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Chapter 12

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Strandtag

Emma Thompson

Ausgeschlafen rolle ich mich in meinem Bett herum und begutachte die Sonnenstrahlen, die durch mein Rollo fallen. Es soll heute noch einmal ziemlich warm werden, bevor der Herbst endlich eine gewünschte Abkühlung nach Florida bringt und die Schultage erträglicher macht. Und dass wir bereits seit sechs Wochen wieder Schule haben, ist genauso unrealistisch. Meine Gedanken fliegen zu Aiden, obwohl wir uns gegenseitig seit fast zwei Wochen ignorieren. Zwei Wochen komplette Funkstille. So aufdringlich, wie er war, hätte ich das nie geglaubt.

Das wahrlich Gute daran ist, dass es zwischen meinen Brüdern und mir auch wieder ruhiger geworden ist – als würden sie spüren, dass wir keinen Kontakt mehr haben.

Seufzend streiche ich meine Haare aus meinem Gesicht und gehe nach unten ins Esszimmer, wo meine Familie bereits am Frühstücken ist. „Guten Morgen, Engel." Lächelnd küsse ich die Wange meines Dads und lasse mich dann neben ihm auf den Stuhl fallen. Ich liebe Samstage.

„Wir wollen heute noch an den Strand. Lust mitzukommen?" Fragend schaut Florian mich an, während er genüsslich das Käsebrot verschlingt. Ich glaube an der Ecke ein wenig Nussnougat Creme zu erkennen, warne ihn allerdings nicht vor dem Geschmacks-Mix.

„Klar. Wann wollt ihr denn los?" Mein Blick gleitet durch die Runde, sodass ich beinahe den Orangensaft neben statt in das Glas schütte.

„Keine Ahnung, gegen eins?", antwortet er und ich nicke zustimmend. Gegen eins klingt gut, dann kann ich bis dahin noch meine Hausaufgaben machen und anschließend den Rest des Wochenendes genießen.

Als es gegen Mittag schließlich Zeit wird, die Sachen zu packen, entscheide ich mich für meinen hellblauen Bikini, den ich mal zusammen mit Clara in einem Einkaufcenter im Sale ergattert habe. Nachdem ich mir ein luftiges Sommerkleid übergeworfen habe und in Flip Flops geschlüpft bin, werfe ich alle nötigen Utensilien in meine Strandtasche. Meine Haare binde ich zu einem unordentlichen Dutt zusammen, sodass sie mich nicht stören können. Endlich fertig gehe ich die Treppen hinunter und begegne schon den Zwillingen, die vor der Tür stehen und sich rangeln.

„Ich störe ja ungern, aber wo sind die anderen?", frage ich lachend und bekomme die beiden so auseinander.

Betont unschuldig lächeln sie mich an. „Das, meine liebste Schwester, ist ein endloses Mysterium." Wie im Mittelalter verbeugt sich Toby von mir und zwingt Taylor ebenfalls dazu, indem er ihn grob hinunterdrückt. Netterweise halten die beiden mir ihre Hand hin und führen mich die letzten Stufen hinunter – erhobenen Hauptes mache ich bei ihrem bescheuerten Schauspiel mit.

„Vielen herzlichen Dank", sage ich hochmütig, als aus dem Keller endlich alle anderen hochgestürmt kommen. Schneller, als ich gucken kann, sind sie draußen an den Autos. Zwar liegt Jacksonville am Meer, aber unser Haus ist leider keines der teuren Strandhäuser, sodass wir Richtung Osten gut eine Stunde brauchen, bis wir endlich an den Dünen parken und aussteigen.

Bereits als ich das Auto verlassen habe, umströmt mich der Geruch von dem Meer. Während ich noch alles ausgiebig genieße und an dem Auto stehe, schubsen sich meine Brüder gegenseitig in den Sand. Nur Jack ist neben mir stehengeblieben und schaut seinen jüngeren Brüdern belustigt zu. Vielleicht ist wenigstens einer von sieben erwachsen geworden. Mit einem Arm auf meiner Schulter, womit er mich an sich zieht, folgen wir den sechs, bis wir zu einer leeren Stelle kommen, die für uns groß genug erscheint. Ich warte nicht lange, sondern bereite mein Handtuch auf dem Sand vor, um mich dann genüsslich daraufzusetzen und meine Schuhe neben mir abzustellen. Aus meiner Tasche hole ich meine Sonnenbrille, die ich mir aufsetze und dann mein Kleid ausziehe, damit ich in der Sonne brutzeln kann.

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