𝐄𝐧𝐝𝐥𝐞𝐬𝐬 𝐅𝐢𝐠𝐡𝐭𝐞𝐫

By koerperlich

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»Du hast doch keine Ahnung.« Sein perfekter Körper erhebt sich vom alten, so gar nicht überteuerten Leder - s... More

FIRST ∅ BREATH
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By koerperlich

Auf welcher Gesetzestafel steht: Die heiligen Gefühle der Theisten müssen respektiert werden, die heiligen Gefühle der A-Theisten aber nicht?
Ludwig Marcuse

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»Kennen wir uns?«, unschuldig versuche ich einen Schritt nach hinten zu gehen, aber das Auto hindert mich an meinem Vorhaben.

Verdammt, Zarifa.
Lion ist nicht dumm!

»Besser als Fremde sogar«, seine raubtierhafte Haltung lässt mich frösteln, weswegen ich es auf einer anderen Art und Weise probiere; tief durchatme und dann die Atmosphäre ändere.

»Was denkst du da, was du machst?«, wiederhole ich seine Worte angriffslustig und mit einem Hauch vom vorherigen Schrecken.

Doch als er immer noch unbeeindruckt von meinen Schauspielkünsten ist, gebe ich mich geschlagen, »Meine Freundinnen waren betrunken.«

Unglauben ziert seinen Gesichtsausdruck, mit der Zunge schnalzend umrundet er seinen Mercedes, »Soso, Zarifa.«

Ich beuge mich nach unten, um mein Handy aufzuheben, als ich einen Blick auf seine Schuhe werfen kann und bemerke, dass ich ihm meinen Po entgegen strecke.

»So gern ich deinen süßen Hintern liebe«, du kommst mir näher, sodass mir dein Aftershave in die Nase steigt, »so gern möchte ich den Namen deiner kleinen Freundin wissen.«

»Pricilla.«

Wahrscheinlich kam diese Antwort viel zu schnell aus meinem Mund, denn du siehst mich nur tadelnd an. Wir waren uns schon näher, ich habe mir oft eingeredet, dass der Abend ein Fehler war.

Aber der Gedanke, deine Lippen noch einmal auf meinen zu spüren, hat etwas an sich, dass ich nicht zu benennen vermag.

Ich ermahne mich selbst.

»Weißt du, was ich mit Mädchen mache, die mir dreist in das Gesicht lügen?«, der Schalk blitzt in deinen Augen auf, als du deine Unterlippe befeuchtest, »Ihnen vermittle ich meine Spielregeln, aber du hattest schon das Glück.«

Deine Lippen auf meinen zu spüren.

»Soso, Zarifa«, die Stille der Nacht untermalt meine leichte Angst, »Was soll ich nur mit dir machen?«

Als er sein Auto erneut in Augenschein nimmt, nutze ich seine Unachtsamkeit und mustere ihn neugierig. Seine schwarzen Haare liegen unordentlich und leicht gelockt auf dem Kopf - so viel kann ich im trüben Schein der Laternen sehen.

Lion Deneuve.
Du bist ein attraktiver Mann.

Und ich weiß leider zugut, dass dir dein Aussehen noch nicht zu Kopf gestiegen ist, auch wenn es den Anschein macht. Ich kenne dich besser, als du denkst; das beruht auf Gegenseitigkeit.

Denn auch ein einziger Kuss fordert einen Tribut namens Worte - auch wenn wir die Küsse genossen haben, so haben wir auch die ehrlichen Worte des jeweils Anderen als gut empfunden.

Du bist mehr als hübsch - keine Frage.

Deine markanten Gesichtszüge verleihen dir einen unwiderstehlichen Ausdruck, ebenso wie die dunklen Augen. Du bist muskulös; das Boxen hat sich schon immer positiv auf dich ausgewirkt.

»Du fährst mich nach Hause«, ich nicke. Das ist das wohl leichteste und fairste für seinen demolierten Wagen, »und schläfst bei mir.«

Augenrollend wende ich mich ab.
Selbst wenn ich wollte, dürfte ich nicht.

»Ich muss nach Hause«, gebe ich schlicht von mir. Es war damals einfach, dir zu erzählen, wie das Verhältnis zu meinen Eltern ist.

Wir haben über Mom und Dad geredet; schon damals habe ich deine Abneigung gespürt. Auch wenn du es dir nicht ansehen lassen hast, haben mir die angespannten Schultern gezeigt.

Dass du etwas verbirgst.

Und ich würde gern wissen, was du mir sagen wolltest, aber nicht konntest. Die Zeit hat nicht gepasst - das ist in Ordnung.

»Das einzige was du musst, Zarifa«, dein Atem verfängt sich in der Kälte und wird eins, »ist endlich dein eigenes Leben zuführen.«

Diesen Rat hast du mir damals schon gegeben; ich habe ihn nicht befolgt. Weil ich bis heute nicht genau weiß, was du meinst.

Ich bin doch ziemlich frei.
Kann über mich selbst entscheiden.

»Das hast du schon einmal gesagt«, ich meine ein kleines Zucken um deinen Mundwinkel gesehen zu haben. Doch so schnell wie er da war, ist er verschwunden, »Stimmt, Zarifa.«

Mir wird erst wieder bewusst, wo wir sind, als der kühle Luftzug meine Beine streift und sich eine Gänsehaut auf meiner Haut bildet.

»Ich fahre dich«, du unterbrichst mich schnell, Lion. Mein Verstand sagt mir, dass uns nichts verbindet, außer ein langjähriger Kuss.

Ich sollte dir nicht vertrauen.
Das tue ich auch nicht.

Und dennoch bin ich nicht von dem Gedanken abgeneigt, einen Abend das zutun, was ich möchte, »Ich beiße auch nicht«, gibst du von dir.

»Ich schon.«

Du lachst rau, als die Worte meinen Mund schneller verlassen, als dass ich sie hätte stoppen können. Ein klein wenig peinlich berührt wende ich mich ab, »Und was machen wir mit deinem Auto?«

Du winkst ab, zeigst hinter dich. Als ich genau hinsehe, fallen mir die Bodyguards erst auf - sie stehen so nah an der Hauswand, dass sie mit dem Schatten eins werden.

»Stehen die da schon die ganze Zeit?«, etwas perplex, kneife ich die Augen zusammen, damit ihre Umrisse schärfer werden.

»Ist das dir so wichtig«, weil-«, du stehst dicht hinter mir. Zu weit, um dich zu spüren und zu nah, um deinen Körper zu ignorieren, »du noch schmutzige Worte mit mir austauschen wolltest und uns dabei keiner zuhören sollte?«

Ich verdrehe genervt die Augen, auch wenn ich mir mein kleines Lächeln verkneifen muss bei deinen Worten, »Schmutzige Worte, Lion?«

Was du kannst, kann ich schon lange.
»Ich stehe eher auf Taten.«

Lion's Hand legt sich an meinen unteren Rückenbereich, sodass ich in Richtung meines Autos geschoben werde, »Also, Deal?«

Ich rümpfe die Nase, während wir uns über das Autodach anstarren, »Deal, dass ich dich nach Hause fahre und wir danach so weitermachen, wie schon zuvor; wenn ja, dann Deal-Deal.«

Empört und theatralisch wirft er seine imaginären, langen Haare über seine Schulter, »Baby, was denkst du von mir!«, ich muss leider grinsen.

Ein Pfiff ertönt aus der Richtung der Bodyguards, weswegen er ihnen ein Handzeichen gibt und mich noch einmal intensiv mustert.

»Vergiss für die eine Nacht, die Konsequenzen, die dein Handeln mit sich ziehen wird«, deine ernsten Worte lassen mich schlucken. Dir liegt etwas daran; ich bin mir so unsicher.

»Du kennst meinen Dad?«, schlussfolgere ich die einzig logischste Antwort heraus, »Ich kenne ihn, also Zarifa - bereit für dein Leben?«

Ich war nicht bereit.
Und das sollte mir schnell klar werden.

Lion, du hättest schlauer sein sollen; mich nicht dazu verleiten, sich gegen meinen Dad zustellen. Denn er hat die Fäden in der Hand, weil ich seine gottverdammte Marionette bin.

∅ ∅ ∅

Anmerkung:
Bald werden regelmäßiger Updates
kommen; hatte soooo viel zutun.
∅ ∅ ∅

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