihr zurück, mit den Worten: „Wir verschwinden sofort hier." Jade wusste nicht, was passiert war, doch folgte ihm, ohne Fragen zu stellen.

Erst als sie zum Stark-Anwesen zurückgekehrt waren und gemeinsam auf der Couch im Wohnzimmer saßen, begann Tony zu reden.

„Kennst du Gulmira?", fragte er abwesend und bohrte mit einem Schraubenzieher in dem Arm-Teil seines Anzugs herum.

„Nein, was ist das?"

„Eine Stadt. In Afghanistan. Wurde gestern von meinem Waffen fast vollständig zerstört."

Jade setzte sich erschrocken aufrecht hin. „Was? Wie kann das sein? Ich dachte, du hast den Waffen-Export eingestellt?"

„Das habe ich auch", sagte Tony und ließ die Hand mit dem Schraubenzieher sinken. „Obadiah agiert hinter meinem Rücken in der Firma und verkauft meine Waffen unter der Hand. Er hat eine einstweilige Verfügung gegen mich ins Rollen gebracht."

„Was werden wir jetzt dagegen tun?", fragte Jade besorgt.

Eine kurze Stille trat ein und Tony überlegte sich seine nächsten Schritte.

„Wir werden die Menschen retten, die noch am Leben sind." Dann stand er auf und ging runter ins Labor, um den Anzug anzulegen, den Jarvis in den letzten Stunden hergestellt hatte, während sie sich auf der Benefizgala befanden.

Jade folgte ihm. „Du willst ins Kriegsgebiet fliegen? Mit einem Anzug, der nicht getestet wurde?"

„Er wird jetzt getestet", erwiderte Tony mit ruhiger Stimme. „Und du bleibst hier."

„Was? Nein, wieso?", fragte sie empört.

„Weil es zu gefährlich ist", antwortete Tony mit einem nachdrücklichen Ton in der Stimme und sah ihr dabei fest in die Augen.

I. IRON MANOnde histórias criam vida. Descubra agora