Kapitel 4

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Die beiden Brüder verließen kurz nach dem Film das Haus, aber nicht ohne sich mit einer Umarmung von mir zu verabschieden. Ich war etwas überrascht, da wir uns kaum kannten, erwiderte jedoch die Umarmung. Sie waren mir total sympathisch und ich mochte ihre Art. Ich hoffte nur, dass ich mich nicht wieder so sehr täusche wie bei Roxy oder Jared. Ich verdrengte den Gedanken, sie waren es nicht wert dass ich wegen ihnen eine mögliche Freundschaft verhinderte. 

Ich ging hinauf in mein Zimmer und ließ mich auf mein unordentliches Bett plumsen. Wie automatisch öffnete ich meinen Laptop und ging ins Internet. Ich  checkte meine E-mails, obwohl ich kaum glaubte von "Daily Market" bereits eine Antwort bekommen zu haben. Naja, schaden konnte es jedenfalls nicht. 
Zu meinen Erstaunen haben sie schon zurück geschrieben und ich wurde augenblicklich nervös. Hoffentlich war es keine Absage, dann würde ich die Prozedur von stundenlangem Suchen nicht wiederholen müssen. Mit zitternden Händen öffnete ich sie.

Liebe Sydney!

Es freut uns, dass Sie sich für den Aushilfsjob beworben haben. Wir würden es begrüßen, mit Ihnen ein Bewerbungsgespräch zu führen, ehe wir sie einstellen. Bitte rufen sie die unten angeführte Nummer an, um weitere Einzelheiten besprechen zu können. Ich freue mich auf unser Treffen! Hier meine Handynummer: +1 25 73 38

Mit freundlichen Grüßen
Suzanne Hellington

Ich war so sehr aufgeregt, dass ich ein fröhliches Grinsen nicht verhindern konnte. Ich schnappte mir sofort mein Handy und wählte die Nummer. Kurz bevor ich auf anrufen drückte, zögerte ich. Es war halb neun, was warscheinlich schon zu spät war um anzurufen. Ich wollte nichts riskieren, also speicherte mir die Nummer ein und nahm mir vor, morgen anzurufen.

~~~

Ich saß bereits am Frühstückstisch, als mein Handy klingelte. 

"Hi Annie"

"Hey Sydney. Ich wollte dir nur sagen, dass ich heute nicht kommen kann. Ich bin krank."

"Was? Du willst mich alleine lassen?!"

"Es tut mir Leid! Aber ich würde es gerne vermeiden vor allen Leuten zu kotzen."

"Ach was du nicht sagst. Keine Sorge, wenn die Schule aus ist komme ich dich besuchen. Ich nehme ein paar Filme mit und im handumdrehen wird es dir wieder besser gehen."

"Das ist wirklich nett, aber davon würde ich dir abraten. Ich bin ziemlich ansteckend."

"Na gut, wie wärs dann wenn wir skypen?"

"Klingt gut. Ich muss jetzt auflegen, wir hören uns."

"Klar. Bis dann!"

Ich legte auf. Ich hasste es in der Schule alleine zu sein, aber mir blieb wohl nichts anderes übrig. Außerdem habe ich noch Sam. Ich aß mein Frühstück fertig und räumte alles weg. Danach musste ich mich auf den Weg machen, wenn ich den Bus noch rechzeitig erwischen will.

~~~

Die ersten Stunden zogen sich wie Kaugummi, aber zum Glück hatte ich jetzt Kunst, was bedeutete dass ich Sam wieder sehen werde. Ich stopfte meine Bücher in den Spindt und eilte in den passenden  Raum. Sam grinste mich an und hatte bereits einen Platz neben mir freigehalten und ich grinste zurück.  

"Hey Sammy."

"Sydney. Wie gehts wie stehts?" Wir plauderten kurz und ich sagte ihm, dass Annie heute nicht kommen würde. Im nächsten Moment war auch schon die Lehrerin da. 

Unsere  Aufgabe war es, einen Moment zu zeichnen, in dem wir uns wohl gefühlt hatten. Sofort dachte ich an Matt und zückte meinen Bleistift. Ich konnte ziemlich gut zeichnen, deswegen konnte man bald auch schon erkennen dass es Matt und mich darstellen soll, als wir auf der Couch lagen und einen Film sahen. Ich wollte es als reine Bleistiftzeichnung beibehalten, weshalb ich nicht viel Platz brauchte. Im Gegensatz zu Sam, denn er hantierte mit Acrylfarben und tausenden von Pinseln. Ich erhaschte einen kurzen Blick auf seine Leinwand, und mir blieb die Luft weg. Wenn ich ziemlich gut zeichnen  konnte, zeichntete er wie ein Gott. Es war so realitätsgetreu, und erst  jetzt viel mir auf was er gezeichnet hatte. Er hatte Dean, Sam und mich gezeichnet, wie wir in der Küche saßen und wie verrückt Kekse in uns hineinstopften. Es war unglaublich. "Wow, Sam. Das ist der Wahnsinn."
"Vielen Dank. Deines ist auch ziemlich gut. Ist das dein Freund?"

"Ja, das ist Matt." Ich musste sofort grinsen und drehte meinen Kopf weg. Ich konzentrierte mich wieder auf meine Zeichnung und merkte gar nicht, wie die Glocke läutete, da ich so vertieft war. "Sydney? Erde an Sydney, bist du da?"

"Was? Oh, klar." Als ich mich umsah, war die ganze Klasse leer. Nur Sam und ich waren noch da. "Kommst du?" Ich nickte und packte schnell meine Sachen zusammen. Es war schon die letzte Stunde, weswegen ich mich sofort auf den nach Hause weg machte. Ich verabschiedete mich von Sam und ging los. Auf dem Weg fiel mir ein, dass ich Mrs. Hellington von Daily-Market noch anrufen wollte,  weswegen ich mein Handy zückte und die Nummer wählte. Nach dem dritten klingeln, ging jemand ran.

"Daily-Market, Sie sprechen mit Hellington. Was kann ich für Sie tun?"

"Ich bin Sydney, diejenige die sich für den Aushilfsjob beworben hatte."

"Sydney! Hi, ich bin Suzanne. Du rufst an wegen dem Bewerbungsgespräch, wenn ich mich recht erinnere."

"Ja, die bin ich."

"Gut, ich  habe nur ein Paar Fragen an dich. Wie wäre es mit morgen um 16:00?"

"Ja, gerne. Wo soll ich hinkommen?"

"Wie wärs mit dem kleinem Cafe in der Stadt?" Ich lächelte. Ich liebte dieses Cafe.

"Klar gerne."

"Gut, dann sehen wir uns morgen. Bis dann Sydney!" Sie legte auf und ich stopfte mein Handy in meine Tasche. Ich war schon zu Hause angekommen und öffnete die Haustür. Als ich in der Küche war, klingelte mein Handy erneut. Die Nummer war unterdrückt, aber ich hob trotzdem ab. 

"Hallo?"

"Sydney, meine schöne. Sag mir, wie gehts dir und Matt?"

"Wer ist da?"

"Erkennst du ich nicht? Ich bins, Jared."

Oh honey, I love you (Fortsetzung) *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt