kapitel siebenundzwanzig' für dich

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—SIEBENUNDZWANZIG
FÜR DICH

»Ihr könnt mir gar nicht glauben, wie sehr ich gerade unseren Urlaub brauche!«, seufzte ich laut aus und ließ mich auf die Couch fallen. Dabei legte ich meinen Kopf in den Nacken und schloss für ein paar Sekunden mein Augen. »Die Ausbildung nervt, meine Arbeitskollegen sind alle bescheuert, das ständige hin und herpendeln zwischen Köln und Oberhausen ist auf Dauer nicht gerade das Beste und ich schwöre, mit einem Leistungssportler zusammen zu sein ist kein Zucker schlecken!«, ließ ich meinen Frust heraus und schaute anschließend in die Gesichter meiner Freundinnen, die mich mit fragenden und verwirrten Blicken andchauten.

»Hast du dich mit Florian gestritten?«, harkte Julie nach und ließ sich neben mich mit einer Schüssel Chips auf die Couch fallen. »Falls ja, dann ist er das Arschloch und wird sofort auf Instagram blockiert. Ohne Frage.«, sagte sie in einem scherzhaften Ton in der Stimme und stupste mich an, als ich darauf nicht gleich darauf antwortete. »Hat er was getan, Aïssata?«

»Es ist alles in Ordnung mit ihm.«, antwortete ich ihr und schaute auf meine Finger, während ich meine Gedanken versuchte zu ordnen. »Es ist alles in Ordnung.«, wiederholte ich und atmete kurz durch, bevor ich fortfuhr: »E-Es ist nur, dass ich mir tatsächlich mehr Gedanken machen sollte. Über uns und unsere Beziehung.«

»Woher kommt das denn jetzt?«, kam es aus Sepho die mich mit ihren Blicken musterte.

»Keine Ahnung.«, zuckte ich mit meinen Schultern, obwohl ich genau wusste, dass meine Gedanken schon seit dem Gespräch zwischen Elisa, Madga und mir darüber kreisten. »Ich denke, dass ich schon darüber nachdenken sollte. Florian ist nicht irgendjemand und–«

»Halt! Nein, Aïssa!«, unterbrach Tinka mich und schüttelte wild mit ihrem Kopf. »Du machst dich jetzt nicht plötzlich verrückt, weil Dumm und Dümmer mit dir gesprochen haben und das Ganze jetzt irgendwie auf Florian schieben wollen.«, ließ sie die Bombe gegenüber den Rest fallen, die alle zeitgleich scharf die Luft einzogen. »Ja, so hab' ich auch reagiert.«

»Ich liebe dich wirklich, aber wie blöd bist du?«, kommentierte Leo darauf und schaute über ihren Laptop Bildschirm. »Nein, wirklich. Ich hab' noch nie erleben dürfen, wie dumm und dämlich du bist. Und das drücke ich noch ganz freundlich aus, zu deiner Information.«, ließ sie mich wissen und verdrehte dabei ihre Augen. »Aber, nur zu.. Bitte erzähl' uns, warum genau du auf die Blondine und ihren Chihuahua hörst oder dich in erster Linie überhaupt mit ihnen getroffen hast. Ich dachte, wir wären alle durch mit ihnen!«

»Dummheit.«, gab ich offen zu und stöhnte im nächsten Augenblick auf. »Ich habe nicht wirklich viel dabei gedacht. Vielleicht wollte ich nur von ihr hören, dass sie mit bewusst Florian irgendwie auspannen wollte.«

»Sorry, aber wer macht das bitte unbewusst?«, äußerte sich Julie leicht schmunzelnd. »Dein schwaches Herz stellt dir ein Beinchen, wenn du nicht mit deinem Kopf denkst, Aïssata. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es für einen attraktiven Leistungssportler sein muss, der Tag ein und Tag aus auf Social Media von unbekannten Frauen angehimmelt wird–«

»JULIE!«

»WAS DENN? Florian sieht nicht hässlich aus.«, blieb sie bei ihrer Meinung und erntete dabei einen Seitenblick von mir. »Was nicht gleich bedeutet, dass ich mich beim nächsten Mal auf ihn schmeiße. Wenn wir schon dabei sind, möchte ich gerne wissen, wie du auf ihn abfahren kannst. Ja, er sieht gut aus. Aber hinter diesen Augen sind sicher alle Lichter aus. Kein einziger Gedanke kann dahinter sein und–«, ließ sie sich über meinen Freund ab und wurde durch einen Stoß in die Rippen unterbrochen, den sie mit bösen Blicken quittierte. »Blondie ist blöd und Florian liebt dich. Fall abgeschlossen und es gibt keinen Grund, warum du daran zweifeln solltest.«

𝐩𝐫𝐢𝐯𝐚𝐭𝐞 𝐛𝐮𝐭 𝐧𝐨𝐭 𝐚 𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭 ⌁ florian wirtz Where stories live. Discover now