Kapitel 4: Veränderung

158 5 6
                                    

Die Tage vergingen und ich ging wieder normal in die Schule, als wäre nie etwas gewesen. Der einzige Unterschied zu früher beschien darin zu bestehen, dass Jo nun auch meine Klasse besuchte. Sie schien sich überall bestens auszukennen, denn sie half mir immer, wenn ich etwas nicht wusste. Ich hingegen hatte größere Probleme, dem Unterricht zu folgen. Ich dachte immer wieder darüber nach, ob das Amulett mir wirklich geholfen hatte, den Test zu bestehen und wie ich das geschafft hatte. Ich versuchte immer wieder, dieselbe Situation hervorzurufen und so das Amulett zu aktivieren, aber es gelang mir nicht. Ich hatte schon einiges versucht, aber nichts half. Ich hatte versucht, ganz fest daran zu glauben, aber es funktionierte nicht. Ich hatte versucht, die Kugel irgendwie zu drehen und zu drücken um so vielleicht die Kraft zu aktivieren, doch auch das klappte nicht. Letztendlich versuchte ich sogar so Dinge wie das Amulett mit heißem Wasser zu begießen in der Hoffnung, dass das Amulett wieder warm werden würde, denn das wurde es ja schließlich, bevor es seine Kraft entfaltete. Aber auch das half nichts- es war zum Verzweifeln. Ich hatte auch bereits Jo gefragt, doch sie wusste nur über die übermenschlichen Kräfte des Amuletts Bescheid, allerdings nicht, wie man es aktivierte. So blieb die Kugel schwarz. Da ich mich nicht darauf verlassen konnte, dass das Amulett mir wieder half, musste ich viel für die Schule lernen und hatte kaum Zeit, die Tagebücher meines Onkels zu lesen.
Als ich eines Tage doch Zeit fand, die Tagebücher zu durchblättern, fand ich eine Stelle in der mein Onkel über erste Erfolge schrieb, wie er das Amulett bewusst aktivieren konnte.
Er schrieb:

Heute habe ich es endlich geschafft. Das erste Mal konnte ich das Amulett bewusst aktivieren. Es funktioniert genauso, wie ich es mir gedacht habe, allerdings hat mein Meister mich davor gewarnt, zu sehr mit dem Amulett zu verschmelzen. Ich habe meinen psychischen Wall fallen lassen und so meine Seele verwundbar gemacht. Sie hat sich mit der des Schattens verbunden und so habe ich es heute geschafft, die Kraft zu entfesseln. Ich habe es geschafft, einen Stein alleine durch die Kraft des Amulettes fliegen zu lassen und steuern zu können. Allerdings konnte ich diesen Zustand nicht länger als ein paar Sekunden halten. Ich habe zu wenig Kraft, um diesen es länger zu kontrollieren. Ich wurde bewusstlos, aber mein Meister war zur Stelle. Er meinte, dass so etwas in einem Kampf fatale Folgen für mich und meine Mitstreiter haben könnte, deswegen werde ich mich in den nächsten paar Tagen mehr mit mentalem Training befassen. Mein Meister meinte auch, dass ich die Kraft der Dinge um mich herum und die des Dämonen nutzen kann, doch davor habe ich zu viel Angst ,da ich nicht weiß was passiert, wenn sich die Seele des Dämonen zu sehr mit der meinigen vermischt. Die nächsten Tage werden zeigen, ob ich es schaffen werde.

 

Nun war ich noch verwirrter als vorher. Was hatte das alles zu bedeuten? Psychischer Wall? Magische Kräfte? Mentales Training? Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Ich beschloss, morgen Abend das nächste Kapitel zu lesen und ging schlafen.

Am nächsten Morgen, bevor ich zur Schule ging, fiel mir die „Black List“ wieder ein. Ich suchte sie und fand sie unter einigen Schulsachen auf meinem Schreibtisch. Ich wollte Jo noch fragen, was es damit auf sich hatte. Ich öffnete das Buch und sah hinein, bevor ich es einpackte. Ich stutzte. Da stand ein Name, der vor kurzem noch nicht da gestanden war. Ich rieb mir die Augen doch der Name verschwand nicht. In großen Buchstaben, mit der gleichen, schnörkeligen Schrift und der gleichen Tinte wie die anderen Namen, stand dort „Wayne“ geschrieben. Aber wie war der Name dort hinein gekommen? Ich hatte ihn bestimmt nicht dort hin geschrieben und ansonsten kam niemand an meine Sachen heran. Oder doch? Aber warum sollte ein Fremder in mein Zimmer einbrechen, alle Wertgegenstände liegen lassen und stattdessen einen Namen in ein ledernes Buch schreiben? Ich konnte mir nicht erklären, wie der Name dort hinein kam, allerdings musste ich mich beeilen, um nun nicht zu spät in die Schule zu kommen. Ich schnappte mir meine Sachen und rannte zur Busstation, um den Bus doch noch zu erreichen. Ich kam rechtzeitig an der dort an und freute mich schon, schnell genug gewesen zu sein als ich plötzlich folgende Durchsage hörte:

Der Schatten (Arbeitstitel)Where stories live. Discover now