A chapter from Chasing After You but in German

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Kennen sie das Gefühl vom freien Fall? Es ist schwer zu beschreiben, denn die meisten Menschen die es zu spüren bekamen sind jetzt mausetot. Es ist so traumatisierend, dass man es sofort wieder vergisst. Als würden deine Organe, Herz, Lungen und sonstige Innereien aus deinem Körper fliegen. Luft bekommt man nicht, von klar denken ganz zu schweigen. Sie fühlen sich zwar leicht wie ein Ballon, aber die Todesangst ist stärker. 

Das Gefühl von Ohnmacht würde den Zustand des Mannes vielleicht sogar eher beschreiben. Wie die eigene Seele vor seinem geistigen Auge an und ausflickt. Ihm ist höllisch schlecht, er würde am liebsten implodieren. Alles dreht sich. Er dreht sich mit und dagegen in einem Augenblick. Seine Kopfschmerzen sind eher eine nie enden wollende Migräne und sie ist mehr als unerträglich. So sinkt er tiefer und tiefer in den unendlichen Abgrund seiner Selbst...

...

Etwas warmes, fast freundliches, gesellt sich auf seine Gesichtshaut, ein Sonnenstrahl. Seine Augenlider heben sich wie von Zauberhand und er erblickt das weiße schlicht gehaltene Zimmer eines Krankenhauses. Es ist klein aber fein, mit einem Fenster zu seiner rechten und einer Tür zu seiner linken. Es ist zwölf Uhr Mittags verrät im ein Blick auf den Wecker neben ihm. Er ist gelb und hat sogar einen Sekundenzeiger. Dies erfreut den Mann sehr, denn um diese Zeit bekommt er Gesellschaft. Er kann nicht aufstehen, weshalb er den ganzen Tag im Krankenbett liegt. Er ist sehr allein, nun kommt aber Besuch um ihn zu versorgen. Die Krankenschwester, welche immer pünktlich kommt. Sie erinnert ihn an eine alte Freundin, was seine Euphorie nur steigert. Als er ein Klopfen von der Tür vernahm, rief er sofort, "Du kannst reinkommen". Oder zumindest wäre das an dieser Stelle angebracht. Sie stand nun auf einmal vor seinem Bett, ganz still und star. Ihre schwarzen wilden Haare in einem Dutt zusammengebunden, ihr Outfit farblos was sich sehr mit ihrer ungewöhnlichen Hautfarbe beißt. Sie schien dies nicht zu stören und den Mann sowieso nicht. "Hallo, Mister ... es freut mich, sie wiederzusehen!" Ihr Enthusiasmus war so herzlich wie das eines Engels und ihr Lächeln so Zutraulich wie das eines Welpen. "Ach komm, ... du kannst mich ruhig H-" Irgendjemand schrie so schrill wie Kreide auf einer Tafel, es hörte so schnell auf wie es angefangen hat. "Natürlich, ..., aber du weißt hoffentlich, dass das eigentlich nicht erlaubt ist," Sie gab ihm seine Medizin und stellte ihm seinen Lieblingstee auf das Nachttischchen, wo auch der Wecker war. Er zeigte nun vier Uhr vierzehn. Seine Hausnummer. Linda- "Machen sie sich immer noch Sorgen wegen ihrer Frau? Ich bin mir sicher, sie wird zurechtkommen." Sie legte ihm eine nett gemeinte Hand auf die Schulter. "Du wirst sie definitiv wiedersehen, das kann ich dir sogar versichern. Denn dein Zustand hat sich die letzten Tage deutlich verbessert!" Sie verschwand auf einmal und er war wieder mutterseelenallein. Nur das leise Ticken der Uhr, die ab jetzt immer vier Uhr vierzehn anzeigte und das unterschwellige Gefühl, dass alles hier grundlegend falsch ist. Na ja, er hatte ja noch seinen Schwarztee. Schwarz. Schwarz? Was ist mit dem Wort? Es hat sieben Buchstaben und beschreibt eine Farbe, was soll daran komisch sein? Ist es die Tatsache, das er den Tee jedes Mal, nach einem harten Arbeitstag trinkt? Arbeit? Welche Arbeit? Seit wann arbeitet er? Es fällt ihm nicht ein. Seltsam. Außerst- Es klopfte wieder. Er sah instinktiv zur Tür. Welche Tür? Seit wann hat dieser Raum eine Tür? Woher kam jetzt das klopfen? Er drehte sich zum- "HENRY! WACH AUF!" Ein Junge? Wieso ist er hinter dem Fenster? Sein Raum liegt im fünften Stock! Kann der fliegen?! "Warum bist du vor meinem Fenster?" Der schwarzhaarige beantwortete dies nicht und schlug auf das Glass ein. "VERDAMMT, STEIN! SIE WERDEN DICH FOLTERN, WACH JETZT GEFÄLLIGST AUF!!!" Er war irritiert, also trank er erstmal eine Tasse mit bitterem Inhalt. Tinte. Pechschwarze Tinte. Er musste würgen und spuckte das Zeug wieder aus. "Ich will nicht, dass du stirbst, okay?! Du bist nicht der, für den ich dich gehalten habe... ALSO KOMM WIEDER ZU DIR SONST KRIEGEN DIE DICH NOCH!!!" Was redet er bitte? Warum würde ihm hier jemand was an tun? Alle hier sind noch so aufrichtig. Alle? Hier? Hier ist niemand außer er. Er guckt auf die Uhr. "Huh, it's already... Nine? Maybe? Dieses Teil zeigt zu viele Stunden an." Überstunden. Unbezahlte Überstunden. Ein Mann mit einer Vision und einer mit einem Traum. Wer war er nochmal? Seine Gedanken sind so blank wie dieses Zimmer. "Hey Schatz," der Mann zuckte zusammen, als er diese Stimme direkt neben sich vernahm. Er sah aus seinem Augenwinkel eine Person in schwarzen Klamotten. Mehr Detail konnte sein Gehirn nicht aufnehmen, außer ein Grinsen, was ein Gefühl von unangenehmen wieder Erkennens in im hervorruft. Es kommt ihm bekannt vor, zu bekannt. "Was machst du hier? Wir wissen beide, dass ... die Polizei ruft, wenn sie dich erwischt." Sein Gegenüber antwortete nicht, er nahm nur schweigend seine Hand. "Ich weiß." Meinte er dann nur knapp und gab dem Mann einen Kuss auf den Handrücken. "Es könnte mir nicht weniger egal sein," er kicherte auf seine ganz persönliche Art. "Du bist echt blöd, weißt du das?" Erwiderte der Mann und musste sich ein kleines Lächeln unterdrücken. "Natürlich, so blöd sogar, sich in jemanden zu verlieben, der verheiratet ist!" Der Andere schien leicht wütend zu sein, als er dies preisgab. "Denn ganz ehrlich, Henry Stein, du hast mich im Stich gelassen. War meine Zuneigung dir etwa nichts wert? BIN ICH DIR SO SCHEIß EGAL?!?!?!" Das Zimmer wurde ganz still, nur in einem benachbarten Raum schien jemand zu weinen. Nein, er war am weinen. "Ich wollte das nicht, Bendy, es tut mir leid-" die Uhr viel zu Boden und war weg. Seine Augen glitten zum Fenster, es schien die Mittagssonne. Zwölf Uhr. Das spezielle Klopfen der Tür verriet ihm, dass seine Freundin ihn anscheinend besucht. Sie hatte es zuvor nicht übers Herz bringen können. "Hallo..." Es war schon wieder zehn vor acht, die Sonne ging auf und dann wieder unter. Sinnfrei ist auch frei, hatte mal sein Vater gesagt. Recht behielt er. "Henry, bitte steh auf!" Ertönte es von allen Richtungen. Niemand sagte es und doch standen alle vor ihm. Seine Krankenschwester, der Junge, seine Frau und... Das waren alle, oder? Seine Krankenschwester und der Junge, die beiden existieren. Oder? Seine Krankenschwester und er, sie waren nun allein in seinem Zimmer. Sie setzte sich auf den Besucherstuhl. "Hör mal, du wirst auch nicht mehr jünger, also geh und nimm dein Schicksal in die Hand! Ich will nicht, dass du hier noch versauerst." Sie lachte leicht, ihre Trauer war spürbar. "Werden wir uns jemals Wiedersehen?" Fragte der Mann, dessen Laune eher getrübt ist. "Haha, du bist echt witzig," sie stand auf, "wir wohnen doch im gleichen Haus."

...

Als Henry erwachte, lief kalter Schweiß über seinen ganzen Körper. Wie durch ein Wunder lebte er noch. Er konnte nichts sehen, da Tinte in seine Augen gekommen war, doch er hatte ein ungutes Gefühl in seinem Magen. 



Die Dielen knarzten und stöhnten unter ihren Füßen

Sie hatte keinen Grund sich zu beeilen, da alles endet wie es startet

Sie hatte nur ein Ziel

Eine einzige Sache, die sie weiter rennen lies

Es war weder Liebe noch Furcht

Es war purer Hass

Abscheulicher Ekel und brennende Eifersucht

Sie will, was ihr gehört

Ihr Titel, was ihr versprochen wurde

Das einzige, was sie noch hatte

Weg. Zu Nichte gemacht. Von jemandem, der darum nicht gekämpft hat

Er hat sie bekommen

So weich wie Watte und so weiß wie das Nichts.

Das sollte nicht passieren. Er hätte eine Stimme im Bauch der ewigen Verdammnis werden sollen. Er war nur ein Kieselstein, kein Diamant!

Ist sie Gott nicht treu geblieben? Alles was sie jemals wollte, war den heiligen Himmel zu sehen. Darauf war sie ihre gesamte Existenz lang aus. Doch nun?

Sie wurde kaltblütig ermordet, eine arme Seele, vergessen und verloren.

Niemand erinnert sich an ihren Namen, nichtmal sie selbst.

Ihr Spiegelbild ist eine Lüge. Doch Bewusst ist ihr dies nur schleierhaft.

Ihr Mund verzieht sich zu einen schauderhaften Lächeln

Warum auf Freiheit hoffen? Sie war ihr gesamtes Leben gefangen.

Wurde von anderen manipuliert und verachtet.

Ihre Mutter war besessen von Schönheit

Sie stoppte

Sie war es auch

Sie, die verzweifelte Seele, die versucht auf allen Vieren aus der Hölle zu kriechen

Sie hatte mal angelgleiches goldenes Haar, aber das reichte wohl nicht um Gottes Gnaden zu erfahren

Stattdessen ist sie hier

An einem Ort, für den selbst die Betitelung Unterwelt zu unschuldig wäre

Sie griff sich an die Stirn

Warum er? Warum nicht sie?

Hoffnung hatte sie keine mehr

Niemand wird sie retten

Also nimmt sie wenigstens das, was ihr zusteht.

Ein Paar von etwas, was ihr rechtmäßig zusteht

Flügel.

Sie lachte sich das Gewissen, ihre ganze Menschlichkeit, aus dem Leib.

Alles was davon übrig war, war unnötig Ballast für sie

Sie will nur eins und das wird sie kriegen

Immerhin, du kannst nicht verlieren wenn du schon alles verloren hast.

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