Harry pov
Verschlafen öffne ich die Augen und blinzle in die Sonne. Müde drehe ich mich auf die andere Seite, wobei mir erst der unglaubliche Geruch auffällt. Es riecht nach einer Mischung aus frisch gemähtem Gras, Wald und Äpfeln.
Wohlig räkle ich mich in der grünen Bettwäsche. Moment! Grün??? Mit einem Ruck bin ich hellwach und sitze aufrecht in dem Bett. Ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen. Grün, grün, grün und noch mehr grün!
Schnell stehe ich auf, was meinem Kopf aber nicht sonderlich gut tut. Weil sich plötzlich alles beginnt zu drehen, lasse ich mich wieder auf die Matratze sinken und stöhnt schmerzverzerrt auf.
"Filmriss?" Ich schrecke zusammen und mein Kopf wirbelt herum. In einer Tür, die vermutlich zum Badezimmer führt, steht Malfoy. Er beißt sich auf die Lippe und lässt seinen Blick über meinen Körper schweifen. Stockend schaue auch ich an mir herunter und muss schlucken.
Ich bin nackt.
"Wo sind meine Klamotten?" frage ich panisch. "Schreibtisch." gibt Draco nur von sich. Schnell wende ich mich zum Schreibtisch und sehe dort tatsächlich meine Klamotten, fein säuberlich zusammen gelegt.
Schnell ziehe ich mich an. "Hatten wir...?" frage ich. Malfoy, der jetzt auf seinem Bett sitzt, nickt. Ich schlucke hart. "War ich betrunken?" Wieder nickt der Blonde. "Warst du betrunken?" "Nennen wir es beschwipst. Ich war nicht so dicht, wie du." "Bereust du's?" "Bereust du's?" stellt er mir die selbe Frage, ohne vorher zu antworten.
"Weiß nicht. Ich kann mich ja nicht mal erinnern." Draco kommt zu mir und legt seine Hand in meinen Nacken. Er murmelt einen Zauber und plötzlich kann ich die ganze Nacht sehen. Inklusive und vor allem den Sex. Allerdings auch alles aus Dracos Perspektive.
"Es war echt gut." sagt er, als die Erinnerung endet und er die Hand zurück zieht. "Wie hast du das gemacht? Das mit der Erinnerung." "Hat Sev mir mal gezeigt." sagt Draco schulterzuckend und setzt sich wieder auf sein Bett.
"Sev?" frage ich verwirrt. "Severus. Professor Snape. Er war mein Patenonkel, schon vergessen?" "Nein, entschuldige." murmle ich.
"Ich bereue es übrigens nicht." sagt Draco und steckt sich einen Schlangenring an den Finger. "Ich auch nicht." sage ich, greife nach seiner Krawatte und ziehe ihn zu mir heran. Ich drücke meine Lippen auf seine.
Draco zögert, beginnt dann aber doch den Kuss zu erwidern.
Ich glaube, ich war noch nie so glücklich. Schon seit Jahren bin ich in meinen selbsternannten Erzfeind verliebt und jetzt habe ich mit ihm geschlafen-ohne mich jetzt noch daran erinnern zu können-und jetzt stehen wir hier. Knutschend.
Wir lösen uns wieder, um Luft zu holen. Schwer atmend sehe ich in die sturmgrauen Augen meines Gegenübers. "Was war das gerade?" fragt Draco atemlos. "Du hast erwidert." verteidige ich mich panisch.
"Ich liebe dich, Harry, seit ich dich das erste Mal gesehen habe. Wenn das für dich alles nur ein Spiel ist, sterbe ich." "Ich spiele nicht mit dir! Ich liebe dich auch!" Sofort liegen wir uns wieder in den Armen und küssen uns.