Die Kriegerin - der verlorene...

By freya_love98

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Als Rae plötzlich nach dreißig Jahren im Eis eingefroren, wieder in die wirkliche Welt zurückkehrt, ist die j... More

1. Ich bin zurück...mit einem Problem
2. Was bei den Göttern ist hier los?
3. Die Sache mit den Bestien
4. Alte Zeiten
5. Gespräche mit dem Feind
6. Ich gehe mit meinem Neffen Kaffee trinken
7. Eine Bestie reizt man nicht
8. Ich gehe wieder an die Arbeit
10. Nächtliche Gespräche
11. Ich fange mir eine
12. Ich gehe zu weit
13. Ernste Gespräche
14. Ich, Charlwood und der Abstellraum
15. Von wegen Abstand
16. Hör auf an mich zu denken!
17. Wer sagt das Leben sei leicht?
18. Krisengespräche
19. Familienkonflikte
20. Ich meditiere
21. 54° 31′ N, 9° 35′ O
22. Ich gehe in der Hölle baden
23. Hummeln im Hintern
24. Zurück in den Alltag?
25. Ich könnte mich dran gewöhnen

9. Auf ins Abenteuer

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By freya_love98

„Nein." sie sah mich finster an.

„Doch!"

„Nein!"

„Ach komm schon Charlwood, was hast du gegen ein bisschen Abenteuer?" ich verschränkte die Arme vor der Brust.

„Das ist kein Abenteuer, das ist ein unnötiger Ausflug."

„Der ist nicht unnötig." ich knirschte mit den Zähnen. „Es ist meine Möglichkeit an Robin ran zu kommen, ohne irgendwie Creepy zu wirken."

„Und warum soll ich da mit?" sie zog die Augenbrauen hoch.

Ich seufzte. „Ich brauche dich als Begleitung."

„Ist das eine Frage nach einem Date?" ihr Blick wanderte brennend über mich.

Ich schüttelte den Kopf. „Kein Date, du sollst mich einfach nur begleiten. Ich brauche jemanden dort und ich werde mir ganz bestimmt nicht mit jemanden Fremdes das Zelt teilen."

„Also teilst du es lieber mit einer Bestie? Ich könnte dich im Schlaf umbringen?"

„Dann hättest du mich ganz umsonst zum Beta gemacht, Charlie. Komm schon, du bist mir was schuldig."

„Bin ich das?" sie lehnte sich gegen die Küchenzeile.

„Du hast mich gezwungen zu deinem Beta zu werden."
Sie zuckte mit den Schultern. „Du hättest auch sterben können. Deine Entscheidung."

„Charlie!" ich schnaufte.

Sie legte den Kopf schief. „Princess, denkst du wirklich ich werde dort geduldet? Ich bin eine Bestie."

„Aber du sagtest doch, im Moment gäbe es keinen Krieg zwischen Bestien und den anderen."

„Das heißt jedoch noch lange nicht, das sie uns mögen."

Seufzend lehnte ich mich ihr gegenüber. „Es würde mir viel bedeuten, wenn du mitkommst."

„Wieso viel bedeuten?" sie runzelte die Stirn. „Bedeute ich dir was?"

„Ja. Du bist eine Nervensäge."

Ein dunkles, aber attraktives grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus. „Charmant."

Einen Moment brachte es mich aus der Fassung und mir wurde heiß und kalt. Ich räusperte mich. „Kommst du jetzt mit?"

„Wenns sein muss." brummte sie. „Aber nur weil ich eine Schwäche für dich habe."

Ich schmunzelte. „Schleimerin."

Sie verdrehte die Augen. „Wie läuft es mit der Wohnungssuche?"

„Ich habe für zwei Wohnungen die mir gefallen Termine. Ich hoffe das es eine davon wird." ich nahm mir ein Glas aus dem Schrank, dabei bemerkte ich Charlwoods Blick genau auf mir liegen. Ich konnte es nicht beschreiben, wie ich es bemerkte, aber es fühlte sich wie ein Prickeln an.

Als ich herumfuhr, erwischte sich sie beim eindeutigen starren. „Ist etwas?" ich sah an meiner Kleidung herunter.

„Nein alles gut." sie verbarg nicht mal, dass sie mich angestarrt hatte.

Ich legte den Kopf schief und hob belustigt die Augenbrauen. „Du hast wirklich etwas für Frauen in Uniform übrig, oder?"

„Wie kommst du denn auf so etwas?" sie verdrehte die Augen.

Grinsend legte ich den Kopf schief. „Soll ich mich umziehen gehen?"

„Das musst du selbst wissen." sagte sie ohne wirklich mein Gesicht anzusehen.

Ich schüttelte den Kopf. „Unverbesserlich."

„Sieh dich mal aus meinen Augen." brummend lief sie zur Kaffeemaschine.

Ich sah erneut an mir herunter. Ich trug meine dunkelblaue Sanitätskleidung. Auf meiner rechten Brustseite war das Zeichen der mythischen Sanitäter eingearbeitet. Das enganliegende T-Shirt ließ vielleicht nicht viel übrig an Vorstellungskraft, aber es lag angenehm auf meiner Haut und normal trug ich darüber noch meine dunkelblaue passende Jacke. Eine feste dunkelblaue Hose mit schwarzen Stiefeln rundeten die Uniform ab. Ein schwarzer Gürtel hielt meine Hose an ihrem Platz, während an meine Oberschenkel ein Dolch befestigt war. Wir waren mythische Sanitäter, wir mussten uns verteidigen können, wenn wir angegriffen wurden. Deswegen trug jeder Sanitäter einen Dolch am Bein. Jedoch fand ich nichts, was mir einen Anlass zum starren gab. Kopfschüttelnd wandte ich mich Charlwood wieder zu. „Charlie?"

„Was gibt's?"

„Charlwood ist doch dein Nachname, oder?"

„Ja." sie wandte sich zu mir um. „Und lass mich raten, du willst meinen Vornamen wissen."

„Na ja, ja."

Sie nickte nur. „Niemand weiß meinen Vornamen."

„Wirklich niemand? Wieso?"

Sie legte den Kopf schief. Ihr Ausdruck wirkte gefasst. „Es wird seine Gründe haben."

Und damit schien für sie die Unterhaltung darüber beendet zu sein.

°°°

„Ich fasse es immer noch nicht, das ich mich von dir überreden lassen habe." brummte Charlwood unglücklich auf dem Beifahrersitz.

Das Zeltwochenende war gekommen. Ich hatte meine Ausrüstung gepackt und Charlwood auf den Beifahrersitz verfrachtet. Liz hatte mir die Daten des Parkplatzes gegeben, von dem aus wir in den Wald zum Platz wandern würden, an dem wir Campen gingen.

Ich freute mich auf den Ausflug. Ich würde Robin sehen und mit Alex hatte ich mich in der Woche so langsam angefreundet. Die Kollegen waren alle sehr nett, selbst Brooks hatte für einen Moment mal etwas menschlich ausgesehen, als sie ein Kind als Patientin verloren hatte.

Ich warf einen Seitenblick auf Charlwood. Sie sah aus, als hätte sie in eine Zitrone gebissen. Was zu gleich auch amüsant war. Ich hatte sie dazu überreden können, nicht ihre Bestienrüstung zu tragen, sondern Campingfeste Kleidung. Da Charlwood jedoch nicht der Naturmensch war, war es schwer gewesen, sie dazu zu überreden einer meiner zu kleinen Arbeitshosen zu tragen. Nun saß sie mit den Armen vor der Brust verschränkt und verzogenen Gesicht da und dampfte förmlich.

„Du konntest mir halt nicht wiederstehen." neckte ich sie.

Sie schnaubte, sagte aber nichts darauf. Ich hatte es mir in der vergangenen Woche zur Aufgabe gemacht sie aus der Reserve zu locken. Es war amüsant zu sehen, wenn sie die Fassung verlor und mal eine menschliche Reaktion zeigte.

„Das wird's gewesen sein. Anders kann ich mir das nicht erklären." brummte sie und sah aus dem Fenster.

„Du hättest mich nicht zum Beta machen sollen." ich fuhr von dem Highway ab. „Jetzt hast du mich am Hintern."

„Am Hintern?"

„Na ja Backe." ich grinste schief, richtete meinen Blick aber auf den Verkehr.

Ich bemerkte jedoch wie sie mein Seitenprofil beobachtete.

„Ich hätte niemand anderem zu meinem Beta machen wollen. Du kamst als einzige in Frage."

„Warum ich?" ich sah sie kurz an.

Doch sie schwieg und ich musste wieder auf die Straße sehen.

„Wirst du mir jemals eine Antwort darauf geben?" hakte ich nach.

„Irgendwann."

Ich hatte das Gefühl, nicht mehr aus ihr heraus zu bekommen. „Wann zeigst du mir wie ich mit unserer Verbindung umgehen muss?"

„Sobald du bereit bist."

„Und wann bin ich bereit?"

„Ich werde es spüren."

„Oh wunderbar." ich rümpfte die Nase und mochte es gar nicht, das sie mitbekam was ich fühlte. Dadurch hatte ich das Gefühl mich nackt zu fühlen.

„Rae, ich bekomme nicht alle deine Gefühle mit. Zieh nicht so ein Gesicht." sagte sie, als hätte sie meinen Gedanken gelesen.

Ich seufzte und nickte nur. „Es ist trotzdem unfair."

„Wann ist das Leben schon fair." murmelte sie leise und ich glaubte mich schon verhört zu haben. Fragend warf ich ihr einen kurzen Blick zu, aber sie starrte nach draußen und verbarg mir die Ansicht auf ihr Gesicht. Was hatte sie damit gemeint?

Was beschäftigte sie?

Egal was es war, sie würde es mir nicht erzählen. Ich schüttelte den Kopf und sah wieder auf die Straße. Hoffentlich wurde das Campingwochenende erfolgreich.

°°°

„...sag nachher nur nicht ich hätte dich nicht gewarnt. Mein Bestienruf wird dir das Wochenende vermiesen." brummte Charlwood, als ich den Wagen auf dem Parkplatz abstellte. Einige Kollegen standen schon an ihren Autos und unterhielten sich, kramten ihr Zeug aus den Autos und lachten.

Ich machte den Motor aus und wandte mich ihr zu. „Du bist ziemlich pessimistisch."

Sie zuckte mit den Schultern. „Ich bin realistisch."

„Wie wäre es mit einem Lächeln." schlug ich vor.

Sie zog eine Augenbraue hoch. „Wieso?"

„Du hast ein schönes lächeln und vielleicht merken sie ja so, das du auch nur ein Mensch bist."

Ihre Augen funkelten düster. „Was, wenn ich das nicht will?"

Ich stöhnte auf. „Wir diskutieren das wann anders aus. Jetzt komm!" mit den Worten öffnete ich die Tür und sprang aus dem Geländewagen. Die frische Luft des Waldes ließ mich lächeln und ich atmete tief durch. So ließ es sich leben.

Charlwood kam auf meine Seite und hatte sich längst ihre dunkle Sonnenbrille wieder aufgesetzt. Ihre Haut wirkte merklich hell im Sonnenlicht. Mit gerümpfter Nase zog sie den Reißverschluss ihrer dunklen Jacke zu. „Es ist kühl."

„Es ist ja auch kein Hochsommer mehr, Charlie." ich unterdrückte nur schwer ein Augenverdrehen.

„Hm." brummte sie und öffnete den Kofferraum.

Ich musterte ihre schlanke Gestalt. Sie griff einen dicken Rucksack, an dem auch das Zelt befestigt war. „Das nehme ich." ich nahm ihn ihr ab. „Du brichst darunter zusammen."

„Ich kann den auch gut alleine tragen. Ich bin nicht schwach." fauchte sie. Wut funkelte in ihren Augen.

Okey, da hatte ich wohl etwas falsches gesagt.

Abwehrend hob ich die Hände. „Ich habe es nur gut gemeint, Charlie."

Sie schnaubte nur und nahm sich ihren Rucksack.

„Hey Rae." Liz Stimme ließ mich herumfahren.

Sie winkte freundlich, während sie in voller Montur auf uns zu lief. Ihre Regenjacke sag gemütlich und warm aus. „Ihr seid ein paar der Letzten...Charlwood?" ihr Blick glitt nun endlich auf meine Begleitung. Ich sah wie Liz Mundwinkel zuckte. Konnte jedoch nicht einordnen, ob es jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen war.

„Liz." Charlwood schob kurz die Brille hoch und funkelte sie kühl an. Das Misstrauen in ihren Augen, konnte schon fast als erschreckend bezeichnet werden.

„Was machst du hier? Mit Rae?"

„Sie hat mich mitgeschleppt. Sieh mich nicht so an Liz, ich bin auch nicht begeistert."

Liz seufzte unglücklich. „Stell einfach keinen Mist an, du weißt das du in Unterzahl bist."

„Ja schon klar." Charlwood verdrehte die Augen und schob die Brille wieder auf.

Liz sah sie einen Moment an, dann lächelte sie mich an. „Wir sehen uns gleich. Ich muss kurz Robin helfen." mit den Worten verschwand sie. Ich sah wie die zu einen dunkelgrünen SUV lief...warte...ich kniff die Augen zusammen. Das war Moms Auto gewesen. Ava.

Ich schluckte. Robin hatte es behalten.

„Typisch." knurrte Charlwood neben mir und riss mich aus den Gedanken.

„Wie bitte?"

„Stell nichts an." äffte sie Liz nach. „Steht bei mir etwa dumm auf der Stirn?"

„Ich verstehe nicht ganz was du meinst."

„Einmal eine Bestie immer eine Bestie, heißt es nicht so? Egal ob Waffenstillstand oder nicht."

„Charlie." ich legte meine Hand sachte auf ihre Schulter.

Sofort spürte ich, wie sie sich anspannte.

„Sie will einfach nur sicher gehen."

„Ja klar." knurrte sie.

„Hey, sieh es doch so...ich stehe trotzdem noch hier bei dir." ich stieß sie an, in der Hoffnung sie von den düsteren Gedanken abzubringen. „Also bist du schon mal nicht alleine."

„Ja, aber du gehörst zu denen." sie deutete auf meine Kollegen, die sich nun versammelten. Auch wir liefen langsam los.

„Sag an, wirklich?" theatralisch legte ich die Hand aufs Herz. „Schon vergessen? Meine Oma ist Snow Blake, da müsste doch irgendetwas von ihrer DNA ihr in mir drin sein."

„Snow Blake war einmalig, Princess."

„Aber ich bin ihre Enkelin."

„Das bist du definitiv." sie grinste schief. „Du hast ihre Augen."

„Wirklich?"

„Ja." sie nickte und musterte mich ernst. „Lass dir das nicht zu Kopf steigen."

„Zu spät."

„Offensichtlich." sie schüttelte den Kopf. „Hör auf so zu grinsen."

„Tue ich gar nicht." ich versuchte sie ernst anzusehen.

Sie schüttelte nur den Kopf.

„Guten Morgen, alle zusammen." Brooks Stimme erklang laut und klar. Trotz ihrer geringen Größe war sie schnell auszumachen. Dick verpackt mit Klemmbrett in der Hand, stand sie da.

Ich gesellte mich zu Liz und schielte zu Robin. Ihre braunroten Haare, die sich einfach nicht entscheiden konnte, ob sie jetzt mehr braun, kastanienbraun oder rot waren, fielen in wilden Wellen vom Kopf. Schon immer hatte ich sie darum beneidet. Es hatte immer dieses ungezähmte, wilde an sich. In Krankenhaus hatte sie immer in einen Zopf gebändigt bekommen, aber jetzt wo wir hier draußen waren. Meine braunroten Haare, die oft einfach nur glatt über meine Schultern fielen, konnten da nicht mithalten. Ihre Hände steckten gelassen in den Taschen einer mir bekannt vorkommenden Lederjacke. Sie wirkte schmaler, als wie noch vor Jahren. Damals hatte sie versucht Muskeln und Kurven aufzubauen, jetzt waren die Kurven einer schlanken, sportlichen Figur gewichen. Sie strahlte diese Ruhe aus, die ich schon damals gemocht hatte. Wenigstens etwas, was sich nicht verändert hatte. Trotz das wir Zwillinge waren, hätten wir nicht unterschiedlicher sein können.

Plötzlich sahen mich grünblaue Augen an und für einen Moment blieb mein Herz stehen, weil ich glaubte Ava vor mir zu sehen. Doch es war Robin, die mein starren bemerkt hatte.

Eilig riss ich meinen Blick los und sah zu Brooks.

„...also dann habe ich ja alles erklärt." erklärte Brooks gerade. „Lass uns losziehen."

Verdammt, worum ging es?

„Doof, wenn man nicht zuhört was?" ein heißer Atem an meinem Ohr, löste schlagartig eine Gänsehaut aus. Um Himmelswillen.

Ich wandte meinen Kopf langsam um.

Charlwood hatte eine Augenbraue hochgezogen. „Du sahst verwirrt genug aus um das zu erraten." erklärte sie. „Wir wandern jetzt ein Stück bis zum Platz. Wir sollen uns nicht zu weit von der Gruppe entfernen."

„Ah danke." ich nickte und sah sie dankbar an.

Sie nickte nur, als würde sie es verstehen. „Wünsch mir lieber Glück, das ich diesen Ausflug überlebe."

Ich sah auf und bemerkte einige Blicke der anderen. Es hatte sich auf jeden Fall herumgesprochen, das Charlwood anwesend war. Mochte sein, dass einige sie nicht vom Aussehen kannten, aber ihr Name war allseits bekannt.

„Ich beschütze dich."

Sie grunzte über diesen irrationalen Gedanken, während wir uns als einer der letzten der Gruppe anschlossen. „Auf ins Abenteuer, Princess. Das wolltest du doch."

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