kapitel zweiundzwanig' was sieht er in dir?

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—ZWEIUNDZWANZIG
WAS SIEHT ER IN DIR?


»Hey, ihr Täubchen! Ich liebe es, wie sehr ihr euch liebt. Besonders für Aïssa freue ich mich total, aber wollt ihr nicht einmal wieder Luft holen und aufhören euch gegenseitig aufzuessen? Too much alcohol und die Jugend spielt verrückt.«, quetschte sich Sephora genau zwischen Florian und mich. Dabei schaute sie uns abwechselnd grinsend an und legte jeweils ein Arm um uns. »Eine Auszeit voneinander hört sich nicht schlecht an, oder?«

»Ich spiel kein Bier-Pong, Sepho.«

»Ach, komm schon!«, fing sie mit dem Schmollen an. »Was ist schon dabei, wenn du mitmachst? Das Schlimmste, was bei dem Spiel passieren könnte ist, dass wir verlieren und trinken müssen. Du unterschreibst keinen Vertrag für einen neuen Kühlschrank oder Waschmaschine! Oh, bitte Aïssata!«, bettelte sie mich schon fast an und klimperte dabei mit ihren Wimpern. »Wenn du nicht von deinem Freund genug bekommst, kann er gerne mitspielen. Drei in einem Team ist auch nicht schlimm! Sag's ihr, Florian!«, drehte sie sich nun zu Florian.

»Warum nicht?«, fiel er mir in den Rücken und schien sich sofort mit dem Gedanken anzufreunden.

»Danke, dass du mir so in den Rücken fällst.«, schnaubte ich und kam auf einen Gedanken: »Ich spiel' mit, wenn Flo auch mitspielt.«

»Echt?«, rief Sepho erfreut auf, schaute mich dennoch mit einem leicht skeptischen Blick an.

»Aber auch nur, wenn er im gegnerischen Team spielt.«, nannte ich ihr meine Bedingungen, die sie sehr schnell mit einem Kopfnicken erwiderte.

»Wer fällt hier wem in den Rücken?«

»Du verkraftest das schon.«, zuckte ich mit meinen Schultern und stellte mich auf beiden Beinen. Ich streckte jeweils eine Hände Sepho und Flo hin, die sie annahmen und sich anschließend von mir hochziehen ließen. Kaum stand er, legte er auch schon einen Arm um mich und zog mich näher an sich.

Es standen schon sehr viele am Tisch herum, doch kein Team das sich irgendwie zusammengefunden hatte.

»Ein Wunder, dass Sepho dich überreden konnte.«, warf sich mir Leo um den Hals und schaute mich mit einem breiten Grinsen an, als sie mich nach nur Sekunden leicht von sich drückte. »Du kennst das Spiel und die Spielregeln, oder?«

»Ich lebe nicht hinter 'nem Mond.«, verdrehte ich meine Augen, wobei ich mir das Lachen echt verkneifen musste. »Solltet ihr wegen mir verlieren, dürft ihr nicht sauer auf mich sein.«, informierte ich sie schon einmal vorab und wollte nach dem Spiel keine Predigt gehalten bekommen, weil ich keinen einzigen Ball in einen Becher geworfen bekam.

»Heute verlieren wir nicht. Nicht, wenn ich mitspiele.«, sprach sie sehr von sich selbst überzeugt und drehte ihren Kopf zur Seite. »Florian ist unser einziger Gegner? Kommt schon, Leute! Bei einem Bier Pong Spiel habt ihr nichts zu verlieren.«, richtete sie sich an die am Tisch Herumstehenden und bekam immerhin einen Mitspieler für Florian zusammen. »Sonst keiner?«

»Falls sich keiner meldet, dann würde ich mitspielen!«, meldete sich Magda zu Wort und tauchte plötzlich mit Elisa aus irgendeiner Ecke auf.

»Sicherlich nicht.«, entgegnete Sepho und war kein bisschen zufrieden damit, dass sie sich gerade als Teamkollegin meldete. »Du bleibst dort, wo ich dich nicht sehen oder hören kann und muss.«

»Das Spiel hast du nicht erfunden, oder? Deshalb kann es dir scheißegal sein, Süße, ob ich mitspiele oder nicht.«, konterte sie und warf ihr einen Blick zu, der meine Hand leicht kribbeln ließ. Allein der Gedanke, dass sie sich zuvor noch auf Flo geworfen hatte und nun mit ihm zusammen in einem Team spielen wollte, ließ mich schon leicht mulmig werden. Dennoch wollte ich die Situation zwischen Magda und Sepho, die sich kein Stück leiden konnten, entschärfen.

𝐩𝐫𝐢𝐯𝐚𝐭𝐞 𝐛𝐮𝐭 𝐧𝐨𝐭 𝐚 𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭 ⌁ florian wirtz Where stories live. Discover now