Shadow

By Flackerlicht

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Hope und Shadow. Die Hoffnung und der Schatten. Hope ist eine Aussenseiterin, meistens alleine und auch glü... More

Widmung
Playlist
Prolog
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
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26.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
33.
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35.
36.
37.
38.
39.
40.
41.
42.
43.
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46.
47.
48.
49.
50.
51.
52.
53.
54.
55.
57.
58.
59.
60.
61.
Epilog
Zitate
Danksagung

56.

874 53 8
By Flackerlicht

Ich werde von leisen Stimmen wach. Und vielleicht von meiner Schlafposition. Aber die ist bequem. Also wahrscheinlich eher nicht. Ich öffne meine Augen also nicht, sondern drehe mich eher so, dass...Moment mal. Shadow und ich sind einfach beide auf der Couch eingeschlafen, und zwar haben wir sie herausgezogen, damit sie wie ein Doppelbett funktioniert. Ich habe mich an Shadows Brust gekuschelt und meine Arme ebenfalls so auf ihr platziert, dass ich es bequem habe. Er hat seine beide Arme um mich gelegt, dass ich mich nicht bewegen kann, aber auch so, dass es trotzdem bequem ist. Und warm. Also kuscheln wir jetzt einfach so und irgendwer ist noch in diesem Haus.

Ich seufze innerlich. Kann es mir egal sein? Ja. Aber was, wenn es nicht Mom ist, sondern jemand anderes? Denn sie hat mir eigentlich gar nichts von Besuch erzählt. Ich meine, es ist nicht so, als hätte ich etwas über Shadow gesagt, aber das ist spontan gewesen und da ist Mom schon weg gewesen und ich habe sie nicht stören wollen. Das ist mehr oder weniger erklärlich. Aber Mom informiert mich meistens, wenn wir Besuch haben.

Also muss ich wohl doch nachsehen, wer da herumlungert. Vor allem, weil die Stimmen nur leise und ein wenig gedämpft sind, sodass ich keine konkreten Personen ausmachen kann. Diesmal seufze ich nicht nur innerlich und versuche mich aus meiner Position und der Umarmung von Shadow zu schälen, ohne ihn dabei zu wecken. Aber natürlich funktioniert das nicht.

»Hör auf, dich zu bewegen, Bambi«, brummt Shadow mit geschlossenen Augen, worauf ich seufze. Wie soll ich das denn bitte machen?

»Ich muss nachsehen, wer da ist. Und außerdem sollten wir vielleicht langsam aufstehen.«

Das stimmt sogar. Wir haben uns keinen Wecker gestellt und ich kann mir gut vorstellen, dass es ein wenig später geworden ist. Und das im Sinne von es ist Abend und wir haben den ganzen Nachmittag praktisch verschlafen. Nicht, dass das ein Problem wäre, aber Mom hätte mich das nie machen lassen und um wenigstens ein wenig Verantwortung zu zeigen, muss ich jetzt eben in die Küche gehen und nachsehen, wer da herumlungert.

»Schlafen ist aber cool. Und es ist gerade so schön und bequem gewesen«, motzt er halbherzig. Ich lächle leicht und stütze mich auf seine Brust, um ihn besser beobachten zu können. Die schwarzen Locken. Die schöne Gesichtsform. Seine geschlossenen Augen und all die kleinen Details, die ihn so wundervoll aussehen lassen.

»Shadow«, antworte ich nur seufzend. Mir ist es ja bewusst, dass das Schlafen mehr Spaß macht, als einfach produktiv zu sein, aber wir haben bestimmt schon genügend Schlaf gekriegt. Vor allem er, weil er ja schon heute Morgen geschlafen hat und in der Nacht bestimmt auch ein wenig.

»Du kannst heute Abend früher ins Bett gehen, wenn du so müde bist. Aber wir stehen jetzt auf«, beschließe ich und diesmal löse ich mich von ihm, sodass er nur laut aufseufzt.

»Jetzt ist es nicht mehr warm. So kann ich nicht liegen bleiben.«

Ich lache. Er benimmt sich gerade ein wenig wie ein kleines Kind. Und als hätte mein Lachen eine anziehende Wirkung kriegen wir nun auch Gesellschaft im Wohnzimmer.

Und das von Mom, Cami, Ruby und Ed. Ich ziehe meine Augenbrauen überrascht in die Höhe, während sie alle mich und Shadow grinsend beobachten. Wir haben gar nichts Vebotenes getan.

»Ich habe Ed draußen gesehen und ihn nach Hause eingeladen, damit du beim Kisten packen ein wenig Kompanie hast und ihr auch Kinderfotos und das Zeug ansehen könnt. Doch wie es scheint, hast du selbst schon Gesellschaft gefunden.«

Mom sieht mich aus einer Mischung überrascht und glücklich an. Dass Shadow und ich nun eine feste Beziehung führen, scheint sie irgendwie so zu stimmen.

»Wir haben Fotos gemacht! Ihr seid so süß gewesen!«, quietscht Ruby, die sich offensichtlich nicht mehr hat halten können. Die anderen werfen ihr sofort Blicke zu, die sie zum Schweigen hätten bringen sollen, aber Rubs zuckt nur mit den Schultern und sieht mich entschuldigend an. Shadow reibt sich währenddessen über das Gesicht und sitzt auf, anscheinend hat unser Gerede ihn geweckt.

»Wie spät ist es überhaupt?«, fragt er mit einer verschlafenen Stimme, die mein Herz sofort warm werden lässt.

»Ungefähr viertel nach Sieben. Wes und Ash sollten jetzt dann auch bald kommen. Die haben wir nämlich auch eingeladen, bevor wir euch hier bei eurer Kuschel-Schlafparty vorgefunden haben«, entgegnet Ed gut gelaunt. Natürlich ist er das ja. Weil wir mit Brandon, Devin und Cass ja in Kontakt haben bleiben müssen, hat er sich ihre Handynummer geben lassen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich auch sonst relativ viel texten werden, falls sie damit nicht schon angefangen haben.

Tatsächlich tun sie das. Mom ist zu ihren Freundinnen gegangen, um mit ihnen einen Mädels-Abend zu machen. Sie hat gemeint, dass sie das schon viel zu lange nicht mehr getan hat und dass sie sich keine Sorgen um mich machen muss, da ich ja spätestens jetzt Gesellschaft habe. Außerdem hat sie den Job gekriegt und das will sie mit ihren Freundinnen feiern, denn die haben morgen nicht so viel Zeit und dann kann sie in Ruhe mit mir abhängen.

Da wir mittlerweile alle hier sind und auch etwas tun könnten, hat Ash erst einmal laut Musik gemacht, ehe wir damit angefangen haben, das Wohnzimmer auseinanderzunehmen. Da haben wir nämlich sowieso nur Fotoalben, Magazine, Bücher, Filme und Souvenire. Die sind grösstenteils mir, aber es kommt am Ende des Tages ja auch nicht daruf an, wer es in die Kisten räumt. Das Zeug muss einfach bereit sein, wenn wir gehen und so wie ich das verstanden habe, räumt Moms Ex-Freund oder Janes mentaler Dad oder wie auch immer ich ihn in meinem Kopf nennen sollte, seine Wohnung noch diese Woche, was bedeutet, dass wir unser Zeug dann reinbringen können.

»Da hat es total viele Kinderfotos von dir drin«, meint Wes irgendwann. Er hält offensichtlich ein Fotoalbum in der Hand und sobald er das von sich gegeben hat, kommt Ed aus der Küche ins Wohnzimmer geeilt.

»Zeig mal«, meint er mit einem
Kochlöffel in der Hand, was mich ein wenig verwirrt. Ich habe ihm ja mal gezeigt, wie man heisse Schokolade macht, und dann hat er gemeint, dass er das gerade für alle ausprobieren möchte, aber wofür er dabei einen Kochlöffel braucht, ist mir auch nicht bewusst.

Wes zeigt ihm das Album, welches nun auch Shadow betrachtet. Die Jungs, einmal abgesehen von Ed, sind alle hier mit mir im Wohnzimmer und räumen die Sachen aus unserem grossen Wand-Regal, während Cami und Ruby beschlossen haben, Cupcakes zu machen. Nebenbei kochen sie wahrscheinlich auch irgendetwas Salziges, ich weiß es selbst nicht so genau, aber sie haben gesagt, dass sie sich um das Essen und den Dessert kümmern, und weil wir die Bude sowieso für uns haben, müssen wir uns keinen Stress machen.

»Da hast du noch fette Backen gehabt«, lacht Ed herum, worauf ihm Shadow leicht gegen den Arm boxt.

»Gar nicht wahr. Sie hat schon immer so atemberaubend ausgesehen«, behauptet er, was Wes mit einem lauten ›Awwwww‹ quittiert, was Ash wiederrum zum Lachen bringt. Ich versuche die Röte in meinen Wangen zu verstecken, während meine Augen Shadows treffen. Seine funkeln wie zwei Diamanten und damit ich nicht noch röter werde, weil er das offensichtlich sehr ernst gemeint hat, wende ich meinen Blick schnell ab. Shadow ist zu perfekt für diese Welt.

»Deine Milch stinkt, Ed! Wie lange steht das schon auf dem Herd?«, will Cami aus der Küche wissen. Ihre Stimme klingt dabei ein wenig genervt, sodass sich Eds Augen weiten.

»Keine Ahnung«, murmelt er und eilt zurück in die Küche, was mich zum lachen bringt. Er kann doch das Zeug nicht einfach so stehen lassen.

»Er ist in Gedanken bestimmt noch bei Cassandra«, kommentiert Ash mit einem fetten Grinsen im Gesicht und sieht seinem Kumpel kopfschüttelnd hinterher.

»Vernarrte Leute sind amüsant«, fügt Wes hinzu, was meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn lenkt, während der Geruch nach Verbranntem langsam zu uns rüber gelangt und ich die Nase rümpfe. Ew.

Vernarrte Leute, wiederhole ich in meinem Kopf. Verliebte Leute, korrigiere ich. Die sind nicht amüsant. Die sind glücklich, wenn sie die richtige Person finden.

So wie ich und Shadow es momentan sind.

Wie findet ihr den Freundeskreis von Hope? Sie sind schon irgendwie eine witzige Gruppe...😊🤩

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