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Chapter 13 Aiden

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Die Prinzessin, eine neue Zielscheibe

Aiden Black

Schmunzelnd vergrabe ich meine Hände in meiner Hosentasche und gehe mit erhobenem Kopf um die Ecke. Lange kann ich meine gute Miene jedoch nicht mehr halten, wenngleich ich mir Mühe gebe, nicht die Nerven zu verlieren. Ich ignoriere, dass ich meine Fäuste langsam zusammenballe und mit gepresstem Kiefer die Straße entlanglaufe, wenn ich daran denke, gleich auf den größten Widerling zu treffen. Von weitem erkenne ich dann endlich meine Jungs.

Die gute Laune, die ich mir krampfhaft einverleiben wollte, trotz dessen das ich seine Visage jetzt ertragen muss, verfliegt von hier auf jetzt, ohne dass ich etwas dagegen tun kann. Sein dümmliches Grinsen, das er mir wieder bietet, provoziert einen Faustschlag, dem ich bedauerlicherweise nicht widerstehen kann. Zufrieden betrachte ich ihn, als er auf dem Boden landet.

„Verdammt, du Bastard! Was soll der Mist?" Mit seiner Hand versucht er das Blut, welches aus seiner Nase läuft, wegzuwischen, während seine Augen mich versuchen zu erdolchen. Die restlichen Jungs blicken mich erschrocken an, nur Jackson ist der Einzige, der ihm aufhilft.

„Aiden, beruhige dich", höre ich Deric neben mir knurren.

„Ich beruhige mich, wenn ich es möchte!", stelle ich brummend klar und streiche meine Jacke gerade. „Piper, ich habe dir gesagt, dass du sie in Ruhe lassen sollst! Und was tust du...?", schreie ich ihm entgegen und baue mich vor ihm auf. Meine Wut steigert sich mit jedem weiteren Atemzug, den ich mache.

„Was willst du Aiden? Ihre Brüder haben mein Geld, glaubst du, ich werde das auf mir sitzenlassen? Die Kleine war zur falschen Zeit am falschen Ort", brüllt er mir entgegen und macht einen Schritt auf mich zu.

Anders als er wahrscheinlich erwartet hat, gehe ich keinen Schritt zurück, sondern bleibe starr stehen und schaue den Schwarzhaarigen vor mir an. „Piper, übertreibe es einfach nicht. Du solltest sie in Ruhe lassen, ansonsten kriegst du es mit mir zu tun", knurre ich und drehe mich um, damit ich dieses Arschloch einfach nicht wiedersehen muss.

„Vergiss einmal deine private Scheiße und denke daran, was wir mit diesem Mädchen erreichen können." Seine Stimme ist wieder ruhig, ich aber brodele noch mehr als zuvor schon.

Wissend, dass er mich angrinst, drehe ich mich zu den Jungs um, die mich gespannt anschauen. „Was?", fauche ich fassungslos.

„Aiden, das Mädchen ist der Schwachpunkt der Thompsons", erzählt Piper weiter. Indirekt muss ich ihm Recht geben und würde es sich nicht um Emma handeln, dann würde ich ihn auch noch loben. Aber es handelt sich um Emma und ich gebe es nicht gerne zu, aber sie ist jemand, den ich mit allen Mitteln beschützen würde und von solchen Leuten gibt es bei mir nicht viele.

„Was verstehst du eigentlich nicht? Wurde dir dein scheiß Hirn schon so oft rausgevögelt, dass du den Satz 'Lass sie in Ruhe' nicht verstehst?" Durch die Schlitze meiner Augen schaue ich ihn fragend an.

Seine Miene wirkt kurz verwirrt, dann aber scheinbar amüsiert. „Ay, unser Aiden ist verliebt. Das Mädel muss ganz schön was drauf haben, damit du sie gegen all deine Schlampen tauschst", spottet er, der Funke, der dabei in seinen Augen entsteht, gefällt mir so gar nicht.

„Was willst du?", frage ich und schaue ihn skeptisch an.

„Ich wäre einfach vorsichtig." Schulterzuckend wendet er kurz seinen Blick ab. „Denn entweder wird sie wegen ihren Brüdern oder deinetwegen zum Mittelpunkt. Du aber hast hier wesentlich mehr Leute, die dich am Boden sehen wollen als die Thompsons. Also, für wen wäre sie ein größerer Schwachpunkt?" Grinsend verschränkt er seine Arme und schaut mich überlegen an.

Sobald ich wieder einen Schritt auf ihn zugemacht habe, werde ich von Deric an meinem Arm festgehalten. „Er ist es nicht wert", flüstert er wütend und lässt mich dann los, sodass ich endlich von hier verschwinden kann.

Wütend remple ich seine Schulter noch einmal an und gehe dann die Straße entlang, ruhig und betont entspannt, obwohl ich bei dem brodelnden Chaos in meinem Kopf am liebsten schreien würde.

Mir wird bewusst, dass Piper spielen wird, dass er endlich einen Punkt gefunden hat, um die Brüder zu zerstören. Sie sind in dieser kurzen Zeit viel zu große Gegner geworden und das wird uns immer mehr klar. Nicht nur, dass sie mehr Leute haben, die für sie kämpfen, nein, ihre Technik ist schnell und unglaublich stark. Bisher hatten wir nur wenige Kämpfe gemeinsam, aber ich befürchte, demnächst werden immer öfter Kämpfe zwischen uns stattfinden und wenn nicht in dem Ring, dann hier.

Um Punkt 12 stehe ich wie abgemacht in der Halle. Die eine Stunde Schlaf hätte ich auch gleich lassen können. Dennoch stehe ich aufmerksam an der Wand und verdecke mein Gesicht mit meiner Kapuze, während ich genüsslich den Rauch meiner Zigarette durch die Nase puste. Meine Augen analysieren den Raum, nach jemandem, den ich kenne und den ich auch mag, also nach meinen Jungs. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob Piper überhaupt noch dazugehört.

Die dunkle Halle füllt sich immer mehr und somit auch der Geräuschpegel und der Geruch nach Drogen und Schweiß. An sich stört mich die Mischung nicht, aber heute ist mir einfach nicht danach. Den Filter meiner Zigarette schnipse ich auf den kalten, grauen Betonboden.

„Du bist doch gekommen." Zufrieden mustert mich Deric, der sich dann neben mich stellt.

„Ich stehe zu meinen Versprechen und dieses galt Chris", murmle ich genervt. Von weitem erkenne ich Jackson und Piper, die auf uns zukommen. Selbstverständlich trägt Piper ein selbstgefälliges Grinsen im Gesicht, als würde ihm meine Anwesenheit irgendetwas beweisen. Leider funktioniert sein Provokationsversuch sehr gut. „Alles wieder gut, großer?", begrüßt er mich anschließend.

Unverständliche Schimpfwörter murmelnd, wende ich meinen Blick zur Mitte der alten Lagerhalle. „Was habt ihr gewettet?", frage ich nach.

„Fünfhundert auf Chris." Mit einem Nicken stoße ich mich von der Wand ab und drängle mich durch die Männer, welche in jedem Alter ab 15 Jahren vertreten sind. Die anderen folgen mir stumm und vor dem Käfig bleiben wir stehen. Chris und sein Gegner sind bereits drinnen.

„Wir haben Beobachter", stellt Jackson fest und nickt auf die andere Seite, wo ein paar der Thompsons stehen. Dass sie uns entdeckt haben, lässt mich grinsen.

„Scheint so, als seien sie immer noch sauer", säuselt Piper gespielt theatralisch.

„Ich auch, falls es dir nicht auffällt", grummle ich.

„Achja deine Prinzessin." Ich weiß, dass er seine Augen rollt. Aber es juckt mich nicht, Hauptsache er lässt sie in Ruhe.

„Piper, übertreibe es nicht", warnt Deric ihn vor, wofür ich mal wirklich dankbar bin.

„Es beginnt." Jackson gibt sich Mühe, unseren Fokus von unseren kindischen Provokationen auf das Wesentliche zu lenken.

„Oh Chris, ich hoffe für dich, du gewinnst das", murmle ich, bevor der erste Thompson-Bruder am heutigen Abend mit der Faust ausholt und zuschlägt.


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by 𝙴𝚟𝚊𝚗𝚐𝚎𝚕𝚒𝚗𝚎
@9Moments
Aidens verwundete Knöchel deuten auf schwere Kämpfe hin. Doch sein al...
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