Shadow

Bởi Flackerlicht

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Hope und Shadow. Die Hoffnung und der Schatten. Hope ist eine Aussenseiterin, meistens alleine und auch glü... Xem Thêm

Widmung
Playlist
Prolog
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
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14.
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17.
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20.
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56.
57.
58.
59.
60.
61.
Epilog
Zitate
Danksagung

32.

1K 75 40
Bởi Flackerlicht

Nachdem ich das Haus verlassen habe, muss ich erst einmal einige Male tief durchatmen. Ich brenne von innen, und da ist die Kälte von aussen echt guttuend. Normalerweise würde ich das nie im Leben so empfinden, aber meine strapazierten Nerven ertragen das momentan echt gut.

Ich setze mich auf die noch viel kälteren Seintreppen vor der Tür, um meine Schuhe anziehen zu können. Das ist natürlich nicht so unfassbar leicht, seit meine Hände zittern wie verrückt, anscheinend bin ich noch immer total geladen, aber nach fünf Minuten habe ich es dann auch noch geschafft.

Ich wage es, meinen Blick einen Moment lang über unseren Vorgarten schweifen zu lassen. Über die Blumen, die schon seit meiner Kindheit immer dieselben sind. Über den an manchen Stellen bereits abgesplitteren Holzzaun, der sie umrandet.

So viele Erinnerungen springen dabei in mein Hirn. Meine Mom und ich. Wir sind glücklich gewesen. Wir haben hier draussen gespielt. Wir haben die Zeit genossen und sind gut miteinander umgegangen. Was ist nur mit uns passiert? Ich seufze.

Wir haben angefangen, uns anzulügen. Aufgehört, richtig miteinander zu reden. Lügen ist niemals gut. Ich hätte nie damit anfangen sollen. Aber nun weiß ich auch, wie ich mein Problem mit Mom lösen kann. Ich muss mit ihr reden.

Aber momentan ist das vielleicht noch keine so gute Idee, da ich noch die Stimmen von Jane und Co. hören kann. Ich beiße mir auf die Lippen, bevor ich entschlossen aufstehe.

Ich muss mich jetzt bewegen, sonst werde ich krank und viel zu nachdenklich. Also schnappe ich mir kurzerhand meinen Basketball, den ich unter einem Blumentopf versteckt habe. Und ja, ich weiß, dass das normale Menschen nicht so machen, aber wenn ich jetzt keinen hätte, müsste ich zurück ins Haus gehen und nach meinem ikonischen Abgang kann ich das ganz bestimmt nicht machen, ohne den falschen Eindruck zu hinterlassen.

Mittlerweile ist die Sonne schon von einigen Wolken versteckt, was zwar heißt, dass es noch nicht dunkel ist, aber doch ein bisschen frisch. Wieso muss es immer kalt sein, wenn ich draußen bin? Das ist ja fast schon so, als würde das Wetter wollen, dass ich drinnen bleibe...bei denen.

Ich schnaube über meine eigenen Gedanken und kicke einen Kieselstein von der Straße. Ich sehe vielleicht aus wie ein aggressiver, kleiner Teenager, der keine Ahnung hat, was er mit sich machen soll, aber irgendwie muss ich meine Gefühle ja austragen. Sonst bin ich genau wie die meisten anderen und fresse die Dinge in mich, obwohl das gar nicht gesund für meinen Körper ist. Das Einzige, was ich in mich fresse, ist Pizza.

Als ich den Sportplatz dann erreiche, lasse ich meine Schultern einige Male kreisen, bevor ich mit mir selbst zu spielen beginnen. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, denn ich kann spüren, wie sich meine Muskeln entspannen, auch wenn sie eigentlich das Gegenteil davon tun.

Mein Körper geht in einen automatisierten Rhytmus, während ich den Ball in meinen Händen rollen lasse, prelle, Körbe werfe und treffe. Mein Hirn leitet mich, bevor ich überhaupt realisiere, dass ich Leitung brauche und schon bald bin ich total zerflossen und in dem stetigen Kreislauf gefangen. Und es macht Spaß. Ich kann mich zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder erholen. Zumindest fühlt es sich an wie eine Ewigkeit.

Dinge, die nicht besonders toll sind, fühlen sich meistens sowieso viel länger an als die Guten. Ich seufze. Vielleicht haben sich Jane und ›ihre Eltern‹ ja mies benommen und so getan, als würde ihnen alles gehören, aber ich bin genauso schlimm gewesen. Man soll andere nicht schlecht behandeln, aber mir ist wirklich eine Leitung gerissen. Mein Geduldsfaden.

Ich seufze und werfe den nächsten Korb.

Sie nutzen Mom aus. Sie merkt es nicht. Und sie will es auch nicht merken. Ein Teil von ihr weiß im tiefen Inneren bestimmt schon, dass Jane und ihre Familie nicht gerade die besten Leute sind, aber sie will es einfach nicht einsehen. Und dann ist Mr. Quinn da auch noch irgendwie in die Geschichte mit einverstrickt. Zuvor habe ich vielleicht geglaubt, dass er tatsächlich nur wegen des Geldes da ist, aber wieso läuft dann nicht alles genau nach Plan? Sofern sie überhaupt irgendeinen Plan haben? Wieso sorgt er sich nicht so sehr um die ganze Geschichte?

Ich treffe erneut.

Die ganze Geschichte ist total kompliziert und schlussendlich weiß ich jetzt echt nicht mehr, wem ich was glauben soll. Es lügen doch alle. Ausser vielleicht Mom. Sie verschweigt mir einfach die wichtigen Informationen, anstatt dass sie mir falsche herausgibt und das ist für mich nicht lügen. Da mag aber jeder etwas anderes darüber denken.

Und wieder ein Treffer.

Doch ich verstehe nicht, was an unserem Haus so verdammt interessant ist für meinen Vater und seine neue Familie. Ich meine, mir ist bewusst, dass er Janes Mom heiraten möchte und dann mit ihr zusammenziehen will, falls er das noch nicht getan hat, aber dafür will er einfach Mom und mich herausschicken, allerdings nicht erst, ohne alles durcheinander zu bringen. Mom hat ihn doch beinahe schon vergessen. Und dann taucht er einfach wieder auf. Er ist eben ein total egoistisches Schwein. Vor allem hat er Mom gesagt, dass er keine Familie will, aber jetzt hat sich das plötzlich geändert? Ist es das, was ihr Hoffnungen macht? Dass sie wieder zusammen kommen könnten? Ich hoffe das echt nicht.

Diesmal verfehle ich beinahe. Aber auch nur beinahe.

Menschen sind kompliziert, wenn sie irgenwelche komische Spielchen unter sich spielen. Wieso kann nicht einfach jeder einmal offen sein unf die Karten auf den Tisch legen? Wieso kann man nicht einfach einmal aufhören, egoistisch zu sein? Ach ja, genau. Das geht ja nicht, wenn man sich selbst damit schaden könnte.

Ein weiterer Treffer.

Ich hoffe einfach, dass das ganze Debakel entweder ganz schnell vorbei ist oder sich endlich normalisiert. Denn irgendetwas muss sich ändern. Und wenn es das nicht von selbst tut, dann werde ich kein Problem haben, einmal allen meine Meinung zu geigen. Denn egal was sie auch denken, nachdem sie mir gemeinsam etwas vorspielen, ich bin ein Teil dieser Sache und sie können mich nicht einfach ausschließen, egal wie sehr sie es auch versuchen. Ich bin vielleicht nicht erwachsen und sie mögen auch meinen, dass ich total überreagiere, aber das ist auch gut so.

Ich bin sogar stolz darauf, dass ich kein kaltherziges Miststück bin, welches niemals etwas fühlt oder fühlen will. Ich kann übertreiben, aber was wird denn von mir erwartet, nachdem alle anderen untertreiben? Dass ich einfach daneben stehe und so tue, als wäre es normal? Nie im Leben.

»Bist du langsam fertig?«, ruft eine neckische Stimme mich aus meinen Gedanken. Ich schreie kurz erschrocken auf und lasse den Ball fallen, bevor ich mich umdrehe, nur um Shadow zu erblicken. Mein Herz schlägt vor Schrecken viel zu schnell, weshalb ich erst einmal eine Sekunde Verschnaufpause brauche. Oder atme ich etwa wie ein sterbendes Nilpferd, weil ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit hier stehe und Körbe werfe, es aber einfach nicht gemerkt habe?

»Du hast mich erschreckt!«, zicke ich den Prinzen an, bevor ich mich nach meinem Ball umsehe. Natürlich hat der in einer Pfütze landen müssen. So ein Drecksteil aber auch. Wortwörtlich.

Doch Shadow stösst nur ein spöttisches Lachen aus.

»Tut mir leid, Bambi«, sagt er und kommt näher, sodass ich ihn genauer ansehen kann. Seine Haare sind vom Wind zerzaust und auf seinen Wangen liegt eine Kälteröte, die seine Sommersprossen deutlicher hervorstechen lässt. Seine Augen mustern mich mit einem neugierigen Glanz.

»Kein Ding. Was machst du hier?«, frage ich und deute dabei auf die Papier-Tüte in seinen Händen. Er hält sie mit beiden Händen fest und oben kann ich verschiedene Lebensmittel, wie zum Beispiel Paprika und irgendeine Fisch-Verpackung, erkennen.

Sein Blick fällt ebenfalls auf die Tüte in seinen Händen.

»Ed zwingt mich, für ihn zu kochen. Oder besser gesagt mit ihm. Damit ich ihm einige Tricks für unseren Kochwettbewerb am Mittwoch zeigen kann.«

Ich verschränke die Arme vor der Brust und starre ihm ungläubig entgegen.

»Wollt ihr eine Armee damit ernähren?«

Shadow lacht herzlich auf und schüttelt sich dann seine Locken aus der Stirn.

»Nein. Nur vier Jungs, die einen Abend lang zusammen wahrscheinlich nicht besseres zu tun haben werden, als zu essen. Möchtest du auch kommen?«

Ja, würde ich am liebsten sagen. Aber es riecht praktisch nach einem Jungs-Abend und da kann ich nicht einfach dazukommen und allen ihre Pläne verderben.

»Ich sollte vielleicht besser nach Hause gehen. Ich habe Mom nicht gesagt, dass ich irgendwo hin gehe und sie soll sich nicht unnötig Sorgen machen«, antworte ich schliesslich. Denn wir beide haben noch ein wichtiges Gespräch zu führen und ich bin mir sicher, dass sich das besser führen lässt, wenn sie nicht wütend auf mich ist, weil ich nicht nach Hause gekommen bin und sie die ganze Nacht vor Sorge nicht hat schlafen können.

»Hope! Warte!«, hält Shadow mich auf, noch bevor ich mich umdrehen und gehen kann.

»Ja?«

»Hast du...« - er leckt sich nervös über die Lippen und sieht kurz zu Boden, bevor seine Augen meine wieder treffen - »Hast du Lust morgen etwas zu machen? Mit mir?«, fragt er schliesslich und sieht mich aus einer Mischung gespannt und ängstlich an.

Meine Augen weiten sich und dieses Mal bin ich mir ganz sicher, dass mein Herz vor Aufregung schneller schlägt. Von positiver Aufregung wohlgemerkt.

»I-ich...ja...gerne!«, sage ich mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Es ist bestimmt rot und absolut leuchtend, aber Shadow möchte etwas mit mir machen! Das ist...unglaublich. Doch es ist mir nicht peinlich, dass ich mich gerade wie ein Kleinkind freue, denn er sieht mindestens so glücklich und strahlend aus wie ich und ich bin mir sicher, dass ich was total Dummes getan hätte, wie zum Beispiel ihm über sein Gesicht geleckt, wenn ich mich nicht umgedreht und innerlich einen Freudentanz aufgeführt hätte.

Wie glaubt ihr, dass es weitergehen wird🤔☺️?
Und wer mag eigentlich alles Basketball? Ich mag es, habe aber komplett keine Fähigkeit und bin allgemein viel zu klein dafür 😢...

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