Salzwasserküsse

By kuesschen

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Nachdem Fallon ihr Abi in der Tasche hat und gar nicht weiß was sie mit ihrer Zukunft anfangen soll, beschlie... More

Vorwort
Intro
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Epilog
Danksagung

Kapitel 9

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By kuesschen

5. Tag

Am nächsten Morgen wache ich mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht auf, aber nicht, weil wir heute mal bis um zehn schlafen konnten, sondern wegen dem Kuss von gestern Nacht, zu welchem immer wieder meine Gedanken wandern, egal was ich auch alles versuche. Dieser Kuss war magisch und hat Dinge mit mir angestellt, die ich mir nie hätte erträumen können. Auch danach hat man noch eine deutliche Anziehungskraft zwischen Noah und mir gespürt, doch zu unserem Glück waren alle Leute um uns herum mit tanzen, trinken und küssen beschäftigt. Die gesamte Nacht über haben wir uns immer wieder heimliche Blicke zugeworfen, Noahs Augen haben mich über die gesamte Zeit genauestens beobachtet und mich sozusagen vor anderen Männern beschützt. Und obwohl ich es mehr als alles andere genossen habe so viel Aufmerksamkeit von Noah zu bekommen und von seinen Lippen kosten zu dürfen bin ich gerade extrem verzweifelt. Mein Herz hat gestern ohne meinen Kopf entschieden und obwohl es sich so richtig angefühlt hat, weiß ich trotzdem, dass es der falsche Weg ist, den ich gerade gehe. Doch jetzt ist es schon zu spät dafür. Noah ist das Feuer und ich habe mich bereits einmal daran verbrannt und es wird wieder passieren, denn die Flammen des Feuers sind viel zu interessant für mich und wecken meine Neugierde nach mehr. Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Noah hat mich vollständig in seinen Bann gezogen und ich schaffe es unmöglich mich daraus zu winden, dafür hat der gestrige Kuss gesorgt.

„Guten Morgen. Was träumst du denn so vor dich hin?" Judy kichert kurz und mit einem Mal taucht ihr Gesicht vor dem meinen auf. Schnell schüttele ich den Kopf, setze mich langsam im Bett auf und fahre mir mit einer Hand die zerzausten Haare aus der Stirn. „Ich bin einfach nur froh, dass wir nach dieser langen Nacht mal ausschlafen konnten." Schnell lege ich ein unschuldiges Lächeln auf meine Lippen, doch das scheint für Judy wohl auszureichen, um zu merken, dass etwas nicht ganz stimmen kann. „Bist du dir sicher, dass es nur am Ausschlafen liegt?" Judy grinst schelmisch und stößt mich mit ihrem Ellenbogen leicht an, ehe sie sich neben mir auf die Matratze fallen lässt und mich gespannt und voller Neugier mustert. „Dieses verträumte Lächeln im Gesicht und die roten Wangen sagen mir nämlich, dass da noch etwas anderes, viel Wichtigeres und Besonderes, ist?" Meine beste Freundin lässt ihre Augenbrauen wackeln und ich kann nicht anders, als lachend mit dem Kopf zu schütteln, ehe ich mich wieder beruhigt habe, leise seufze und meine Finger mit der Bettdecke spielen, um mich irgendwie abzulenken. Laut ausatmend werfe ich die Bettdecke zurück und schaue zu Judy, welche mich gespannt mit großen Augen mustert. „Warte! Du sagst überhaupt nichts..." Eine kurze Pause entsteht und ich sehe förmlich, wie es in ihrem hübschen Kopf zu rattern beginnt, ehe ihre Augen noch größer werden, wenn das denn überhaupt noch möglich ist. „Warte...hat das etwas mit Noah zu tun? Oh mein Gott! Fallon, sag doch was und spanne mich nicht so auf die Folter..." Judys Stimme klingt mit einem Mal viel zu hoch, sie hüpft aufgeregt vom Bett und auf ihren Lippen legt sich ebenfalls ein Lächeln. Ein Lächeln, das mir beweist, dass das gestern Abend wirklich alles passiert ist und ich nicht geträumt habe.

Verkniffen beiße ich mir auf die Lippen und bringe ein kurzes Nicken zustande, was Judy bemerkt und obwohl ich noch nichts dazu gesagt habe kreischt sie kurz auf. „Oh mein Gott! Oh mein Gott! Das ist krass, einfach so unfassbar krass..." Judy schüttelt immer wieder mit dem Kopf, kann es wahrscheinlich gar nicht glauben und auch ich kann es irgendwie noch gar nicht so wirklich realisieren. Es fühlt sich noch immer so an, als würden seine Lippen auf den meinen Liegen und mich schmecken und die Sehnsucht nach Noah breitet sich erneut in meinem Inneren aus. „Gestern als in diesem Club die Lichter für fünf Minuten ausgeschaltet worden sind, stand Noah plötzlich bei mir und ich weiß nicht mehr, wie das passieren konnte – wahrscheinlich war es eine Kurzschlussreaktion – aber im nächsten Moment sind unsere Lippen miteinander verschmolzen und wir haben uns geküsst. Unsere Lippen haben sich erst wieder getrennt, als der DJ angekündigt hat, dass die fünf Minuten vorbei wären. Und selbst danach haben wir uns den gesamten Abend über angestarrt und uns sehnsuchtsvolle Blicke zugeworfen." Judy seufzt leise auf und ehe ich etwas machen oder sagen kann nimmt sich mich in den Arm und streicht mir liebevoll über den Rücken. „Das hört sich ja alles so toll an und ich freue mich auch unglaublich sehr für dich, aber ihr steckt jetzt ziemlich in der Scheiße, wenn ich das mal so sagen darf. Ihr habt euch geküsst und jetzt werdet ihr erst recht nicht die Finger von einander lassen können, denn wenn mal einmal etwas Verbrochenes begeht, macht man es immer und immer wieder. Wenn es weitergehen sollte und das wird es definitiv, dann müsst ihr extrem vorsichtig sein. Schließlich will ich nicht, das du mich hier mit den ganzen verrückten Idioten alleine lässt, abgesehen von Dale und Jessica." Wir müssen beide am Ende ihres Satzes kurz lachen und ich lege meinen Kopf auf Judys Schulter ab, schließe die Augen für einen kurzen Moment und denke nach.

„Auf der einen Seite ist es das tollste und schönste Gefühl überhaupt und auf der anderen Seite bin ich verzweifelt und mit den Nerven am Ende. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich jetzt noch mit Noah umgehen soll und wie er die ganze Sache sieht...Was ist, wenn er mich überhaupt nicht mal mehr mit dem Arsch ansieht? Wenn er mich komplett ignoriert und das für ihn nur ein Ausrutscher war? Klar, es war nur ein Ausrutscher, aber jetzt wo wir uns so nah waren, will ich ihn immer bei mir spüren...Gott, das ist doch alles so verrückt und abgedreht, oder?" Ein verzweifeltes Lachen dringt aus meiner Kehle und ohne, dass ich es bemerkt habe, läuft eine einzelne Träne meine Wange herunter und bleibt an meinem Kinn schließlich hängen, ehe der kleine Tropfen langsam auf das Bett fällt und weitere kleine Tränen folgen. Judy mustert mich einfühlsam, streichelt mir über den Arm oder den Rücken und ist in diesen Momenten einfach nur für mich da und genau dafür liebe ich sie so sehr. „Du beruhigst dich jetzt erst Mal und dann sehen wir weiter, okay?" Judy wartet bis ich nicke und tätschelt dann beruhigend meinen Arm, ehe sie mir ein Taschentuch reicht, damit ich die Tränen wegwischen kann. „Ich schätze Noah nicht für einen Typen ein, der eine Frau einfach so küsst und sie dann links liegen lässt. Noah behandelt eine Frau, wie sie es verdient hat und ich glaube er würde dir sogar die Sterne vom Himmel holen, wenn es möglich wäre. Was ich damit sagen will: Habe keine Angst vor deinen Gefühlen, sondern stehe zu ihnen. Die Liebe ist etwas ganz besonderes. Man sucht sie nicht, sondern man findet sie. Und in Noah wirst du vielleicht deine Liebe finden. Lass deine Gefühle zu, versuche herauszufinden, was da genau zwischen euch ist. Und möglicherweise ist dann Noah genau der Richtige für dich." Judys sanfte Stimme dringt zu mir hervor und ich nicke langsam, versuche ihre Wörter auf mich wirken zu lassen und schöpfe neue Hoffnung. „Du hast Recht, Judy. Ich sollte mir jetzt nicht so viele Gedanken darüber machen, sondern es einfach genießen." Judy strahlt mich stolz an. „Aber genieße es bitte mit Vorsicht, es sei denn du willst erwischt werden, wenn Noah und du euch beinahe vernascht." Sie grinst und ich reiße empört meinen Mund auf, ehe ich mein Kissen in die Hand nehme es nach ihr werfe. Doch Judy bemerkt es und fängt es locker mit beiden Händen auf. „Judy!" Sie lacht und es ist so herzlich, dass ich gar nicht anders kann als direkt mitzulachen.

Minuten vergehen, in denen eine entspannte Atmosphäre in der Luft liegt und das Lachen von uns beiden durch das Zimmer schallt und wir langsam zur Ruhe kommen. Seufzend lege ich den Kopf in den Nacken und fahre mir mit einer Hand über die Augen, ehe ich mich dazu zwingen kann endlich mal aufzustehen und mich fertig zu machen. Während Judy und ich uns anziehen und unsere morgendliche Routine durchführen läuft im Hintergrund mal wieder ein Lied von Ariana Grande. Wir beide haben bereits an unserem ersten Tag hier festgestellt, dass wir die Musik von ihr quasi vergöttern und seitdem laufen ihre Lieder bei uns in Dauerschleife.

Nachdem wir zwei uns beide fertig hergerichtet haben laufen wir aus dem Zimmer in den Flur, wo man schon die ersten Stimmen aus der Küche hören kann und automatisch beginnt mein Herz schneller gegen meinen Brustkorb zu klopfen. Ein letzter Blick zu Judy, welche mir zunickt, was so viel heißen soll, wie du schaffst das schon, ehe sie als erste die Treppen herunterläuft und ich ihr langsam mit schnell schlagendem Herz und leichter Schnappatmung folge. „Guten Morgen ihr beiden. Und gut geschlafen nach der wilden langen Nacht?" Mason begrüßt uns als erster und schenkt uns ein warmes herzliches Lächeln, welches wir erwidern und den anderen ebenfalls einen guten Morgen wünschen. Tatsächlich sind wir mit einer der ersten, die hier auf der Matte stehen und da es für mich schon ein langes Ausschlafen war bin ich gespannt wann die anderen wohl wachen werden. Dann gleiten meine grünen Augen über die anderen Personen, welche sich am voll gedeckten Tisch versammelt haben. Dale, David, Ally, Sam, Jane und schließlich auch Noah, welcher direkt neben Mason Platz genommen hat. Meine Augen treffen auf seine meeresblauen, ein Ausdruck, welcher für ein starkes Kribbeln in meinem Inneren sorgt, liegt in ihnen und ich verkneife mir noch gerade so ein verträumtes Seufzen. Es fühlt sich an wie Minuten, in denen wir uns einfach ansehen, dabei sind es nur wenige Sekunden, ehe Judy mich leicht antippt und ich den Augenkontakt abbreche.

Wir setzen uns ebenfalls an den Tisch und obwohl ich am anderen Ende von Noah sitze spüre ich trotz dessen die Anziehungskraft, welche von ihm ausgeht. Und da bin ich anscheinend nicht die einzige, welche die elektrisierenden Funken spürt. Nur viel zu deutlich spüre ich seinen brennenden Blick auf mir ruhen, wie gestern Nacht dringen sie tief in meine Seele ein, bringen mich damit schier um den Verstand und rauben mir den Atem. Krampfhaft halte ich mein belegtes Brötchen mit Käse in der Hand und schließe für einen kurzen Moment die Augen. Bitte lass das niemanden sehen. Denn dann bin nicht nur ich am Arsch, sondern auch Noah und das will ich auf keinen Fall. Er hat sich hieretwas großartiges aufgebaut und man merkt, wie viel Freude ihm dieser Job bereitet. Und da bin ich die allerletzte, welche ihm das hier alles zerstören möchte. Gestern hat sich alles so unglaublich richtig und schön angefühlt einfach perfekt. Und jetzt erst merke ich so langsam nach und nach in was für ein Chaos wir uns hiermit stürzen könnten. Scheiße – das beschreibt mein Innerstes gerade am besten. „Alles gut, Fallon? Du siehst so verkrampft aus. Hast du irgendwo Schmerzen? Ist dir übel oder so?" Jane reist mich aus den Gedanken und als ich zu ihr schaue, liegen auch die Blicke der anderen auf mir. Schnell schüttele ich den Kopf, zwinge mir ein normales Lächeln auf die Lippen und wende mich an Jane. „Nein, es ist alles gut. Ich bin solche langen Nächte wohl einfach nicht mehr gewohnt." Noah mustert mich aufmerksam, seine Lippen sind einen kleinen Spalt geöffnet und ich würde jetzt alles dafür geben um seine Lippen ein zweites Mal berühren zu dürfen. Und schon ist meine Vernunft in den Hintergrund gerückt und ich bin völlig auf Noah fokussiert.

Der Rest des Frühstücks verläuft relativ normal ohne große Ereignisse. Wir lachen und reden miteinander und nach und nach erscheint auch das ganze Team am Frühstückstisch. Ab und zu spüre ich Noahs Augen auf mir ruhen, doch ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. Trotzdem kann ich es mir nicht nehmen lassen, hin und wieder auch zu ihm zu blicken. Und wenn das der Fall ist, schmunzelt Noah leicht, seine Augen strahlen mit der Sonne um die Wette und in meinem gesamten Körper kribbelt und brennt es wie verrückt. Nachdem alle fertiggegessen haben, räuspert sich Mason auf seinem Stuhl, um die Aufmerksamkeit von allen Anwesenden im Raum zu bekommen und augenblicklich kehrt Ruhe ein. „So Leute, ich hoffe ihr hattet gestern nicht allzu viel Spaß, damit ihr heute noch genug Kraft und Ausdauer habt. In den letzten Tagen haben wir die verschiedensten und wichtigsten Techniken für das Surfen mit euch gemeinsam geübt und heute ist es an der Reihe, das wir uns an den grünen Wellen versuchen. Das heißt also, dass wir heute ein wenig mehr ins tiefe Wasser laufen werden. Zwar noch nicht ganz so weit wie normale Surfer, aber wir werden euch langsam dahin führen. Jane und Noah waren schon mit ihren Stunden dran und jetzt bin ich an der Reihe. Ich erwarte von euch, dass ihr euch konzentriert und stets aufmerksam seid. Und jetzt bitte ich euch, dass ihr euch umzieht und wir uns in einer halben Stunde unten am Strand mit unseren Surfboards treffen." Aufgeregtes Murmeln ist zu hören und wir alle sind ganz aus dem Häuschen. Heute ist es also endlich soweit. Wir werden das erste Mal in unserem Leben richtig Surfen und wie die letzten Tage zuvor auch schon macht sich deshalb ein nervöses und freudiges Kribbeln in meinem Bauch breit.

Schneller als erwartet stehen wir alle auf, ein einziges Chaos herrscht im Esszimmer und so flink wie heute haben wir uns wahrscheinlich auch noch nie umgezogen. Für einen kurzen Moment vergesse ich sogar die knisternde Spannung zwischen Noah und mir, doch gerade als ich davon spreche kehrt sie augenblicklich zurück. Denn die besagte Person kommt mit Jane und Mason nun ebenfalls zum Strand gelaufen. Alle drei tragen ihre Badesachen. Die Surfboards in der einen Hand und in der Anderen eine Wasserflasche. Und obwohl alle drei aus einem Modelmagazin entspringen könnten habe ich nur Augen für Noah. Dieses Mal trägt er eine schwarze Badeshorts, welche sich ziemlich eng um seine Beine schmiegt, wenn ich das von hier so beurteilen kann. Sein nackter Oberkörper glänzt im Sonnenlicht, ebenso wie seine Haare, welche völlig wirr von seinem Kopf abstehen und mich damit in den Himmel befördern. Seine Augen gleiten über uns alle hinweg und bleiben schließlich bei mir stehen. Ein wissendes Grinsen bildet sich auf seinen hinreißenden Lippen und ich spüre, wie mehrere kleine Stromblitze durch meinen Körper jagen. Die drei kommen bei uns an, ich spüre seine meeresblauen Augen noch immer auf mir ruhen und meine Wangen nehmen eine leicht rötliche Farbe an.

„Also seid ihr bereit für die grünen Wellen?" Mason sorgt dafür, dass sich die Blicke von Noah und mir trennen und ich mich auf das Surfen konzentriere, was mir viel leichter fällt als in den letzten beiden Tagen. Noah zuzuhören und dabei nicht ins Schmachten zu verfallen war auch wirklich sehr schwierig. „Dann kommen wir jetzt zu dem Line up - die Stelle, wo die Wellen eine optimale Form für die Surfer bilden. Wenn ihr merkt, dass die Welle nur noch ein paar Meter entfernt ist, beginnt ihr ruhig, aber dennoch kräftig und kontrolliert Richtung Strand zu paddeln. Taucht eure Arme tief ins Wasser ein und zieht sie bis ganz nach hinten durch. Lange und schwungvolle Bewegungen sind hier wichtig. Wenn ihr merkt, dass euer Board von der Welle erfasst wird und die Spitze leicht nach oben neigt, macht ihr noch zwei bis drei ruhige Paddelbewegungen, ehe ihr aufsteht. Und denkt daran erst eure Hände vom Board zu lösen, wenn ihr eure Füße hochgezogen und euch hochstemmt habt. Eure Füße sollten dabei leicht versetzt in der Mitte vom Board stehen und die Beine etwas gebeugt, um das Gleichgewicht besser halten zu können. Blickt immer nach vorne auf das Meer, um das Board steuern zu können." Mason erklärt uns erst die wichtigsten Sachen, ehe er Jane und Noah zunickt und die beiden sich nun ebenfalls zu Mason nach vorne stellen. „Damit ihr wisst, was genau ich damit meine und was ihr alles achten müsst haben wir mal eine kleine Showeinlage für euch vorbereitet, wenn wir es denn so nennen können." Mason lacht kurz und schaut zu Jane, welche uns freudig angrinst. „Was Mason damit sagen möchte: Setzt euch hin oder bleibt meinetwegen auch stehen, wie es euch lieber ist. Jedes Mal wenn das Training zu den grünen Wellen übergeht, gehen wir drei surfen und ihr habt die Chance euch ein wenig was von uns abzuschauen." Mason und Noah nicken und nach einem letzten Blick zu uns allen drehen sich die drei mit ihren Surfboards in den Händen um und laufen in blauschimmernde Wasser. Sobald das Wasser ihre Hüften berührt, legen sie sich auf ihre Boards und paddeln in gleichmäßigen und langen Zügen weiter hinaus aufs Meer. Sekunden und Minuten vergehen, während sie Ausschau nach den richtigen Wellen halten und dann geht es los. Jane ist schließlich die erste, welche eine Welle ansteuert und jetzt weiß ich, warum sie auch die Wellenkönigin genannt wird. Es ist unglaublich mitanzusehen, wie lange sie mit ihrem Board auf der Welle bleibt und sogar einen Sprung für uns hinlegt. Dann folgt Noah mit der nächsten Welle. Und wenn ich gedacht hätte, dass Jane mich schon überrascht hat, legt Noah noch eindeutig einen drauf. Mason ist zwar auch verdammt gut, aber Noah hat mich in seinen Bann gezogen, dafür gibt es einfach keine Worte. Bei allen dreien sieht das Surfen so einfach und harmlos aus, doch dahinter steckt viele harte Arbeit und eine gute Körperbeherrschung.

Am Ende der kleinen Showeinlage sind wir alle so begeistert und baff, dass wir alle kein einziges Wort aus den Mund rausbringen. „Wow...das...das...einfach krass." Dale ist der erste, welcher seine Stimme wieder findet und wir nicken wie wild den Kopf. Mason, Noah und Jane bedanken sich bei uns, ehe Mason dann schließlich lächelnd auf uns deutet und auf das tiefblaue Meer zeigt. „Und jetzt seid ihr dran. Schaut immer nach vorne, nicht aufs Brett. Ihr braucht eine Übersicht, merkt euch das immer. Und eure Hüften sind ebenfalls nach vorne gerichtet und nicht seitlich. Das ist die aller wichtigste Regel und jetzt geht da raus und habt einfach Spaß. Scheiß egal, wie oft ihr vom Brett fallt oder sonst irgendwas. Genießt das Gefühl und lasst das Meer und die Wellen auf euch wirken. Ihr müsst eine Einheit damit bilden, stellt euch vor, ihr wärt so eine Welle, spürt es in eurem Körper und dann werdet ihr sehen, wie viel Spaß das alles machen kann und was Surfen miteinander verbindet. Also macht die Wellen da draußen unsicher."

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