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Chapter 4

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Voreilige Entschlüsse und eine unterschriebene Zukunft

Emma Thompson

„Hey." Ich erkunde das kleine Lächeln auf den spröden Lippen meines Chefs, als ich an seinen Türrahmen klopfe.

„Emma, gut, dass du da bist. Damian hat gerade erst selbst mein Büro verlassen." Samt Einladung lasse ich mich wieder auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch fallen und schlinge die Jacke fester um mich.

„Cornelius, ich danke dir für dein Vertrauen, aber–"

„Nicht dafür, Emma. Es freut mich, dass ihr Gefallen an dem Projekt gefunden habt."

Meine Brauen ziehen sich zusammen. „Das war nicht unbedingt das, was ich sagen wollte", verdeutliche ich skeptisch. Er überhört es.

„Wir warten noch ab, bis Damian sein momentanes Projekt abgeschlossen hat. Du kannst deine Arbeitszeiten so legen, dass du noch Zeit für das Café hast." Ich nicke langsam. Verstehe allerdings gar nichts.
„Heißt das ...?" Ich lasse den Satz offen, sehe allerdings das immer breiter werdende Lächeln auf seinen älteren Zügen.

„Damian hatte gemeint, dass ihr euch da einig wart. Ich wusste doch, dass ihr auch auf der Arbeit ein gutes Team bildet."

Er steht auf, zupft an seinem Pullover und greift nach seiner Jacke. „Lasse dich von Damian unterrichten, damit ihr auf einem Stand seid, was das Projekt angeht." Ich nicke wieder nur. „Ach und Emma." Zögernd schaue ich zu Cornelius, der sich bereits zum Gehen aufmacht. „Danke, dass du mitmachst."

Und mit diesen Worten geht er in seine verdiente Mittagspause. Ich schüttle frustriert meinen Kopf. Damian hat keine Ahnung, was er uns damit angetan hat. Und ich bin wütend. Noch heute Morgen hatte er zu mir gesagt, dass er das Projekt absagen möchte. Dass wir zu viel hier zu tun haben. Dass er zu viel zu tun hat.

Kopfschüttelnd stehe ich auf und steuere Damians Büro an, wodurch er sogleich seinen Kopf hebt. Ich bleibe in dem Türrahmen stehen und bedenke ihm eines Blickes.

„Wo ist das Essen?"

„Wir haben den Auftrag? Ich dachte, wir waren uns einig?" Meine Arme verschränken sich vor meiner Brust, wodurch ich meine Nägel tiefer in meine Haut bohre. Ich will hier keine Szene machen, aber der Gedanke mehrere Wochen nun mit Aiden zusammenzuarbeiten – das darf nicht sein. Ich habe so lange gebraucht um auf die Beine zu kommen. Ich habe so lange gebraucht um alles zu ... vergessen. Um sie zu vergessen. Um die Gefühle, mein Gewissen zu verdrängen.

„Cornelius hätte uns umgebracht, wenn wir ohne Grund abgesagt hätten." Gleichgültig zuckt er mit seinen Schultern. „Damian wir müssen das absprechen. Was ist mit meinen Schichten im Café?"

„Dann kündigst du."

„Du weißt, das kann ich nicht." Mein Herz zieht sich zusammen. Seine Züge werden härter, bevor er seine Unterlagen beiseitelegt.

„Nein, Emma. Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Du hast hier einen Job – einen richtigen." Der Druck in meinem Kopf wird stärker.

„Es ist vollkommen egal. Du hast solch eine Entscheidung mit mir zu treffen. Du kannst mich dabei nicht ausschließen!"

Schnaubend lehnt er sich in dem Stuhl zurück. „Ich schließe dich nicht aus. Ich mache meine Arbeit. Und wenn mein Boss möchte, dass ich annehme, dann nehme ich das auch an. Vielleicht solltest du dir noch mal die Regeln als Arbeitnehmerin durchlesen."

Enttäuscht schüttle ich meinen Kopf, ehe ich wieder sein Büro verlasse.

Meine Gedanken sind verstreut und noch immer möchte ich es nicht glauben, dass Damian Cornelius einfach zugesagt hat. Dass ich Aiden wahrscheinlich Tag für Tag sehen werde und dass ich mich ihm stellen muss. Ich lasse mich an meinem Schreibtisch nieder und lege meinen Kopf in den Nacken. Er ist zu weit gegangen, er hat die Grenze überschritten.

He Owns My HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt