Die Königin des Nordens

By AnnaMHerzig

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✨Abgeschlossen✨ In einer Welt, in der Werwölfe die Macht über Menschen haben gibt es zwei Möglichkeiten: Kämp... More

Teil 1: Die Stadt
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Stimmt jetzt ab! Coverwechsel
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Teil 2: Der Norden
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Epilog
Die Auserwählte des Kriegers

Kapitel 34

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By AnnaMHerzig


Und es ist wieder Montag!


Viel Spaß mit dem Kapitel :)


...


Ich strich mit den Händen über die rauen Steinwände, fasziniert von den glitzernden Schätzen, die sich darin spiegelten. In der Ferne tropfte Wasser durch die Höhle zusammen mit unseren Schritten.

Wir mussten eine Ewigkeit unterwegs sein.

Ich war gegen Eros geschmiegt, da ich kaum meine Hand im Dunkeln sehen konnte. Der Mond war das einzige Licht, das ab uns zu in die Gänge fiel.

Unter der Erde verlor man das Gefühl von Zeit auf eine Weise, dass es beklemmend wurde. Zehn Mal hatte ich Eros gefragt, ob er auch den Weg zurückfand und er hatte jedes Mal mit einem trockenen Ja geantwortet.

Seine Wärme und sein Arm um meine Schulter beruhigten mich hier im Ungewissen. Ich dachte zurück an die Worte beim See.

Ein Urwolf, den die Mondgöttin nach ihrem eigenen Abbild aus Wasser geformt hatte. Ich konnte mir kaum vorstellen, wie die Mondgöttin aussah, geschweige denn ein Abbild hier auf der Erde.

Und dann der Lycan und sein Begleiter, dieses dreiköpfige Monster...

Ich konnte mich kaum noch an die Zeit erinnern, wie es vor der Besetzung der Werwölfe war. Nur noch verschwommene Bilder und Gerüche sagten mir, dass es das wirklich gegeben hatte.

Ich sah auf mein Glasarmband im Schatten. Hier war die Erinnerung sicher, für immer.

Ich blickte hoch zu Eros. Er hatte mir von seinem Vater erzählt, doch nun plagte mich ein neuer Gedanke.

„Darf ich dich etwas fragen: Wie war deine Mutter, als sie noch gelebt hat?"

Meine leise Stimme echote gegen die Wände und verschwand in der Ferne. Seine wunderschönen Augen blickten auf mich hinab, während seine Stirn leicht gerunzelt war, als versuchter er die richtigen Worte zu finden.

„Sie war wunderschön... gütig... kalt."

Ich drückte mich näher an ihn und versuchte mir die Frau vorzustellen, die er beschrieben hatte, mit schwarzen langen Haaren, blauen Augen und starken Gesichtszügen, die auch etwas Warmes ausstrahlen konnten.

„Ich hätte sie gerne kennengelernt", flüsterte ich und legte meine Hand auf seine Brust.

Eros strich einmal meinen Arm hinunter und ein schmerzliches Lächeln erhob sich auf seinen Lippen.

„Entweder sie hätte dich gehasst oder geliebt. Etwas dazwischen gab es nicht", erwiderte er.

Das Wasserplätschern in der Ferne gewann an Lautstärke, als würden wir uns der Quelle nähern. Die Gänge wurden schmaler und es erstaunte mich, dass Eros nicht den Kopf einziehen musste.

Das kalte Licht des Mondes spiegelte sich auf den silbernen Schätzen, die im Stein schlummerten. Unsere Schritte begleiteten uns auf dem Weg tiefer ins Herz der Höhle. Ohne Eros wäre ich wahrscheinlich schon verrückt geworden, bei so wenig Platz und dem kalten Luftzug, der meine Strähnen zum Tanzen brachte.

Eine Frage stand jedoch immer noch im Raum. Als hätte er meine Gedanken gelesen, fuhr Eros nach langem Schweigen fort.

„Nachdem mein Vater starb, war sie nicht mehr dieselbe. Es war, als wäre ein Teil ihrer eigenen Seele mit ihm weggerissen worden und in den Tod gegangen. Ihr Geist folgte und schließlich auch ihr Körper."

Das Echo seiner tiefen Stimme verstarb in der Ferne und ich spürte ein schmerzliches Stechen durch meine Markierung. Ich rieb über seine Brust, als könnte das den Schmerz irgendwie lindern.

„Es tut mir leid."

„Ich weiß. Ich kann es spüren."

Eros' Wärme schützte mich vor der inneren Kälte des Berges, als wir wortlos weitergingen. Plötzlich erklang ein Knacksen in der Ferne.

Sofort verharrte ich, während es Eros nicht zu stören schien.

„Was war das?", fragte ich panisch.

Ich wandte meinen Blick zurück zu dem Gang, aus dem wir gekommen waren. Meine eingeschränkte Sicht tat nichts, um mich zu beruhigen. Eros hingegen schien kein Problem mit dem fremden Geräusch zu haben.

„Kein Sorge, wir sind auf dem richtigen Weg."

Ich wusste nicht, wie viele Tonnen Stein gerade über uns lasteten und ich wollte es mir gar nicht erst vorstellen.

„Hoffentlich kommen wir hier lebend wieder raus", murmelte ich.

„So etwas pessimistisches habe ich von dir noch nie gehört", erwiderte Eros amüsiert.

„Ja, auch ich habe meine Grenzen und ein riesiger Berg unter der Erde, kaum Licht und ein eingefrorenes Monster mit drei Köpfen liegen schon weit dahinter."

Eros blieb ruckartig stehen und ich tauchte in seine warme Umarmung ein. Er legte sein Kinn auf meinen Kopf und ich war völlig in seinen Armen gefangen.

„Keine Sorge, ich würde nie zulassen, dass dir etwas passiert, auch wenn du mich manchmal zur Weißglut bringst."

„Das will ich auch hoffen. Höhlen sind eines der Dinge, die ich immer gemieden habe", grummelte ich in seinen Mantel hinein.

Eros' Geruch nach Wald beruhigte meine angespannten Nerven. Plötzlich dröhnten mehr Geräusche durch den Gang der Höhle und ließen meine Entspannung verpuffen.

„So, und jetzt sagst du mir, wohin wir gehen und was dein Plan ist."

Eros löste sich von mir und ein kleiner Teil vermisste seine Wärme; wenn ich so darüber nachdachte war es eher ein großer Teil.

Er nahm meine Hand und führte mich weiter hinein. Plötzlich hörte ich fremde Stimmen und ein Funken Angst entsprang meinem Herzen. Ich lehnte mich wieder gegen Eros und presste sich so nah an ihn, wie es mir möglich war ohne stehen zu bleiben.

Der Gang wurde breiter und öffnete sich, während die Geräusche an Lautstärke gewannen. Dann traten wir ins Licht eines riesigen Raumes unter der Erde.

Eine angenehme Wärme empfing mich.

Riesige Säulen trugen den Berg auf den Schultern und verschwanden in der Dunkelheit der Decke. Meine Kinnlade klappte hinunter.

Ein Meer aus Werwölfen lag vor uns. Einige schienen zu arbeiten, andere redeten animiert miteinander, wieder andere schauten zum Licht des Mondes hinauf.

„Ephilia, das hier sind die Nomaden des Nordens."

Die ersten Nasen schienen uns bemerkt zu haben und Köpfe und Blicke zuckten zu uns. Es kostete alles in mir, mich nicht hinter Eros' breiter Statur zu verstecken.

„Eros!"

Freudige Rufe echoten durch die Halle und einige Werwölfe ließen von ihrer Arbeit ab und kamen auf uns zugelaufen. Hektisch ließ ich Eros' Hand los, gab meinen Instinkten nach und verkroch mich hinter ihm.

Er schien es zu verstehen und trat einige Schritte vor mich, um die Leute, die er offensichtlich kannte mit einer Umarmung zu begrüßen.

„Ilja, wie schön dich zu sehen!"

Als der Nomade in meinem Alter näherkam, sah ich seine blaue Kriegsbemalung auf den Wangen, die sich zu einem Lächeln verzogen hatte.

Dann wandte er sein Gesicht zu mir und er starrte mich merkwürdig an. Ich spürte, wie sein Blick auf meiner Markierung brannte und seine Augen leuchteten auf.

„Ha, du hast endlich auch eine Gefährtin!"

Eros legte beschützend seinen Arm um mich und ich trat neben ihn.

„Es freut mich sehr", sagte ich und neigte meinen Kopf.

„Wieso verbeugt sie sich vor mir, wenn ich derjenige sein sollte, der sich vor ihr verneigen müsste?", fragte Ilja.

Er atmete tief ein, um alle Gerüche um ihn herum zu erkennen. Seine Augen blitzten gelb auf, als sein Wolf die Kontrolle übernahm. Eros knurrte und schob mich beschützend hinter ihn, als sein eigener Wolf die Oberhand gewann.

Dies schien Ilja wieder zur Besinnung zu bringen.

„Sie hat keinen Wolf?", fragte er irritiert. „Ist sie etwa in der letzten Mondfinsternis geboren worden?"

Eine Woge aus Mut überflutete mich, als ich hörte, wie der Nomade über mich sprach.

„Ich bin kein Werwolf. Ich bin ein Mensch", sagte ich mit so viel Selbstbewusstsein, wie ich aufbringen konnte.

In Iljas Augen glänzte Verwunderung und er starrte mich neugierig an.

„Ein Kind der Sonne", raunte er.

Ich sagte nichts bei seiner Bemerkung. Mit dieser Bezeichnung für Mensch konnte ich sehr gut leben. Eros' Anspannung hatte sich noch nicht gelöst, doch er schien wieder die Kontrolle zu haben.

„Richtig und sie ist meine Gefährtin."

„Das ist unmöglich..."

„Offensichtlich nicht", knurrte Eros genervt.

Ilja verbeugte sich tief und ich konnte die Demut in seinen Augen sehen.

„Bitte verzeiht mir, Ephilia. Ich wollte Euch nicht beleidigen. Mir ist nur noch nie ein Kind der Sonne begegnet, hier im Norden."

„Es gibt immer Zeit für ein erstes Mal", sagte ich vorsichtig.

Die Nomaden schienen näher mit ihrem Wolf verbunden als alle anderen Rudel. Es war wohl das beste, wenn ich die ganze Zeit über bei Eros blieb und mich auf keinen Fall allein bewegte.

Eros blickte auf mich hinab.

„Komm, es gibt noch einiges, was du hier sehen musst. Nachdem meine Eltern starben habe ich ein Jahr lang mit den Nomaden gelebt", sagte er.

Plötzlich ergab alles einen Sinn.

Kein Wunder, warum er so gefürchtet war bei anderen Rudeln. Er hatte die härtesten Schläge der Natur überlebt und war danach in die Zivilisation zurückgekehrt.

Ein Schauer lief über meinen Rücken.

Ich konnte nur ahnen, was er hier alles erlebt hatte...



...


Soo, wie war das Kapitel?


Kritik, Anregungen und Witze sind natürlich immer erwünscht :)


Sonst sehen wir uns am Mittwoch wieder!


Bis dahin!

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