Die Magie der Steine - Erde (...

By Jadelyn_Kaya

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Freya ist seit vielen Generationen das erste, magiebegabte Kind in ihrem Dorf und darf auf die Kohatu, die Ak... More

Ankündigung Lesenacht Ende
Kohatu - die Akademie für Magie und magische Steine (KAMMS)
Prolog - Neu
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 2.2
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9

Kapitel 3

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By Jadelyn_Kaya

Kapitel 3

Nur langsam und sichtbar widerwillig bestieg sie die kleine Treppe zur Bühne und stellte sich mit gesenktem Kopf neben die beiden Männer. Ihr wären Frauen lieber gewesen. Aber eine Wahl schien man ihr nicht zu geben.

Der Mann, der auch schon den anderen Schülern etwas gegeben hatte, trat zu ihnen.

"Gib mir deine Hand", forderte er Freya auf, die überrascht der Aufforderung nachkam.

Der Mann hielt ihr Handgelenk fest und legte eine Hand auf ihren Unterarm. Es leuchtete leicht und ein kleiner Kompass erschien auf ihrer Haut. Er sah aus, als wäre er mit Tinte gezeichnet.

Ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Was hatte das zu bedeuten? Wofür brauchte sie das überhaupt? Sie war doch hier, um Magie zu lernen und nicht, um Gemälde auf ihre Haut zu bekommen.

Leise keuchte sie auf und wollte ihren Arm schon wegziehen, doch der Mann hielt sie fest genug. „Was ist das?", fragte sie etwas ängstlich und befeuchtete sich ihre Lippen.

Im Hintergrund konnte sie die Stimme der Frau am Podest hören, aber was sie sagte, bekam sie nicht richtigmit.

"Das ist ein magischer Kompass", erklärte der Mann ihr und wandte sich dann an Damian. Auch seinen Arm nahm er, doch dort erschien nichts. Kurz sprach er mit ihm und Damian verzog die Lippen, was teilweise sogar angewidert wirkte. Der Magier schien sich davon aber nicht beirren zu lassen.

Stattdessen winkte er einen Jungen in einer grünen Robe zu sich, der Freya Bücher in die Hand drückte.

"Das hier sind magische Bücher", erklärte er, bevor er sich wieder an Damian wandte. "Das hier ist ein magisches Schwert", sagte er weiter und der Junge holte ein Schwert in einer ledernen Scheide herbei, welches er Damian überreichte.

Zum Schluss war Elias an der Reihe, der einen Gürtel mit unterschiedlichen Heiltränken erhielt.

"Da ihr die letzten seid, solltet ihr der Direktorin lauschen. Sie wird euch gleich erklären, wie es weiter geht", erklärte der Mann und deutete ihnen an, dass sie die Bühne wieder verlassen durften.

Überrumpelt von so vielen Informationen nickte sie nur. Wofür brauchten sie die ganzen Dinge? Es wirkte eher, als würden sie auf eine Reise gehen, anstatt sich in Klassenräumen aufzuhalten.

Freyas Vorstellung von einer Schule war ganz einfach. Sie dachte, dass die Schüler brav an Tischen saßen und lernten. Das schien aber hier nicht der Fall zu sein.

Die Bücher in ihrer Hand fühlten sich merkwürdig an. Etwas alt, aber der Einband war gut erhalten. Was wohl darin stand? Lesen würde sie es nicht können. Das hatte sie nie gelernt. Wahrscheinlich war das ein Problem.

Da sie nun entlassen waren, hatte es Freya eilig, die Bühne zu verlassen. Sie hatte das Gefühl, dass sie von allen angestarrt wurde und das mochte sie überhaupt nicht.

Durch ihre Eile verfehlte sie erneut die Treppenstufen und segelte im hohen Bogen nach unten. Die Bücher polterten zu Boden.

Ein Stöhnen erklang und ohne ihr zu helfen, lief Damian an ihr vorbei. "Pass doch auf", fuhr er sie an, bevor er sich zurückzog.

Elias hingegen half ihr aufzustehen und sammelte die Bücher ein. "Hast du dich verletzt?", fragte er leise und Freya versuchte das unterdrückte Lachen der Schüler zu ignorieren.

Hastig schüttelte sie den Kopf, obwohl sie sehr unsanft auf ihrer Kehrseite gelandet war. Deshalb stand sie mit Hilfe von Elias etwas steif auf und wurde rot im Gesicht. Nicht nur die Unfreundlichkeit von Damian, sondern auch das Gelächter machten ihr zu schaffen.

„Danke", brachte sie heiser hervor und wirkte, als würde sie anfangen zu weinen, doch keine Träne war zu erkennen.

So schnell sie konnte lief Freya an die Wandseite und blieb dort mit gesenktem Kopf stehen. Schon jetzt wünschte sie sich, dass sie wieder zuhause war.

Elias folgte ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Das wird schon", sagte er aufmunternd, als die Direktorin zu sprechen begann.

"Die Novizen haben nun alle ihre Ausrüstung für die Reise", erklärte sie. "Alles, außer eurem Zauberstab", fügte sie hinzu. "Doch dazu später." Ihre Stimme hallte klar und deutlich durch die Halle, so dass Freya ihr nur zuhören konnte.

"Eure Aufgabe wird es sein, als Dreiergruppe euren ersten, magischen Stein zu finden. Dazu habt ihr Kompass und Karte erhalten", sprach sie und sah zu den Neulingen. Novizen, korrigierte sich Freya gedanklich. "Ich werde jetzt die Gruppen vorlesen, welche dieses Schuljahr den Windstein suchen gehen. Danach kommt der Stein der Erde, dann Wasser und am Ende Feuer", erklärte sie und begann die Namen zu nennen.

Freyas Name fiel beim Stein der Erde.

Mit gerunzelter Stirn hörte sie zu. Sie mussten Steine suchen gehen? Freya hatte gedacht, dass sie Unterricht erhalten und nicht auf Reisen sein würden. Wie das helfen sollte, Magie zu lernen, erschloss sich ihr nicht ganz. Einen Zauberstab würden sie auch noch erhalten?

Wer von ihnen hatte die Karte erhalten? Das hatte sie nicht gesehen.

Aus den Augenwinkeln sah sie Damian, der beinahe gelangweilt dastand und zuhörte. Mit ihm in einer Gruppe fühlte sie sich nicht wohl. Er war, im Gegensatz zu Elias, nicht gerade nett.

"Ich bin schon gespannt", meinte Elias, der neben ihr stand. "Die magischen Steine sind wirklich klasse. Mein großer Bruder hat seine zwar noch nicht alle zusammen, aber er kann schon echt viel", erzählte er ihr ungefragt. Entweder er war mitteilungsbedürftig, oder er spürte, dass Freya Ablenkung brauchte.

Ihr Kopf hob sich, denn sie fühlte eine Erleichterung in sich aufsteigen, dass wenigstens jemand nett zu ihr war.

„Dein Bruder besucht die Schule?", fragte Freya erstaunt und sah zu ihm nach oben. Hatte er etwa gewusst, was auf sie zukommen würde?

Ehrfurcht schwang in ihrer Stimme mit, denn sie war sich sicher, dass es bestimmt schwer war, diese Steine zu finden. Für was sie wohl gut waren?

Elias nickte. "Ja, darum bin ich auch sehr gut vorbereitet", sagte er.

Danach begann er ihr zu erklären, dass sie einen Zauberstab erhalten würden, an dem sie die Steine anbringen konnten, die sie zu Beginn jedes Semesters sammeln mussten.

Seine Stimme sorgte dafür, dass sie aufmerksam zuhörte. Freya blickte ihn mit großen Augen an, als er geendet hatte. So hatte sie sich das nicht gedacht. „Aber ... ich weiß doch gar nicht, wo man nach ihnen sucht", begann sie zu stammeln.

Je mehr sie hörte, desto sicherer war sie sich, dass es in einer Katastrophe enden würde. In einer Dreiergruppe war es nicht einfach, wenn die Schüler verschiedene Meinungen hatten. Und bei Damian war sie sich sicher, dass er nicht gerade kooperativ war.

Diesen hörte sie schnauben. "Stell dich nicht an wie ein Bauernmädchen", tadelte er sie, was Freya den Kopf einziehen ließ. "Du wirst es doch wohl hinbekommen eine Karte zu lesen und einen einfachen Stein zu finden."

Die Worte der Frau auf dem Podium gingen an ihr vorbei, ohne dass sie darauf achtete.

Mutlos ließ sie die Schultern hängen. Karten konnte Freya irgendwie lesen, wenn sie die Bilder sah, aber die Worte konnte sie nicht entziffern.

Hoffnungslos überfordert bahnte sie sich einen Weg an der Wandseite entlang. Hier würde sie nicht bleiben. Lieber war sie eine Schande für ihre Eltern, als hier auf einer Schule zu sein, wo sie nichts lernen konnte.

Elias griff nach ihr und packte ihren Arm. "Wir sind dran", sagte er flüsternd und zog sie nun in die andere Richtung und zu einem kleinen Raum, den man betreten konnte, wenn man die Tür neben der Tribüne nutzte.

„Bitte lass mich los, Elias", flüsterte Freya. „Ich bleibe nicht hier", beharrte die junge Frau und drückte ihm die Bücher in die Hand.

"Wenn du jetzt gehst, dann müssen auch wir gehen", erklärte er ihr zähneknirschend. "Wir sind in eine Gruppe eingeteilt. Es wird uns alle treffen, denn zu zweit dürfen wir nicht antreten."

Eigentlich war ihr die Gruppe egal. Schließlich hatte sie gar nicht hierher gewollt. Allerdings hatte sie gelernt, nicht so schnell aufzugeben, wenn etwas nicht sehr einfach schien.

Mit hängenden Schultern ließ sie sich von ihm mitziehen und vermied Damians Blick, der nicht gerade freundlich war.

Ihr war klar, dass dieser nicht von ihr begeistert war, doch daran konnte sie nichts ändern.

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