Shadow

By Flackerlicht

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Hope und Shadow. Die Hoffnung und der Schatten. Hope ist eine Aussenseiterin, meistens alleine und auch glü... More

Widmung
Playlist
Prolog
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
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32.
33.
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36.
37.
38.
39.
40.
41.
42.
43.
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46.
47.
48.
49.
50.
51.
52.
53.
54.
55.
56.
58.
59.
60.
61.
Epilog
Zitate
Danksagung

57.

873 51 4
By Flackerlicht

»Die Mädels können echt gut backen«, lobt Mom den Cupcake von Ruby und Camila. Die beiden haben Apfelkuchen-Cupcakes mit Zimt-Buttercreme gezaubert und dabei ein Resultat erlangt, das mehr als nur gelungen gewesen ist. Gleichzeitig haben sie noch Pasta mit Tomatensauce gemacht, weil die übrig gebliebene Pizza für uns Sieben einfach nicht gereicht hätte.

Sie hat sie gestern schon probiert, als sie am Morgen von ihrem Mädels-Abend gekommen ist. Heute hat sie den ersten Tag bei ihrem neuen Job und sie arbeitet gerade den ganzen Tag, also hat sie beschlossen, sich direkt etwas mitzunehmen. Das kann ja nie schaden und ich bin mir ganz sicher, dass es ihr gut kommen wird. Dann hat Mom nämlich eine Sache weniger, um die sie sich kümmern muss.

»Und richte all deinen Freunden bitte noch ein Dankeschön für ihre Hilfe hier aus.«

Sie deutet auf die Kartonkisten, welche wir vorgestern Abend gefüllt haben.

»Werde ich machen.« Ich habe mich zwar schon ungefähr tausend Mal bei ihnen bedankt, aber es ist einfach witzig gewesennund sie haben alle gemeint, dass wenn wir noch einmal Hilfe brauchen, sie gerne kommen. Wir haben richtig viel Spaß gehabt und das ist eigentlich alles, was so wirklich gezählt hat.

Dass nebenbei einfach ein paar Kisten mit Büchern und Alben voll geworden sind, hat uns - glaube ich zumindest - alle ein wenig überrascht. Wir haben nämlich ständig gesnackt und die Junga haben sich meine Kinderfotos hereingezogen - Ed ist nach dem Milch-Debakel aus der Küche verbannt worden - und darüber Witze gemacht, die nicht gemein, sondern amüsant gewesen sind.

Mom drückt mir einen Kuss auf die Wange und verschwindet dann mit ihrer Essensbox im Wohnzimmer wo sie ihre Tasche und alles andere hat. Ich mache die Spülmaschine zu, da ich all unser Geschirr eingeräumt habe und verlasse die Küche dann ebenfalls, um mich fertig zu machen.

Ungefähr zehn Minuten später stehe ich dann auch schon vor der Haustür. Ich habe mich heute ein wenig wärmer angezogen als in den letzten Tagen, da die Temperaturen doch deutlich gesunken sind. Ich stecke meine Hände in die Jackentaschen und krümme meinen Hals so, dass ich mein Kinn teilweise in meiner Jacke verstecken kann. Das Teil friert nämlich ab. Es ist noch früh am Morgen und ein wenig dunkel, also wird es wohl noch ein wenig dauern, bis ich heute normal herumlaufen kann, ohne das Gefühl zu haben, dass mir die Adern einfrieren.

Mit meiner Haltung sehe ich wahrscheinlich ein wenig aus wie Quasimodo, aber das ist mir egal. Hauptsache, ich habe genug warm.

»Du siehst aus, als würdest du frieren«, informiert mich Ed, sobald er sich am Mittag zu mir setzt. Der Mittag ist bald vorüber und meine Laune sknkt mittlerweile immer tiefer.

»Ich habe ja auch kalt«, gebe ich schärfer zurück als gewollt. Ed zieht seine Augenbrauen in die Höhe, ehe bei ihm der Groschen zu fallen scheint.

»Wo ist Shadow?«, will er wissen. Tja, das frage ich mich auch. Genau genommen habe ich das Shadow sogar schon gefragt, indem ich ihm Textnachrichten geschickt habe.

Wo bist du?

Geht es dir gut?

Shadow?

Alles okay bei dir?

Aber ich schätze, dass ich die Antwort nicht herausfinde, weil der Prinz mir nicht antworten will. Ich meine, an und von sich ist das ja kein Problem, weil er nicht so oft an seinem Handy chillt und da sollte es mich eigentlich nicht überraschen. Vielleicht ist er einfach normal erkältet oder so. Aber er ist trotzdem nicht hier und das bereitet mir ein wenig Sorgen, da er sonst nie in der Schule gefehlt hat. Selbst als Jane und die Footballspieler ihn noch genervt haben und er der gefühlt einzige Gesprächstoff der Schule gewesen ist.

»Ich weiß es nicht. Tut mir übrigens leid, dass ich dich so angekafft habe.«

Ed seufzt und legt mir beruhigend eine Hand auf die Schulter.

»Es ist schon okay. Ich kann es verstehen, dass du dir Sorgen machst. Aber es wird bestimmt nichts sein. Shadow kann wahrscheinlich sowieso nichts vor dir geheim halten.«

Ich glaube eben gar nicht, dass er etwas vor mir geheim hält. Er ist einfach nicht in der Schule und das passt eigentlich nicht zu ihm, weil er sonst immer hier ist und ich mich einfach frage, ob es ihm einfach total schlecht ist. Argh. Ich weiß gar nicht, was mein Kopf da genau mit mir anstellt.

»Du hast bestimmt recht«, meine ich aber trotzdem und sehe ihn interessiert an. Ich muss seine Laune ja nicht verderben, nur weil meine ein wenig im Keller chillt.

»Hat es eigentlich Neuigkeiten von Cassandra? Schreibst du schon mit ihr?«, wechsle ich das Thema, worauf Ed sofort rot wird. Oha. Was habe ich verpasst?

»Ed! Du musst mir solche Dinge schon erzählen, sobald sie passiert sind! Ich sollte dich eigentlich gar nicht fragen müssen.«

Ed lacht leicht und trinkt einen Schluck Wasser, um die Spannung zu steigern. So ein Fiesling aber auch! Ich zwicke ihm ungeduldig in die Seite, was ihn beinahe dazu bringt, das gesamte Wasser auszuspucken, was mich zum lachen bringt. Nur schon für seinen entrüsteten Gesichtsausdruck hat sich das Ganze gelohnt.

»Hope! So etwas macht man nicht«, tadelt er in seinem besten Lehrer-Ton, der mir nicht mehr als ein Augenrollen abringt. Ich will jetzt einmal mit Informationen gefüttert werden.

»Fang schon mal an zu erzählen!«

»Okay, okay, ich bin ja schon dabei. Also. Zuerst habe ich ihr geschrieben, dass ich das bin und damit sie meine Nummer hat«, beginnt er glücklicherweise. Ich blicke ihn interessiert an und schiebe mir die wenigen Salz-Erdnüsse aus dem kleinen Paket, welche mir noch geblieben sind, in den Mund.

»Und dann hat sie mir geantwortet und sich bedankt und dann haben wir einfach ein wenig hin- und hergetextet. Es ist eigentlich gar keine so große Sache.«

Ja, nee. Is' klar.

»Details, Ed. Mein Hirn braucht Informationen. Über was habt ihr so geschrieben? Wie geht es ihr? Ist sie noch immer so gesprächig wie am Anfang?«

Er verdreht seine Augen, redet aber weiter.

»Ihr geht es gut und keine Ahnung. Wenn wir schreiben, schreiben wir eigentlich nicht so bedeutende Dinge, sondern einfach über ... Gott und die Welt ... schätze ich mal. Es ist einfach so, dass wenn wir anfangen und beide online sind, dann kann ich mein Handy nicht mehr beiseite legen und es dauert einfach ein wenig länger, auch wenn es sich anfühlt wie zehn Minuten. Wenn überhaupt. Die Zeit vergeht einfach schneller, wenn ich mit Cassandra im Gespräch bin.«

Okay, Ed ist definitiv ein wenig verknallt in Cass. Aber er ist süß in diesen Zustand. Seine Wangen sind ein wenig gerötet und er verliert sich in seinen Sätzen, während seine Augen einen verträumten Glanz angenommen haben. Ich hoffe nur, dass Cassandra dasselbe für ihn empfindet. Denn die beiden werden gefühlt Seelenverwandte sein. Falls sie das nicht schon längst sind.

»Außerdem habe ich ihr vorgeschlagen, dass wir uns vielleicht mal in einem Café treffen und ein wenig in Person reden. Denn ich meine, es wird samstags mit euch allen bestimmt auch toll werden, aber wenn man alleine mit einer Person ist, ist es einfach nicht dasselbe.«

Wahre Worte, Ed. Ehrlich, er hätte es nicht besser beschreiben können. Wenn ich alleine mit Shadow bin, scheint sich die Welt nur um uns beide zu drehen und wir können die belanglosesten Dinge gemeinsam machen und es würde einfach toll werden. Und das nur, weil ich sie mit ihm gemacht habe. Das ist nämlich eine seiner vielen Qualitäten. Er macht alles besser für mich.

Und wenn ich dann alleine bin, ist die Welt wieder so grau und verregnet wie vorher. So wie jetzt. Wenn er hier wäre, könnte er mich wahrscheinlich noch dazu bringen, den Regen zu lieben. Ich seufze. Oh Mann. Kann mir nicht jemand sagen, wieso er ausgerechnet jetzt nicht auf meine Nachrichten antworten kann?

Am Samstag hat er es geschafft, innerhalb von Sekunden verfügbar zu sein. Und jetzt nicht und ich mache mir einfach Sorgen um den Prinzen, auch wenn es wahrscheinlich total unnötig ist.

Was denkt ihr denn so, wo Shadow ist? Und macht sich Hope unnötig Sorgen 🤔?
Ich freue mich über Kommentare und dann lesen wir uns morgen noch ein letztes Mal...

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