Kapitel Zwei

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Kapitel Zwei

Reginas Kopf brummte. Hatte sie wirklich so viel getrunken? Was war passiert? Sie konnte sich nur noch erinnern, dass ihr plötzlich schlecht wurde. Ihr wurde etwas ins Glas getan! Regina zwang sich die Augen zu öffnen. Sie musste blinzeln um etwas sehen zu können. Das erste was sie wahrnahm war, dass sie nicht zu Hause war. Die Decke war aus Beton und nur eine Lampe erhellte den Raum.

,,Mein kleines Mädchen ist schon wach, wie ich sehe.", sagte jemand. Die Stimme war tief und männlich.
,,Wo bin ich? Wieso kann ich mich nicht bewegen? Wer bist du?", rief Regina. Er lachte jedoch nur.
,,Du bist in deinem Zimmer und ich musste dich anbinden. Wer weiß wie du reagiert hättest. Ich bin Marc.", sagte er.

,,Was? Ich... verstehe nicht.. Was mache ich hier?", fragte Regina weiter. Marc lachte.
,,Du bist eine außergewöhnliche Frau, Regina. Du bist eine perfekte Puppe. Dein Gesicht ist wie Porzellan.", schwärmte er.
Regina schluckte.
Sie hatte Angst und schluckte. Sie wollte nach Hause, wusste nicht, was sie hier tat. Er streichelte weiter ihr Gesicht und ihr wurde schlecht.
,,Fass mich nicht an.¨, flüsterte sie und wollte ihren Kopf weg bewegen, aber sie konnte nicht.
,,Ich werde dich so hübsch machen. Warte erst Mal ab und du wirst, wie eine Puppe aussehen. Du bist einfah perfekt.¨, sagte er und streichelte ihre Wange.
Dann fiel es ihr ein. Es wurde in den Nachrichten erzählt.
,,Du bist der Puppenmacher! ", stotterte sie rum.
Marc lachte wieder.
,,Ja. So werde ich von anderen genannt. Du sollst ruhig sein. Meine Puppen reden nicht.", sagte er streng. Regina schluckte zum zweiten Mal.
,,Was hast du mit mir vor?"
Der Puppenmacher. So hatte ihn die Polizei genannt. Einer der aus Mädchen stille Marionetten machte. Die willenlos waren. Plötzlich war Musik zu hören. Es hörte sich an wie Klassik.

Er stach ihr in den Arm. Als sie schreien wollte, hielt er ihr grob den Mund zu. Es war anstrengender als bei den anderen. Am Ende jedoch war sie still. Nur ihren Augen waren aufgerissen und blickten panisch um sich.
Es tat ihm irgendwie leid, dass er sie betäuben musste. Aber immerhin spürte sie noch alles, nur eben bewegen nicht. Manchmal machte es ihm Spaß, wenn er sich anstengen musste und seine Puppen festhalten musste. Aber es war gut so. Heute wollte er sie nicht festhalten.

Regina konnte sich nicht bewegen. Sie hörte alles. Konnte alles spüren, aber sie konnte sich nicht bewegen. Gar nichts. Sie spürte und hörte auch wie die Fesseln auf gemacht wurden.
,,Eine wunderbare Musik. Nicht?", hörte sie ihn. Sie sah wie er eine Schere nahm. Sie schloss die Augen. Im wissen, dass sie jetzt sterben würde. Doch anscheinend wollte er es nicht.

Er hob sehr sanft ihren Kopf an. Dann fing er an ihr Haar zu schneiden. Er summte die Melodie mit. Er mochte es, wenn es still war und man nur die Musik hören konnte.
Hoch konzentriert schnitt er die Spitzen ab. Fiel wollte er nicht abhaben. Immerhin liebte er lange Haare und er wollte Regina verschönern und nicht hässlicher machen.
Sie hatte ihre Augen zusammen gekniffen und es amüsierte ihn. Als würde es was helfen. Er würde so oder so das machen, was er wollte und daran konnte sie nichts verändern.

,,Mach die Augen auf.", befahl er, als er fertig war.
Regina kniff die Augen noch mehr zusammen. Nie im Leben würde sie dem Psychopathen in die Augen schauen.
,,Mach die Augen auf oder du wirst es bereuen!"
Regina hatte keine Wahl. Sie wollte keine Schmerzen spüren. Davor hatte sie am meisten Angst. Nur langsam öffnete sie die Augen.
,,Sehr schön. "
Regina musste weinen. Sie hatte Angst und wollte nicht sterben. Sie wollte zurück zu ihrem Freund. War es bereits Morgen? Hatte er bemerkt, dass sie noch nicht da war? Hatte er die Polizei angerufen und sie verständigt? Sie sah wie er etwas in den Händen hielt. Er bemerkte ihren Blick.
,,Du hast blaue Augen. Ich will aber braun. Augen offen lassen oder ich werde dich verletzten.", warnte er sie. Regina weinte noch mehr. Ihr flossen regelrecht die Tränen.
,,Hör auf zu weinen."
Er wischte ihr die Tränen weg. Jetzt würde sie schreien. Aber sie konnte sich nicht bewegen.

Er setzte ihr zuerst die eine und dann andere Kontaktlinse ein. Ihre Brust bebte wieder und sie musste wieder weinen. Ein Schlag traf sie. Ihre Wange brannte.
,,Ich habe gesagt: Du sollst nicht weinen. Oder ich werde dich wieder verletzten müssen. "
Ihr Atem stockte. Er hatte sie geschlagen!

Der PuppenmacherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt