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Müde sitze ich mit meinen Eltern und meinem kleinen Bruder Paul am Frühstückstisch. Gestern ist es ziemlich spät geworden, als ich nach Hause gegangen bin und Emma ihre Sachen bei mir abholte. Man könnte sagen, dass mein Kater für einen normalen Wochentag zu groß, aber verhältnis mäßig klein ist.

Ein Blick auf mein Handy verrät mir, eine neue Nachricht. Von Jonas! Mit einem mal durchströmt mich eine Wärme von hundert Feuern. Bevor ich die Nachricht öffne streiche ich die Notificationbar herunter um die Nachricht zu lesen. Ich weiß nicht wie so ich das mache, vielleicht um mich aufs Antworten vorzubereiten. Vor 10 Stunden hat er auf meine Nachricht "Wann fängst du eigentlich mit Führerschein an?" mit "Weiß ich noch nicht, vielleicht nächstes Jahr" geantwortet. Ja ich gucke auf die Uhrzeit, nicht dass ich zu früh antworte, bin ich jetzt bessesen, oder komisch? Okayy, aber was antworte ich jetzt bitte? Das sieht einem Korb irgendwie ziemlich ähnlich, stelle ich mit einem Ziehen in meiner Brust fest, aber wie soll ich das bitte deuten? In echt könnte man meinen da ist wirklich was zwischen uns, aber so? Er ist so anders, liegt das an mir, oder ist das seine Art mit Leuten zu schreiben? Während ich meinen Kaffee austrinke beschließe ich mir nicht weiter den Kopf zu zerbrechen und die Nachricht bis nach der Schule ruhen zu lassen.

Nach einem kurzen Fahrradweg zur Schule treffe ich mich mit Emma vor unserem Klassenraum. Mit einer Umarmung und den Worten, "Hey, wie geht's dir, siehst müde aus." begrüßt sie mich. "Bisschen verkatert, haben deine Eltern noch was gesagt, dass es so spät geworden ist?", frage ich. "Sie haben nochmal ein Auge zugedrückt, nochmal kann ich mir das nicht erlauben. Hat ja nicht jeder so entspannte Eltern wir du.", gibt sie etwas geknickt zurück. "Meine können auch streng sein", entgegne ich halbherzig, "aber rate mal wer mir geschrieben hat. ", frage ich mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Gespielt überlegen antwortet Emma :"Hmmmm, keine Ahnung, Jonas?" "Jaaa!"

Nachdem ich ihr von der quasi unmöglich zu beantwortenden Nachricht erzählt habe, wir eine Weile überlegt haben und ich schnell "Warum?" geantwortet habe gehen wir in den Klassenraum. Emma meint, mit meiner ebenfalls ziemlich kurze Frage kann ich herausfinden ob er abblockt, oder doch an einem Gespräch interessiert ist. Keine zwei Sekunden nach dem wir im Klassenraum sind und sitzen kommt unsere Englishlehrerin in den Raum und der Unterricht beginnt.

Vier Stunden später treffen wir uns in der Mensa und setzten uns wie immer zu Max und Leon an den Tisch. Marie und Jette gehen leider auf eine andere Schule in der Stadt, wodurch wir uns nur in der Freizeit sehen. Als ich den Pudding auf Max's Tablett entdecke springe ich mit den Worten "Pudding" auf und Stelle mich erneut in die Schlange um einen Pudding zu kaufen, wir konnte ich den eben übersehen.

Im gehen drehe ich mich nocheinmal zu meinen über mich lachenden Freunden um, als ich frontal gegen jemanden laufe. Strauchelnd versuche ich das Gleichgewicht zu halten, als mich zwei Hände an der Hüfte halten, so dass ich wieder sicher Stehe. Überrascht blicke ich hoch, in zwei grau, blaue Augen. Ole. "Heyy-, sorry-, war nicht mit Absicht", stotter ich etwas anbeholfen. "Kein Problem", lächelte er "solange du keine Konkurrenz im Kampf um einen der letzten Puddinge bist." "Ähh, genau desshalb bin ich hier, aber wo ich schon in der Mitte der Schlange gelandet bin, bleib ich gerne hier.", antworte ich grinsend. Ich kann seinen Blick nicht genau deuten, seit dem Kuss am Strand haben wir kaum ein paar Worte gewechselt, was er wohl jetzt über alles denkt? Sein „okay, klar" reißt mich aus meinen Gedanken. Perfekt, damit kann ich leben denke ich, als ich noch immer seine Hände auf meiner Hüfte spüre. Warum liegen seine Hände noch immer dort. Als ich den Mund aufmachen möchte um etwas zu sagen kommt er mir zuvor. „Ich bin heute mit den Jungs am Strand, hast du Lust auch zu kommen?Wir können den Kuss vom letzten mal ja wiederholen",
schiebt er scherzend hinterher.
Die Schlange setzt sich in Bewegung und seine Hände gleiten langsam von meiner Hüfte, wo sie einen heißen Abdruck und mich mit offenem Mund hinterlassen. Nochmal Zeit am Strand zu verbringen klingt gut, bevor es Herbst wird und meine Freundinnen sind sicher auch da. Aber ich glaub nicht, dass ich mich ohne weiteres an ihn ranschmeißen werde. Ich bin mir sicher, dass ihn genug Mädchen anhimmeln und er alles nimmt was er kriegen kann. Und ich bin definitiv nicht der Typ einfach mit jemandem rumzumachen, ändern wird sich das wahrscheinlich auch nicht. "Kiara?" "Sorry, klar ich bin dabei", antworte ich schnell, ohne genauer auf seine Anspielung einzugehen.

Kurz darauf haben wir beide noch einen Pudding ergattert und ich gehe wieder zurück zum Tisch. Emma hat sofort zugestimmt mit an den Strand zu gehen. Bis zum Klingeln unterhalten wir uns, machen noch einen Treffpunkt für den Nachmittag aus und verabschieden uns.