Kapitel 29

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Secret PoV
Knirschend öffnete ich die große Eingangstür und begab mich in den Flur.

Zum Glück waren Jack und Kyle nicht da, weshalb ich mich ungestört in die Küche begeben konnte, und mir einen Lappen nehmen konnte, den ich um meine Schulter wickelte.

Ich biss die Zähne zusammen um nicht vor Schmerzen aufzuschreien.

Ich werde Kyle umbringen.

Was bildete sich dieser kleine Bastard eigentlich ein, mir in die Schulter zu schießen!

Verdammte scheiße, der hätte mich umbringen können. Und nur weil ich eine Minute lang nicht aufgepasst habe.

Der Zorn überwältigte meinen Körper. Ich konnte meine Wut nicht mehr kontrollieren.

Schreiend schnappte ich mir einen Teller und warf ihn gegen die Wand. Ein paar Tassen und Gläser folgten, doch meine Wut war immer noch da.

Mit zittrigen Fingern, nahm ich mein Handy und wählte Scotts Nummer.

„Es ist mir scheiß egal! Ich versteck mich nicht länger! Ich werde es ihnen zeigen! Ich werde sie umbringen! Ich werde ihnen zeigen, dass mit einer Black nicht zu spaßen ist!", brüllte ich ins Telefon, als ich Scotts Stimme am anderen Ende hörte.

„Secret, beruhige dich. Du wirst gar nichts tun! Nachher tut es dir leid! Du hast es drei Jahre lang ausgehalten! Du willst doch jetzt nicht aufgeben?! Es sind nur noch vier Wochen. Vier Wochen, Prinzessin. Willst du deine ganze Arbeit wegwerfen?".

Ich schnaubte verächtlich.

„Na und? Dann sind es eben noch vier Wochen. Ich werde die nächsten zwei Prüfungen auch so bestehen. Und ich bin es leid! Ich bin es leid, mich zu verstellen! Ich will endlich ihre beschissenen Fratzen sehen, wenn sie mein wahres Ich sehen", schrie ich.

„Ist ja gut. Wenn du es für die richtige Entscheidung hältst, dann mach es. Aber ich warne dich. Die beiden sind in der verfeindeten Gang und du lebst mit ihnen unter einem Dach", warnte Scott mich und seufzte.

„Mit denen werde ich schon fertig".

„Ach ja? Da wäre ich mir aber nicht so sicher, schließlich hat Kyle es geschafft dir in die Schulter zu schießen", argumentierte er.

„Nur weil ich nicht aufgepasst hatte, wegen Jazz. So was ist noch nie passiert und das weißt du!", knurrte ich.

„Ist ja gut. Ich geh jetzt. Und du übrigens auch. Du hast drei Tage durchgeschlafen, du musste morgen wieder zur Schule", befahl Scott.

„ Super, jetzt hast du mir den Tag verschissen", spottete ich und legte auf.

Genervt lief ich in mein Zimmer und zog die blutverschmierten Sachen aus und warf sie in den Wäschekorb ehe ich mir einen großen dunklen Pulli anzog, damit man nichts sah.

Plötzlich hörte ich lautes Getrampel von unten.

„Verdammt noch mal, wo ist sie? Ich habe sie überall gesucht", hörte ich Kyles Stimme.

„Beruhig dich. Sie wird schon irgendwo sein", lachte Jack und kam die Treppen hoch.

„ Hast du das Licht in ihrem Zimmer angemacht?", fragte er erstaunt.

„Nein, wieso?".

Doch Jack antwortete ihm nicht. Stattdessen hörte ich wie seine Schritte näher kamen.

„Schätzchen, jetzt hilft dir auch kein weglaufen mehr", säuselte Jack und stieß die Tür auf.

Erschrocken keuchte ich auf und sah in sein grinsendes Gesicht.

„Was willst du?" fauchte ich.

„Wissen wo du warst", brüllte Kyle ,der ebenfalls in mein Zimmer gelaufen kam, anstelle von Jack.

„Weg", sagte ich kalt.

Keine zwei Sekunden später wurde ich gegen die Wand gedrückt. Ich stöhnte vor Schmerzen als er meine Schulter berührte.

„Lass mich los"; zischte ich doch Kyle schüttelte bloß den Kopf. „Erst wenn du mir sagst wo du warst", forderte er.

„Niemals".

Wütend drückte er fester zu, worauf ich wieder schmerzerfüllt aufstöhnte.

Er konnte ja nicht ahnen, dass er auf eine nahezu offene Fleischwunde stieß.

„Lass mich los".

„Zuerst, sagst du mir wo du warst".

„Nein".

Kraft durchflutete meinen Körper.

Mit einem Ruck drückte ich ihn von mir und warf die beiden aus meinem Zimmer.

„Lasst mich in Ruhe", schrie ich sie an, ehe ich die Tür verschloss.

Morgen, morgen würden sie erfahren, was es heißt sich mit Secret Black anzulegen.

The dark secretWhere stories live. Discover now