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Chapter 8

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Die Ignoranz kann weniger Probleme hervorrufen, wenn da nicht die Gefühle wären

Emma Thompson

Ungeduldig schaut mich Toby an, während ich am nächsten Morgen genüsslich mein Müsli esse und ihn provozierend grinsend anschaue. „Em", knurrt mein Bruder nörgelnd, was mich nur noch breiter grinsen lässt und Henry ein leises Lachen entlockt. „Wir sollten langsam los", ertönt wieder die Stimme von Toby.

„Wieso hast du es denn so eilig? Wir haben noch genügend Zeit", erkläre ich ihm und blicke zur Uhr. „Er möchte unbedingt das Mädchen aus dem Englischkurs nageln", mischt sich sein Zwilling ein, was mich angewidert mein Gesicht verziehen lässt.

„Sowas will ich dann doch nicht wissen!", rufe ich lautstark Taylor zu.

Ich widme mich meinem Handy, ehe ich ein leises Geräusch wahrnehme und zu Toby schaue, der sich über den Tisch vorlehnt und mir andeutet, es ihm gleichzutun. Ich bemerke die belustigten Blicke seines Zwillings und Henry auf uns, dennoch schiebe ich die Schale weg und lehne mich vor. „Ich mag sie." Er hat so leise gesprochen, dass ich es kaum verstanden habe, aber nachdem ich mich schnell nach hinten lehne und ihn skeptisch anschaue, wird mir erst richtig bewusst, was er da gesagt hat.

Hektisch lasse ich meinen Löffel fallen und schubse den Stuhl zurück, so dass er beinahe umfällt. „Wir gehen, sofort!", bringe ich aufgebracht hervor und greife meine Tasche. Es ist eine Seltenheit, nein ein Phänomen, dass einer meiner Brüder mal ernsthafte Interesse an einem Mädchen zeigt. Da ist mir selbst mein Frühstück für egal- das muss unterstützt werden. Nach einem sehr kurzen Kuss auf die dünnen Haare meines Dads, folge ich Toby ins Auto. Keine Minute später kommen Ben und Henry und zusammen fahren wir die zwanzig Minuten zur Schule. Sobald Henry geparkt hat, stürzt sich Toby hinaus und hechtet ins Schulinnere. Ich bin noch etwas misstrauisch. Die Einzigen, die jemals nur ein Mädchen bevorzugt haben – ausgeschlossen von mir – waren Florian und Taylor. Aber Toby? Kommt mir doch etwas befremdlich vor, aber ich wünsche es jedem meiner Brüder. Besonders da ich hoffe, dass dieser starke Beschützerinstinkt endlich nachlässt. Oder sich wenigstens auf jemand anderen überträgt.

Von weitem erkenne ich bereits Lexi, die auf mich wartet. Ich habe bisher jedes Gespräch über Freitagabend abgelehnt, da ich es einfach vergessen wollte. Und so muss ich mich heute damit quälen lassen. Ich beschleunige meine Schritte, nachdem ich ausgestiegen bin, werde aber sogleich an meinem Arm zurückgehalten. „Benimm dich, und wenn dich das Arschloch anspricht, anfasst oder sonstiges, suchst du uns auf, rufst uns an oder schickst jemanden, um uns zu holen. Aber bitte überlass das uns und sei ehrlich." Flehend schaut mich Henry an. Erst mit einem Nicken und einem Kuss auf seine Wange lässt er mich los. Jedoch vergeht der Gedanke nicht, dass nicht doch irgendwas zwischen ihnen vorgefallen sein muss. Keiner entwickelt solch einen Hass innerhalb von zwei Wochen.

Wieder löse ich mich von meinen Brüdern und hechte zu Lexi. Doch statt stehenzubleiben, gehe ich an ihr vorbei ins Schulinnere. Schnell schließt sie zu mir auf und schaut mich mit einem wissenden Blick an. „I-ich will noch nicht reden", murmle ich leise und hoffe auf ihr Verständnis.

„Em, das ist wirklich nicht schlimm, was du getan hast", beruhigt sie mich.

Meine Füße halten inne und ich bleibe ihr gegenüber stehen. „Vielleicht siehst du das so, aber meine Brüder haben sich einen Narren daran gefressen." Grummelnd verschränke ich meine Arme und schaue wieder zu der Blondine, welche mich skeptisch mustert.

„Inwiefern?"

Ich zucke mit meinen Schultern. „In jeglicher Hinsicht. Irgendwas haben die gegen Aiden. Ich meine, ich will nichts von ihm, also müssen sie mich auch nicht verantwortlich machen!"

He Owns My WorldWhere stories live. Discover now