KAPITEL 15

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KAPITEL 15

C L A I R E

~*~

Luke war wütend. Ich wusste es, obwohl er nichts sagte.

Vielleicht wusste ich es gerade weil er eben nichts sagte.

Nachdem Ashton, Luke die Kurzfassung von dem Vorfall erzählt hatte, war er fürchterlich sauer auf seinen Freund geworden. Er hatte mich geschnappt und mit in sein Zimmer genommen, wo ich nun immer noch war. Das Nasenbluten hatte zum Glück nachgelassen und nun auch komplett aufgehört gehabt.

Luke kümmerte sich um mich. Er kniete vor mir und säuberte mir das Gesicht mit einem nassen Lappen von dem ganzen Blut. Zischend zuckte ich kurz zusammen, als er sich zu sehr der Stelle näherte, wo ich den Ellenbogen gegen bekommen hatte.

"'Tschuldigung.", murmelte Luke und hielt inne um sich die Stelle erneut anzusehen.

"Fuck! Das sieht nicht gut aus, Claire."

Er sah mich besorgt an und ließ den Lappen sinken.

"Nein. Das ist schon okay.", sagte ich leise und versuchte ein Lächeln aufzusetzen, was mir nicht gelang. Ich sah wie Luke mit dem Kopf schüttelte und den Lappen auf den nahen Nachtisch warf. Er ging zu seinem Kleiderschrank und holte gezielt ein neues Oberteil von sich, für mich heraus. Ich nahm den dunkelgrauen Lang arm-Pulli dankend entgegen und tauschte ihn sofort gegen mein blutiges Top.

"Es ist alles okay, Luke!", sagte ich nachdem wir eine Weile schweigend nebeneinander gesessen hatte.

"Okay? Das ist alles andere als okay! Du bist da halb tot getrampelt wurden, deine Nase ist blau und ich soll dir glauben, dass es okay ist?", schrie Luke schon fast und sprang vom Bett auf.

"Luke. Du dramatisiert es wieder!", versuchte ich ihn zu beruhigen und fasste ihm am Arm, doch er schüttelte meine Geste einfach wieder ab.

"NEIN! Du spielst es nur einfach wieder runter, Claire! Wie kam er nur auf eine so dumme Idee, alleine dort hin zu fahren, verdammt!"

"Das ist meine Schuld! Ich wollte unbedingt in die Stadt."

Meine Stimme wurde nun auch ein wenig lauter.

"Warum nimmst du ihn in Schutz? Er wusste was passieren kann! Du doch nicht!"

"Ich hab die Fan Anstürme doch auch schon oft genug erlebt."

Seine Hände ballten sich zu Fäusten.

"Fein. Dann ist es halt auch deine schuld! Was hast du dir dabei gedacht?", sagte er zwischen zusammengepressten Zähnen und schaute mich wütend an.

"Luke bitte! Was soll das jetzt?"

Er schüttelte mit dem Kopf und lachte einmal bitter auf.

"Ach vergiss es!"

"Luke?", fragte ich und stand nun ebenfalls vom Bett auf. Er antwortete mir nicht.

"Luke?!" Meine Stimme wurde dringender und ich musste mir ein paar Tränen wegblinzeln. "Wohin willst du?"

"Ich muss hier raus! Sonst platzt mir gleich der Kragen!" Nach diesen Worten war er weg. Die Tür knallte mit einem Knall ins Schloss.

Noch nie hatte ich ihn so böse gesehen, dass es mir Angst machte. Ich war es nicht gewohnt so mit ihm zu streiten und ich war es auch nicht gewohnt, von ihm so angeschnauzt zu werden. Ich hatte Angst vor ihm gehabt!

Und da war sie wieder, die unsichtbare Hand, die sich um meinen Hals legte.

Die Erkenntnis ließ mich so stark anfangen zu zittern, dass ich mich wieder zurück aufs Bett fallen ließ. Es folgte ein lautes Krachen und mein Herzschlag fing an sich zu beschleunigen. Die Tischlampe war von ihrem Platz heruntergefallen und lag nun in einem Scherbenmeer, vor mir, auf dem Boden.

Broken Souls ✖ Ashton Irwin *IN BEARBEITUNG*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt