Kapitel 6

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Müde saß Elaine neben Fred und Lee am Frühstückstisch und beobachte George, wie er vor ihr irgendetwas aus seiner Tasche suchte.
Elaine schnappte sich ein Brötchen, belegte es mit Käse und biss herzhaft rein. "Was suchst du das eigentlich George?", fragte sie. "Ach, nichts besonderes.", grinste der Zwilling vielsagend und zwinkerte. Elaine fragte nicht weiter nach und aß weiter. Dann kam Oliver Wood auf sie zu gelaufen und tippte an ihre Schulter. "Kommst du dann zum Quidditsichtraining?", fragte er lächelnd. "Na klar! Ich freu mich schon riesig.", antwortete sie begeistert und lächelte. "Gut, aber denk dran, du darfst mit niemanden aus den anderen Häusern darüber reden!", sagte Wood ernst und sie nickte eifrig.
Er machte kehrt und ging zu seinen Freunden. "Du darfst zum Training?", fragte Lee mit offenem Mund. "Ja.. Ist das was besonderes?", fragte sie verblüfft über seine Frage. Er nickte und Fred meinte: "Er lässt nie" "Wirklich nie!", betonte George. "Leute zum ersten Training.", beendete Fred.
"Oh, dann.... Dann ist das wirklich etwas besonderes... Und wieso nicht?", fragte Elaine sichtlich verwirrt.
"Die Häuser kämpfen immer um den Quidditschpokal. Man muss erwähnen, das Gryffindor echt gut ist. Sie haben uns als Treiber.", erklärte George grinsend und deutete auf Fred. "Wood ist ein klasse Hüter und Angelina, Katie sind klasse Jäger.", redete Fred weiter. "Und Harry ist der beste Sucher hier.", sagten sie im Chor. "Trotzdem schaffen die Slytherins immer zu gewinnen. Sie sind hinterlistig.", murrte Lee und sah mit zusammen gekniffenen Augen zum Slytherintisch. "Und beim ersten Training erklärt Wood uns unsere neue Takting und so weiter. Die dürfen die anderen Häuser aber nicht wissen.", erklärte Fred und schnappte sich sein drittes Brötchen. "Und es Woods letztes Jahr, da will er sicherlich gewinnen.", beendete George und goss sich noch Kürbissaft in seinen Becher.
"Okay.... Und warum sind die Slytherins hinterlistig? Was machen sie?", fragte Elaine und sah rüber zum Slytherintisch. "Mit die, mit denen ich im Zug war, habe ich gar nicht so schlecht in Erinnerung... Zumindest nicht alle.", erklärte sie und sah zu den Anderen.
"Bei wem sahst du im Zug?", fragte Lee misstrauisch. "Ehm... Ich hoffe, ich kriege die Namen zusammen... Auf jedenfall weiß ich, dass ich Blaise ganz nett fand... Sein Freund Malfoy, der jetzt im Krankenflügel liegt, total ätzend ist."
Die Jungen sahen sich an und Fred meinte dann: "Wir mögen dich wirklich Elaine, aber Verbünde dich nicht mit dem Feind." "Zabini ist Malfoys bester Freund und Malfoy hat sich schon viel mit uns angelegt. Mit uns, mit Ron, Harry und besonders mit Hermine, weil sie Muggelstämmig ist.", beendete Fred.
Nachdenklich nickte Elaine, fragte dann: "Und was hat Blaise gemacht?" Stuzig sahen die Fünftklässler sich an, dann meinte Lee: "Soweit ich weiß.... Nichts großes.. Trotzdem ist er mit ihm befreundet. Pass da lieber auf, du machst dir in Gryffindor sonst nur Feinde." Damit stand er halb lächelnd auf und verließ die große Halle, gefolgt von Fred und George.
Etwas wütend stand Elaine auf und verließ mit ihrer Tasche die Halle. Da sie noch etwas Zeit hatte, setzte sie sich draußen auf die Bank und schnaubte wütend. Lees Aussage klang in ihren Ohren wie eine Drohung und das wiederum erinnerte sie an Tommy.

*Flashback*

Traurig lief Elaine über den Hof entlang. Die Tatsache das die Familie Mitchell ein älteres Mädchen für eine Adoption suchte und Elaine abgelehnt hatte, ließ ihr Tränen in die Augen steigen.
Sie fühlte sich ungeliebt und wünschte sich nichts weiteres als eine nette Familie.
Leise und unbemerkt schlich sich Elaine vom Hof. Ihr Fehlen würde nicht auffallen. Sie lief über das Feld, welches gleich am Waisenhaus angrenzte.
"Wer bist du denn?", hörte sie jemanden fragen und drehte sich um. Vor ihr stand ein Junge in Latzhose und Hornbrille, welche ihm immer ein Stück von der Nase rutschte.
"Elaine und du?", fragte sie. "Ich bin Tommy. Wo wohnst du?", fragte er und setzte sich neben sie. "Dahinten im Waisenhaus. Du?" "Ich wohne am Stadtrand. Bist du weggelaufen? Ich habe dich nie hier gesehen.", erklärte Tommy und schob seine Brille zurecht. "Ich bin nur sparzieren... Mich will man ja schon wieder nicht...", sagte Elaine und begann zu weinen. Etwas unbeholfen strich Tommy ihr über die Schulter und murmelte etwas beruhigendes.
"Wie alt bist du eigentlich?", fragte Elaine und schniefte. "Ich bin sieben und du?", fragte er. "Ich werde bald sechs.", sagte sie. "Gehst du hier zur Schule?", fragte Elaine und lächelte. Tommy nickte und Elaine begann zu strahlen. "Dann kenne ich schon einen.", sagte sie fröhlich.

Heavens Lie *pausiert*Where stories live. Discover now