earlbeige

Ich bin in den letzten Tagen persönlich bedingt außerplanmäßig nicht dazu gekommen, zu antworten, setzte mich aber jetzt dran

earlbeige

→ ein kleines schwarzes / für den, der zeit und lust mitbringt
          
          Patsch - Patsch - Patsch
          
          Hätte er hier nur auf den Zug gewartet, wäre er längst gegangen. Der Wind peitschte den beißenden Regen über die Gleise, um diese Uhrzeit zur noch vereinzelt mit verlorenen und gestörten Seelen gespickt. Er wäre heute Nacht für beide Sorten offen.
          Der Schirm, mattschwarz wie Mantel, Haar und Iriden, war keine Konkurrenz für die nasse Erkältung in Tropfenform, die sich sicher schon in seinen Lungen breit gemacht hatte.
          
          Patsch - Patsch - Patsch
          
          Er wollte weg von hier. Er brauchte nur die Augen zu schließen, schon meinte er, die Wärme seines Kamins an seiner Haut und den Geruch des vermissten Metalls in seiner Nase zu spüren. Nein, zum Spaß war er wahrlich nicht hier. Doch eine Alternative fiel ihm partout nicht ein, egal, wie viel Zeit er hier im schummrigen Licht der Bahnsteigslaternen verbrachte. Und hin und wieder konnte das hier doch auch Spaß machen, nicht? Es kam wohl ganz auf die Person an.
          
          Patsch - Patsch - Patsch
          
          Speaking of: Er hatte keine Vorlieben. Viele seiner Kollegen meinten immerhin, sich den Luxus einer Wahl zu genehmigen.
          "Ich mag die Mauerblümchen. Die, die auf der Suche nach jemandem sind, der sie begehrt." - Töricht. 
          Auf einem der entfernten Gleise fuhr ein Zug ein, die weibliche Stimme kündigte ihn an. Zwei der verlorenen Seelen stiegen ein, der Zug fuhr ab. Ein Kreislauf, den er wohl heute Nacht schon an die zwanzig Mal beobachtet hatte. Ohne Ziel ruhten seine Augen in der Ferne der Stadt.
          
          Platsch - Klick - Platsch
          
          Seine Augen suchten bereits nach dem Ursprung des fremden Geräusches, während seine Ohren es gerade erst richtig wahrnahmen.
          
          Platsch - Klick - Platsch
          
          "Fck!", durchschnitt das erboste Flüstern den White Noise der Nacht. Jedes Klicken brachte ein kleines Licht mit sich, das für einen kurzen Moment ein hübsches Gesicht erleuchtete.

Ave_shah

(Frohes neues Jahr und welcome back! <3
            
            Und kein Ding. Mach dir absolut keinen Druck-  hat ja keine Eile, haha. 
            Ich melde mich dann demnächst mit einer RP-Antwort :)) 
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earlbeige

(hey, ich weiß, ist schon lange her, aber wenn du noch lust hast, können wir gern weitermachen :))
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earlbeige

Daumen und Zeigefinger umfassten ihr Kinn und drehte ihr Gesicht in seine Richtung. Eine Bewegung, die normalerweise vielleicht zu einem Kuss führte - doch nicht um diese Uhrzeit. Schnell ließ er wieder los, um nicht zu realisieren, wie warm und weich ihre Haut sich unter seinen Fingern anfühlte. Ein fast intimer Moment, dem ein ähnlich intimer Vorschlag folgen sollte.
            
            "Ich wohne nicht weit von hier." Wenn er bis jetzt noch nicht bemerkt hatte, dass er den schmalen Grad bereit rennend überquerte, so tat er es jetzt.
            "Es ist trocken, warm - ich hab sogar einen Kamin." Ohne dergleichen war man in seinen Kreisen schlecht aufgestellt. Und immerhin sah sie aus wie jemand, der sich gerne vor den Kamin setzte, mit einem Buch und einer Tasse...
            
            "Tee! Ich könnte dir Tee machen. Oder Kaffee. Magst du Kaffee lieber?" Er mochte Tee lieber, aber für sie fand er sicher auch Kaffee.
            "Oder eine heiße Schokolade vielleicht?" Inständig hoffte er, dass er nicht verzweifelt, hoffnungslos wirkte. Soweit er es wahrnahm, verließen die Worte mit der selben Anmut und Ruhe seinen Mund, wie die ersten, die sie gewechselt hatten. Ob sie den Unterschied bemerkte?
            "Oder Wein? Was trinkst du denn gerne? Wie auch immer, zu mir nach Hause ist es sicher nur halb so kurz, wie auf das Taxi zu warten. Ich glaube, es würde dir gefallen."
            Ein entferntestes Grölen riss ihn aus seinem Vorschlag. Gegen die fahlen Lichtee des Bahnhofs zeichneten sich die Silhouetten mehrer Männer ihres Alters ab - dem Grölen und der Uhrzeit nach betrunken.
            
            "Hier laufen komische Leute herum. Ich glaube, es wäre nett, sich all dem zu entziehen."
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