Kapitel 4 - Start in ein neues Leben

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Kapitel 4 - Start in ein neues Leben 

"Mama, wo ist mein Bikini?" 

Ich packe meinen Koffer. Sofort nachdem Harry mich gefragt hat, habe ich Mum angerufen und sie gefragt, was sie von der Idee hält und ob ich mitdarf. Und so locker wie sie ist hat sie tatsächlich ja gesagt! Ich bin schließlich gerade erst mit der Schule fertig geworden und weiß sowieso noch nicht was ich mal machen will. Das ganze wird als Work & Travel angesehen und hat somit auch noch was Gutes für meine Zukunft. 

Harry und ich sind dann sofort zum Management und haben Bescheid gegeben. Sie sahen nicht besonders begeistert aus, aber Harry versprach ihnen, dass ich eine große Hilfe sein werde.  

Ich kann nur nicht ganz so viel Gepäck mitnehmen, was bei mir ziemlich schwer ist. Ich liebe Shoppen und kann mich jetzt einfach nicht entscheiden welche Tops mit auf Welt Tour dürfen. Also versuche ich zuerst die wichtigen Sachen, wie Zahnputzzeug und Bikini einzupacken. ...Wenn ich den mal finden würde! 

Es ist halb zwölf abends und ich bin immer noch nicht fertig. Morgen um sieben geht die Reise los.... Aber ich schlafe erst um halb zwei nachts ein....

Sieben Uhr morgens, Bayerischer Hof in München. Ich bin total fertig. Ich schlafe in letzter Zeit definitiv zu wenig! Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich das nicht so schnell ändern wird.  

Zuhause habe ich lange gebraucht um mich von Mum zu verabschieden. Es fiel mir wirklich nicht leicht. Aber ich habe versprochen ab und zu anzurufen und vielleicht können wir ja auch mal skypen. Das werde ich auf jeden Fall mit Zoey tun! Sie ist vor Aufregung fast aus dem Fester gefallen, als ich ihr von meinen Zukunftsplänen erzählt habe. Ich werde beide wirklich schrecklich vermissen... 

Ein Page nimmt meinen Koffer und meine Reisetasche und verstaut sie sicher im Laderaum des riesigen Busses. Ich stehe rum wie bestellt und nicht abgeholt. Alle sind beschäftigt ihr Zeug zu verladen, einzelne Gegenstände werden noch hastig nachgebracht und viele verschwinden schon in ihren Bussen. Die Jungs habe ich nur flüchtig gesehen, aber sie haben mir wieder total lieb hallo gesagt. Ich kann es einfach immer noch nicht glauben! 

Nach einiger Zeit kommt Niall aus der Hotel Tür auf mich zu und gibt mir nochmal eine Umarmung als Begrüßung. 

"Are you ready?" fragt er mit einem enthusiastischen Lächeln auf dem Gesicht. "Yes, I think so", aber ich klinge nicht sehr überzeugend. Es ist schon ziemlich aufregend und ich weiß immer noch nicht wo ich hin soll, oder was ich machen kann. 

"Management said I should give you this." Mit diesen Worten reicht er mir einen zusammen getackerten Stapel Papier auf dem "Anweisungen für Emily" draufsteht. Wow, auch noch auf Deutsch. Als wenn ich zu blöd zum Englisch- Sprechen wäre. Mein Englisch ist sogar sehr gut! Mein Vater war Engländer, bis... naja, bis er diesen schrecklichen Unfall hatte. Deswegen ist Englisch sozusagen meine zweite Muttersprache. Oft ertappe ich mich dabei - vor allem wenn ich länger mit jemandem Englisch rede - dass ich komplett ins Englische falle. Auf Englisch denke, Englisch spreche, einfach alles auf Englisch mache. Und dann ist auch die Stimme in meinem Kopf Englisch. Ich wechsle einfach Muttersprache. Früher war das ganz normal. Da hatte ich Deutsch und Englisch als Muttersprache und es viel mir leicht zu wechseln. Aber seitdem mein Vater nicht mehr lebt, habe ich so wenig Englisch gesprochen, dass ich gar nicht mehr daran gewöhnt bin.

Ich habe keine Zeit anzufangen die Anweisungen zu lesen, denn schon kommt Lou um den Bus herum. "Hi, Emily! Nice to see you again! Is it okay for you to live in one bus with me? Well, you actually don't have another possibility. Haha! Come with me, I'll show you the bus."  

Dankbar, dass irgendetwas passiert, folge ich ihr. Der Bus ist riesig. Wir stehen in einer Art länglichen Wohnung, die, wie ich finde, schöner ist als unser Haus! Links und rechts gibt es Couchen, weiter hinten ist eine Kochecke, gegenüber ein Bad und ganz hinten gibt es zwei kleine Räume. Einer für Lou und Lux und einer für mich. Lou fürt mich zu meinem Zimmer und ich öffne die Tür. Es ist klein, aber sehr gemütlich. Es gibt ein Bett und einen Schrank. Neben dem Bett ist ein Fenster und an der Tür sind zwei Haken befestigt, an denen ich gleich mal meine Jacke aufhänge. 

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