Prolog

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PROLOG  [19. Juni. 2011]

H A N N A H

~*~

"Nein, nein... nein!", murmelte ich vor mich hin, während ich in meiner Komode etwas passendes zum Anziehen suchte. Heute löste ich sozusagen meinen "Shoppinggutschein", den ich von meinen Eltern vor ein paar Tagen zu meinem 17 Geburtstag geschenkt bekommen hatte ein. Um ehrlich zu sein, war der auch ziemlich nötig, da ich einfach nichts mehr zum Anziehen fand. Naja,  so ist das bei Frauen nun mal..

"Hannah Schatz?! Bist du fertig?", rief meine Mutter die Treppe hinauf.

"Ja gleich! Nur noch so .. 5 Minuten!", antwortete ich und fuhr mir leicht genervt durch die Haare. War es denn so schwer etwas passendes zum Anziehen zu finden?! Antscheinend schon. Ich fing noch einmal von vorne an in meinen Sachen herumzuwülen.

"Schätzchen?", hörte ich meine Mutter durch die Tür fragen.

"Komm rein!", murmelte ich und kramte weiter.

Ich merkte wie die Tür aufging und meine Mutter sich hinter mich stellte.

"Ich finde nichts, Mum!", sagte ich stöhnend und ging zu meinem kleinen Schminktisch.

"Hannah...!", sagte sie lächelnd und legte ein paar Teile wieder ordentlich zusammen, die ich einfach zerknüllt hatte. Ich setzte mich auf den kleinen Hocker und schaute ihr dabei zu. Meine Mutter trug eine weiße Bluse, wo der erste Knopf aufgeknöpft war. Dazu trug sie noch einen lachsfarbenen Knielangen Rock und schlichte schwarze Absatzschuhe. Ihre Schulterlangen hellbrauen Haare trug sie offen und in ihren Ohrläppchen steckten schlichte silberne Ohrstecker. Meine Mutter kleidete sich meistens schlicht, hatte aber immer ihren eigenen Stil. 

"Hier Schätzchen. Probier das hier mal.", sagte sie und hielt mir eine eine dunkelblaue Jeans und ein grünes schulterfreies Shirt, mit kleinen weißen punkten hin. 

“Danke.”, sagte ich und nahm die Sachen an mich. 

“Gern geschehen.”, antwortete sie und gab mir einen Kuss auf den Scheitel.

“Muuum?!”, beschwerte ich mich und wischte den Kuss schnell wieder ab, was meine Mutter zum Lachen brachte.

“Ich warte unten, mit deinem Vater auf dich.”, waren ihre letzten Worte, bevor sie die Tür hinter sich Schloss.

Ich liebte meine Eltern, aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie mich wie ein kleines Mädchen behandelten. Ich bin schon 17 Jahre alt, nächstes Jahr bin ich 18 und somit unabhängig von ihnen…

Vielleicht wollten sie einfach nicht, dass die alten Zeiten so schnell vergehen! 

 ~*~

 “Fertig!”, rief ich einmal quer durchs Haus und polterte die Treppe hinunter. Ich hörte Stimmen aus der Küche. An der Gaderobe zog ich mir schnell meine blauen Sneaker an und hing mir meine Tasche um.   

“Mum? Dad? Seit ihr soweit?!”, fragte ich einmal laut und wartete auf eine Antwort.

“Sofort! Wir trinken nur noch unseren Kaffe aus.”, vernahm ich die Stimme meines Vaters.  

“Setzt dich schon mal ins Auto.”, fügte meine Mutter hinzu.  

“Okay.”, sagte ich und schnappte mir die Schlüssel von unserem altem Opel, machte die Haustür auf und lief zum Capport, worunter er stand. Leicht strich ich mit dem Fingern über die Motorhaube und setzte mich dann auf die Rückbank. Dieses Auto hatte schon ein paar Jahre auf dem Buckel, fuhr trotzdem noch wie eine eins.   

My heart goes One Direction  || ①Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt