Sunhunters

Per wolkenbonbons

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• 2021 Wattys Winner • „Hey, ihr Wichser, beamt mich hoch", verlangt eine verwaschene Stimme aus dem Lautspre... Més

vorwort
playlist + visuals
1 - Matthias Green
2 - Clara de Flocon
3 - Matthias Green
4 - Matthias Green
5 - Clara de Flocon
6 - Matthias Green
7 - Matthias Green
8 - Clara de Flocon
9 - Clara de Flocon
10 - Clara de Flocon
11 - Matthias Green
12 - Matthias Green
13 - Clara de Flocon
14 - Clara de Flocon
15 - Clara de Flocon
17 - Matthias Green
18 - Matthias Green
19 - Clara de Flocon
20 - Clara de Flocon
21 - Clara de Flocon
22 - Matthias Green
23 - Matthias Green
24 - Clara de Flocon
25 - Clara de Flocon
26 - Clara de Flocon
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28 - Clara de Flocon
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30 - Matthias Green
31 - Matthias Green
32 - Clara de Flocon
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39 - Matthias Green
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41 - Matthias Green
42 - Clara de Flocon
43 - Matthias Green
44 - Clara de Flocon
45 - Clara de Flocon
46 - Clara de Flocon
47 - Matthias Green
48 - Clara de Flocon
49 - Matthias Green
50 - Matthias Green
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52 - Matthias Green
53 - Clara de Flocon
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59 - Matthias Green
60 - Clara de Flocon
61 - Clara de Flocon
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63 - Matthias Green
64 - Clara de Flocon
65 - Matthias Green
66 - Clara de Flocon
67 - Matthias Green
68 - Clara de Flocon
69 - Clara de Flocon
70 - Matthias Green
71 - Clara de Flocon
72 - Clara de Flocon
73 - Matthias Green
74 - Clara de Flocon
75 - Clara de Flocon
76 - Matthias Green

16 - Matthias Green

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Per wolkenbonbons

Ein Flugkoordinator und der Ausbilder, der mich mit seinen Power Point Präsentationen gefoltert hat, warten mit verschränkten Armen vor den Landeplätzen, während sich die Jets auf diese senken. Klopfe mir innerlich auf die Schulter für die geniale Idee, das Ojisan Program auf die Jets zu ziehen.
Ganz legal ist das zwar nicht, doch diese federweiche Landung der Puppies ist die Kopfnuss, die mich von Seiten der Föderation erwartet, auf jeden Fall wert.

Mein Cockpit schnappt auf und ich schwinge mich mit der lässigen Eleganz, die mir die Götter verliehen haben, aus meinem Sitz.
Miss Atilgan, die junge Mechanikerin, die immer noch ihren ölverschmierten Einteiler trägt und gerade die Leiter an meinem Schiff verankert, tritt einen Schritt zurück, um mich durchzulassen.
Ich schreite die Leiter regelrecht herab und mache mir keinerlei Mühe, mein triumphierendes Grinsen zu verbergen, während um mich herum die Rekruten aus ihren UniJets klettern.
Der kleinste und minimal psychologisch auffällige Rekrut mit dem Callsign „Mouse", küsst den Boden. Die zweite junge Frau des Teams, Angela „Angel" Rosenthal, wenn ich mich recht erinnere, wispert „Abgefahren", bevor ich die Funkfrequenzen deaktiviere. Dann realisieren die Rekruten, dass sie erwartet werden und verwandeln sich innerhalb von Sekunden in Pavianbabys, die beim Bananenklauen erwischt wurden.

„Moin", begrüße ich das Empfangskomitee, nehme meinen Helm ab und wuschle mir durch die Haare. Die Sonnenbrille habe ich mir an die Uniformtasche gesteckt.

„Sunhunter", spricht mich der Ausbilder an und schüttelt traurig den Kopf, „Was machen Sie nur?"

Der Flugkoordinator starrt mich nur stumm an, als hätte ich gerade seine Oma beleidigt.

„Ich gestalte ihnen liebend gerne eine PowerPoint Präsentation, die jede Zuwiderhandlung gegen das Ausbildungsregelwerk, die ich gerade begangen habe, in alphabetischer Reihenfolge auflistet", grinse ich zwanglos und hebe dann einen Zeigefinger, um mich zu korrigieren, „Nein. Es wäre mir sogar eine Freude."

Jefferson beißt die Zähne zusammen und schüttelt nur stumm den Kopf.

„Ich denke, das haben wir auch alleine ganz gut hinbekommen, Symphony", sagt eine nur allzu bekannte Frauenstimme.
Ich kann mein Glück kaum fassen, als Siren, mit strengem Dutt, in perfekt sitzender Uniform und mit weißem Klemmbrett in der Hand, den erlauchten Kreis meiner Vorgesetzten auf Zeit betritt.
Ihr Blick ist mörderisch.

„Nikols", spricht sie den Booth harsch an, der sowas wie der Klassensprecher der Puppies zu sein scheint, „sammeln Sie Ihr Team ein und begeben Sie sich in den Gemeinschaftsraum. Zu Ihnen komme ich später."

B.J. „Booth" Nikols hat sich gestrafft, sobald ihre Aufmerksamkeit zu ihm geschwenkt ist und nickt jetzt ruckartig, bevor er seine Schäfchen um sich sammelt.
Sie alle werfen mir beunruhigte Blicke zu, wirklich ein bisschen wie Hundewelpen, die gerade ausgeschimpft wurden. Der Ausbilder und der Flugkoordinator begleiten die Puppies.
Clara sieht noch einmal mit etwas wie Angst in den Augen über die Schulter zu mir zurück. Sie wirkt nicht, als wäre sie oft in ernsthaften Schwierigkeiten. Daran wird sie sich gewöhnen müssen.
Ich schenke ihr ein beruhigendes Lächeln, das wahrscheinlich mehr zu einem selbstgefälligen Grinsen verkommt, als ich mich wieder der Generalin zuwende. Ihre Augen sind immer noch genauso anziehend wie eine Flasche Blue Gin im flackernden Stroboskop Licht eines Clubs. Ihr Blick funkelt regelrecht vor Empörung.

„Sie haben die Rekruten fliegen gelassen?", fragt Siren so langsam, als wäre ich schwer von Begriff, „Bitte, Green, sagen Sie mir, dass das ein Witz ist. Ich flehe Sie an. Die Rekruten haben absolut keine deepspace Erfahrung. Sie hätten alle sterben können!"

Sie setzt sich in Bewegung und winkt mir mit einer behandschuhten Hand, ihr zu folgen. Ich halte mühelos Schritt.

„Aber aber, Alexandra", ich halte am Ausgang inne, um mir den Fluganzug vom Körper zu streifen und meine absolut nicht diensttaugliche Kleidung darunter zu offenbaren, während sie mit vor der Brust verschränkten Armen und auf den Boden trommelndem Stiefel auf mich wartet.
Ich hake die Daumen in die Gürtelschlaufen meiner verwaschenen Jeans und ignoriere völlig, wie schief das Sunhunter Abzeichen auf seiner Brust hängt.

„Sie haben gesagt, ich soll die Puppies auf das Leben als StarSoldat der Föderation vorbereiten. Wenn Sie sich nicht daran gewöhnen, in Lebensgefahr zu schweben, haben Sie den falschen Job gewählt."

Siren tritt zwei Schritte näher und durchbohrt mich mit einem so wütenden Blick, dass ich mich plötzlich einen Meter kleiner fühle, als gewöhnlich.

„Nennen Sie mich noch einmal beim Vornamen, Sunhunter, und ich schwöre Ihnen, der Entzug ihrer Lizenz wird das geringste Ihrer Probleme sein."

Ich kann mir gerade noch auf die Zunge beißen und ihr nicht ins Gesicht sagen, wie unglaublich attraktiv sie ist, wenn sie mir droht. Mein winziges Lächelns scheint allerdings auch nicht gerade hilfreich zu sein. Ich lasse ihr mit großer Geste den Vortritt und sie stürmt regelrecht den Gang hinunter.

„Das wird sie Ihre Lehrlizenz kosten", sagt sie über die Schulter, so selbstgefällig, dass ich lachen muss.

„Das würde mich jetzt vielleicht in Tränen ausbrechen lassen, wenn ich eine Lehrlizenz hätte", antworte ich nur und ziehe die Augenbrauen hoch, als sie ein bisschen zu energisch auf den Fahrstuhlknopf drückt.
Ihr Blick wandert einmal an mir hinauf. Sie schüttelt den Kopf über meinen Aufzug.

„So unterrichten Sie? Sie sehen aus, wie ein verkaterter Collegestudent."

„Dankeschön."

Der Aufzug ist da und wir steigen ein. Eine absolut nicht jugendfreie Szene aus einem sehr bekannten Erotikroman, den ich damals in der Sunhunterhauptversammlung gelesen habe, als die Themen langweilig wurden, kommt mir in den Sinn. Allerdings überstrahlt meine Euphorie darüber, dass ich in wenigen Minuten gefeuert werde, mein komplettes Denken.
Die Fahrstuhltüren öffnen sich und die Weite des Alls erstreckt sich vor mir. Die Brücke das Schiffs ist riesig, ein einziger verglaster Raum, in dem Offiziere und Navigatoren vor Bildschirmen sitzen und diesen Koloss aus Metall und sündhaft teurer Technologie durch das Nichts zwischen den Sternen steuern.

„Folgen Sie mir", fordert Siren.

Ich schnalze mit der Zunge.

„Direkt beim Captain petzen gehen, General? Das hätte ich aber nicht von Ihnen gedacht."

„Symphony!"

„Ja?"

„Halten Sie die Klappe. Das ist ein Befehl."

Ich hebe entschuldigend die Arme, während ich immer noch förmlich leuchte vor Vorfreude auf meine baldige Arbeitslosigkeit.
Sie führt mich auf eine metallene Empore hinauf, auf der sich luminiszierende in der Luft schwebende Bildschirmprojektionen aneinander reihen. Galaxien, Schiffe, Routen und Weltraumstädte zwischen den Sternen.
Wer Zugriff auf diese Technik hat, hat nicht nur die Sterne unter seinen Fingerspitzen, sondern im Kombination mit dem Mastercode des Kapitäns auch den Oberbefehl über den Kreuzer.

Der mächtigste Mann an Bord hebt den Blick, als eine geladene Siren und ich als ein bisschen zu entspannter Neuling an Bord, auf ihn zu steuern. Zwei Meter groß, hager, perfekt gestutzter Bart und funkelnde Orden auf der Brust machen ihn zu einer durchaus beeindruckenden Figur. Captain Adam Maria Sanchez sieht nicht gerade amüsiert aus, als sein Blick über meinen Aufzug streift. Vielleicht hätte ich doch mein Abzeichen gerade rücken sollen. Sämtliche Offiziere, die ihn an seinen Controls passieren, salutieren artig. Auch die Generalin salutiert, wie es das Protokoll gebietet. Nur ich gehöre offiziell nicht zur Crew dieses Kreuzers und bin somit weder verpflichtet, noch geneigt, zu salutieren.
General Van Haven hat diese Respektlosigkeit hart erkämpft. Es ist wirklich das mindeste, dass ich seinen Verdienst ehre, indem ich mich direkt beim wichtigsten Mann an Bord unbeliebt mache.

Captain Sanchez, der immer noch eine Hand in einem leuchtend blauen Energiefeld hält, das irgendwie mit dem Schiff verbunden ist, lässt seinen Blick einmal von den schmutzigen Stahlkappenschuhen über die löchrige Jeans und das Bon Jovi Shirt bis zu meinem schiefen Sunhunter Abzeichen wandern. Er betätigt zwei Knöpfe und löst die Hand aus seinem Energiefeld, bevor er Siren zunickt.

„General."

„Captain."

Ich mache mich auf ein Donnerwetter gefasst, doch plötzlich verzieht der Captain die Lippen zu einem nachsichtigen Lächeln.

„Hunter Matthias ‚Symphony' Green", er streckt mir eine behandschuhte Hand entgegen, „ich hatte längst vor, sie unter die Lupe zu nehmen. Sie sind so etwas wie unsere neue Bord Berühmtheit."

„Sie schmeicheln mir."

Wir schütteln uns die Hände, während Siren neben mir vor Wut kocht. Ich nehme mir die Zeit, sie anzugrinsen, während mich der Captain zum Dinner in seiner Suite einlädt.

„Sir", wirft sie dann ein, „dieser Mann hat ein ganzes Team Rekruten in Lebensgefahr gebracht. Ich habe ihnen bereits eine Nachricht diesbezüglich geschrieben. Ein solches Verhalten muss geahndet werden."

Sanchez schüttelt missbilligend den Kopf.

„Damit kann ich nicht helfen, Siren. Wir befinden uns in einer Situation, die es im Lehrbuch so nicht gibt. Einen von van Havens Leuten im Ausbildungseinsatz? Hoch ungewöhnlich. Der Sunhunter Status unseres Gasts macht es mir unmöglich, ihn legal zu bestrafen. Er fällt nicht in meinen Zuständigkeitsbereich."

Ich grinse die Generalin an, die mir einen so wütenden Blick zuwirft, dass ich mich noch die nächsten Jahre daran erfreuen werde.
Natürlich hätte ich ihr das auch sagen können, bevor sie mich hierhergeschleppt hat, aber sie hat mich ja nicht gefragt.

„Wessen Zuständigkeitsbereich gehört er an?", hakt sie nach. Der Captain und ich wechseln einen Blick. Plötzlich bin ich doch nicht mehr ganz so entspannt, wie zuvor.
Sie werden doch nicht ...?

„Ein Sunhunter im Außendienst untersteht immer dem Kommando der IV. Legion", sagt der Captain, „Klären Sie das mit van Haven."

Ich verziehe das Gesicht.
Das ist aber schnell eskaliert.
Siren würde doch nicht ernsthaft das tun, was ich fürchtete?
Sie nickt und verabschiedet sich mit:
„Entschuldigen Sie die Störung."

Siren winkt mir, ihr zu folgen.

„Montag acht Uhr", erinnert mich Captain Sanchez, „ich schicke jemanden, um Sie abzuholen. Lassen sie mich wissen, welchen Wein sie trinken."

Mein Lächeln ist ein wenig gekünstelt, als ich mich verabschiede, um Siren zu folgen. Ich habe erwartet, dass sie mich direkt an Ort und Stelle feuern würden. Der Wille dazu ist auf jeden Fall vorhanden, doch die Befehlsketten sehen das wohl anders vor.
Seufzend folge ich Siren, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben und von allen Seiten angestarrt, um mich einem weiteren Gespräch mit Ava MacSage zu stellen.

~ ☀️ ~

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