Indifferent (Gzuz Fanfiction)

By lemmekeepreading

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Jetzt war er sich nicht mehr sicher, ob sie sein Schutzengel war - es fühlte sich im Moment eher an, als sei... More

1. Lebensretterin
3. Sozialstunden
4. Gemeinsamkeiten
5. Eskalation
6. Nähe
7. One-Night-Stands
8. Das Date
9. Ihr Ex

2. Deeptalks

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By lemmekeepreading

„Gehst du oft feiern?", Fragte Jonas.

Die beiden saßen in einem Taxi und waren auf dem Weg zum Club, wo der Rest der Jungs schon wartete.

„Ab und zu.", Antwortete sie lächelnd. „Du bestimmt öfter."

„Warum lächelst du mich immer so an, Digga?", Wollte er plötzlich wissen.

Er erachtete ihr Verhalten als etwas sonderbar, denn noch nie in seinem Leben war er jemals so jemandem begegnet. Lesen konnte er sie schon gar nicht.

Sie überlegte kurz, während ihre Blicke zum Fenster schweiften. „Weil du mir sympathisch bist.", Erklärte Ronja schließlich. „Warum fragst du?"

„Gib es zu, du stehst auf Gazo.", Hakte er nach und Ronja lachte. Doch außer dem nicht vielsagenden Lachen, gab es keine Antwort. Wieder einmal konnte er nicht deuten, ob seine Flirts bei ihr landeten.

„Als du dich so auf mich gestürzt hast, dacht' ich erst, du wärst vielleicht ein Groupie.", Sagte er nach einer Weile. „Aber nicht mal die würden in der Situation so handeln. Ich check immer noch nicht, wie so'n Püppchen wie du, mir das Leben retten konnte."

„Ich bin einfach nur froh drüber.", Entgegnete sie und ihre Augen strahlten wieder so. „Gut, dass dir nichts passiert ist."

Er hatte keine Ahnung, wie er mit so aufrichtiger Zuneigung ohne Hintergedanken umgehen sollte. Es war ihm unangenehm.

Er schielte kurz zu ihr rüber – süß war sie allemal.

***

Dass sie so viel trinken würde, hätte er nicht erwartet.

Sie schaffte es immer wieder, ihn zu überraschen. Jedesmal wenn er dachte, er hätte raus wie sie tickt, tat sie irgendwas, was ihn wieder bei Null anfangen ließ. Und er hatte doch sonst recht gute Menschenkenntnisse.

Jetzt saß sie mit ihnen in der VIP Lounge und trank einen Cocktail nach dem anderen und kam dank ihnen auch mehr aus sicher heraus. Und so begann sie sich ausgiebiger mit den Jungs zu unterhalten, statt ihnen nur wortkarge Antworten zu geben.

Ronja brachte sie mit den schrägen Dingen, die sie zu erzählen hatte zum lachen. Die meiste Zeit aber, hörte sie ihnen zu – stellte Fragen und schien interessiert an dem, was sie so zu erzählen hatten. Dabei trug sie stets diesen Schlafzimmerblick.

Jedesmal, wenn sich eine Frau zu den Männern gesellte, ließ sie sich nicht beirren und folgte weiter ihren Gesprächen, während sie ab und zu an ihrem Glas nippte.

Störte sie überhaupt mal was?

Ihren Blicken zu folgen nach nicht.

Ronja trug diesen unbeschwerten, ja fast schon zugedröhnten Blick in ihren Augen, und irgendwie... machte es Jonas an.

Obwohl sich auch diverse freizügige Frauen neben ihm befanden, konnte Jonas nicht anders, als seine Lebensretterin von der Sofaecke aus zu beobachten.

Sie war im Augenblick viel zu faszinierend.

Und auch der Blondine, die sich auf seinem Schoß an ihn geschmiegt hatte, war es nicht möglich, seine Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen. Auch nicht nach der Line Koks, die er zuvor von ihrem Dekolleté gesnifft hatte.

Andere Weiber hätten wahrscheinlich schon längst ihr Unbehagen zu verstehen gegeben oder versucht, die Aufmerksamkeit irgendwie auf sich selbst zu lenken, dachte sich Jonas.

Vielleicht war sie eines dieser grauen Mäuse.

Er neigte seinen Kopf leicht zur Seite, während die Frau seinen Hals mit heißen Küssen bedeckte.

Seine Blicke lagen dabei noch immer auf Ronja.

Nein, das passte zu seiner Feststellung auch nicht. Dafür schien sie zu locker und zu unbekümmert.

Ronja musste seine Augen auf ihr gespürt haben. Denn nun trafen sich ihre Blicke und sie schenkte ihm ein leichtes Lächeln, bevor sie sich zurücklehnte und ihr iPhone aus der Tasche kramte.

Erst jetzt fiel ihm auf, dass es ihm so gar nicht ähnlich sah, sich ausgerechnet im Club den Kopf über irgendeine Frau zu zerbrechen, geschweige denn sie zu analysieren.

Also entschied er sich dazu kurzen Prozess zu machen und schob die Blondine eher unachtsam von seinem Schoß und stand auf.

„Hey!", Hörte man die Frau noch mit einem beleidigten Gesichtsausdruck protestieren, bevor sie empört schnaufte und ebenfalls aufstand.

Ronja schaute zu ihm auf, als er sich neben sie niederließ und sperrte ihr Handy.

„Bock zu ficken?", Fragte er nun plump.

Das wäre doch gelacht, wenn sie sich nicht von ihm flachlegen lassen würde.

„Hätte nie gedacht, dass ich die Chance bekommen würde, meinen Schutzengel zu bumsen.", Schrie er über die laute Musik und grinste sie dabei frech an.

Ronja lachte etwas. „Ne, danke."

Sein Grinsen entglitt ihm und nun guckte er sie mit einer ernsteren Miene an.

Er schien kurz zu überlegen, dann beugte er sich näher zu ihr rüber und sagte: „Bist du Ronja? Diese Räubertochter da? Du hast mir nämlich mein Herz gestohlen."

Nun lehnte er sich wieder etwas zurück um ihre Reaktion sehen zu können. Sie tat es ihm gleich und lächelte verwirrt mit zusammengezogenen Augenbrauen.

Dann plötzlich grinste sie breit über beide Ohren, ihre Augen noch immer halb verschlossen. „Was soll ich damit? Ich vertick' doch keine Organe."

Langsam fing ihre Art an ihn zu frustrieren.

Er verstand sie nicht und außerdem nagte ihr Verhalten an seinem Ego. „Kann es sein, dass du verdammt prüde bist?", Fragte er angepisst.

Im Gegensatz zu ihm, schien sein verächtlicher Ton ihr nicht nahe zu gehen.

Stattdessen nickte sie nachdenklich. „Kann schon sein.", Gab sie zu.

„Dann werd' Nonne und geh' mir nicht auf'n Sack!", Rief er ihr mit seiner rauen, dunklen Stimme zu.

Doch auch das schien sie ihm nicht zu verübeln. „Ich bin aber Atheisten."

Jonas guckte sie kritisch von der Seite an. „Du glaubst nicht, dass da nach'm Tod was auf dich wartet?"

Sie schüttelte den Kopf.

Er musterte die Frau vor sich.

Was für eine absolut sinnlose Existenz würden sie dann führen?

„Und dieser Gedanke stört dich nicht?", Wunderte er sich neugierig.

Natürlich hatte er sich auch schon oft die Frage gestellt, ob da oben wirklich jemand war. Schließlich war Jonas nicht auf den Kopf gefallen. Allerdings gefiel ihm der Gedanke, dass da etwas war besser.

Auch wenn er unweigerlich auf die Hölle zusteuerte.

Lieber tat er das, wofür er im Leben brannte. Und dass er dann später einmal möglicherweise im Fegefeuer brennen würde, damit konnte er sich arrangieren. Nicht aber mit der Tatsache, dass er eines Tages nicht mehr existieren würde.

Er würde dem Teufel zu gern Konkurrenz machen.

Doch was ihm lieber war, war am Ende des Tages nicht wichtig. Schließlich war das Leben kein Wunschkonzert – genauso wenig wie der Tod.

Er stellte sich diese Frage öfter als ihm lieb war. Doch nur, wenn er alleine in seinem Bett lag. Alleine mit seinen Gedanken.

„Die Endlichkeit macht das Leben doch erst... lebenswert.", Hörte er sie sagen. „Wenn wir alle Zeit der Welt hätten, wär doch irgendwann die Luft raus, oder?", Lächelte sie etwas verlegen mit einem leichten Schulterzucken.

Ronja konnte ihm doch tatsächlich ein Lachen entlocken. Sie sah irgendwie niedlich aus wie sie da so saß.

„Deshalb hast du dich auf mich gestürzt wie 'ne Irre, als wärst du Chuck Norris höchstpersönlich.", Stellte er scherzhaft fest.

Ronja nickte mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Ihre Augen sahen belustigt aus.

„Wie kommt's, dass du an nix glaubst?", Fragte Gzuz dann.

Sie versanken immer weiter in tiefgründige Gespräche und zum ersten mal saß er im Club und redete die ganze Nacht über Gott und die Welt – mit einer Frau. Und es war ihm nicht mal aufgefallen.

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