Aus der Asche zu neuem Leben

By SistersofChaos

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Erster Teil der Trilogie In einer Welt voll Sklaverei kämpft ein Prinz um einen Sklaven und um dessen Rechte... More

Die Welt
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Epilog
Sklavengesetze Murezio/Gedos
Sklavengesetze Taecleo

Kapitel 18

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By SistersofChaos

Ich machte mir Gedanken über alle möglichen Dinge.
Über den Bund zwischen Neo und mir.
Über meine Eltern und meine Heimat.
Über meine ursprüngliche Idee, alle Sklaven aus ihrer Sklaverei zu befreien.
Irgendwie ergab wenig davon einen Sinn. Alles, was ich in meinem Leben erreichen wollte, war irgendwie ein vewehrter Traum. Nichts würde sich ändern, rein gar nichts.
Zwar war Neo mittlerweile mehr er selbst, aber ich wollte dafür umso weniger als sein Herr fungieren. Die Sklaven wollten bleiben wie sie waren, kein neues Leben, keine Freiheit. Und ich wollte ungern nach Hause.

Ich hatte die letzten Stunden damit verbracht die Anhänger aus meiner Schatzkiste zu reparieren, hatte aber bis jetzt erst einen geschafft. Es war der älteste und größte gewesen und ich hatte ewig gebraucht bis ich das nötige Material zusammen hatte um die vier Teile, in die es zerbrochen war wieder zusammenzusetzen und das Bild darauf zu rekonstruieren. Jetzt lief ich hoch zu Cheveyo um ihm das fertige Stück zu zeigen.

Während ich so nachdachte starrte ich aus dem Fenster und trommelte mit den Fingern auf das Fensterbrett.

"Cheveyo, guck mal, was..." Ich riss die Tür auf, stolperte über die Schwelle und fiel mit dem Gesicht zuerst zu Boden.

Erschrocken drehte ich mich um. "Neo! Was machst du denn?" Ich half ihm auf.

"Wollte dir eigentlich nur etwas zeigen, war aber anscheinend zu schnell." Ich rieb mir über die Nase.

"Hast du dir wehgetan?"

"Geht, ich wollte ihn nicht gleich wieder zerstören, es hat mich Stunden gekostet ihn in diesen Zustand zu bekommen." Ich reichte ihm den Anhänger.

"Wow, wie schön!" Der Anhänger zeigte einen Phönix.

"Er ist nicht ganz, wie er mal aussah. Ich hatte keine roten Steine für die Augen und das Plattgold für die Federn war auch etwas knapp. Zudem ist er innen drin hohl und was auch immer da drin war ist schon lange verrottet oder weg."

"Vielleicht kann ich ihn etwas sauber machen und polieren."

"Das wäre toll, ich suche dann nach Steinchen für die Augen. Leider gibt es hier keine Edelsteine."

"Was meinst du ist einmal darin gewesen?" Wir gingen nach unten, wo er auch andere Anhänger hingelegt hatte, die aber nicht repariert waren.

"So wie es aussieht, Blut, zumindest wenn ich dem glaube, was ich an Rückständen in der Erde gesehen habe."

"Blut?!"

"Schätzungsweise. Vielleicht war es einmal eine Reliquie von irgendeinem Heiligen."

"Wieso sollte dann Blut darin sein?"

"Das Blut von irgendeinem Heiligen? Vielleicht irgendein Schutz, der davon ausgehen soll. Es ist vermutlich ein paar hundert Jahre alt."

"Interessant."

"Fand ich auch. Vor allem frage ich mich, wie so etwas in vier Teile zerbricht."

"Durch rohe Gewalt. Was sich hier wohl mal abgespielt hat?"

"Es ist hohl, bei Gewalt wäre es völlig zerbeult gewesen."

"Dann weiß ich nicht, vielleicht einfach durch das Alter."

"Moment, ich will was testen." Ich nahm den Metallrest, den ich für das Amulett verwendet hatte und schlug mit einem Hammer drauf. Es verformte sich weniger, wie die meisten Metalle.
"Mmh, vielleicht war es hier auch einfach verdammt kalt, damals. Dann könnte es sogar am Blut gelegen haben, dass es gebrochen ist."

"Was soll das damit zu tun haben?"

"Wenn es kalt genug war konnte das Blut gefroren sein und das Metall gesprengt haben oder es war halt doch rohe Gewalt, im gefrorenen Zustand war es nicht flexibel."

"Vor hundert Jahren..."

Ich nahm den Anhänger in die Hand. "Ein paar Hundert. Den Rillen hier unten waren wohl mal Schrift und wer auch immer es getragen hat, hat sie fast komplett abgerieben. Und mein Rostentferner hat es nicht lesbarer gemacht."

"Hm, das ist wirklich nicht zu erkennen."

"Vielleicht bekomme ich es irgendwie lesbar. Ich glaube, ich lasse das mit den Augen, bis ich das Rätsel gelöst habe."

"Wie willst du das machen?"

Ich kramte in dem Werkzeughaufen nach der größten Lupe und nahm das kleinste Werkzeug und begann vorsichtig die Rillen zu vertiefen.
"Ich erkenne da nichts. Muss eine alte Sprache sein."

"Da kann ich dir auch nicht helfen. Ich kenne die alten Sprachen von Taecleo nicht."

"Vielleicht sollte ich es Eli oder dem Grafen mal geben." Ich legte den Anhänger weg. "Hast du einen Wunsch, welchen ich als nächstes reparieren?"

"Hm...Den hier." Er schien mal blau gewesen zu sein.

Ich nickte. Dunkelblaues Metall und das darauf war vermutlich ein Drache gewesen, der jetzt jedoch in der Mitte zerbrochen war. Er war etwas kleiner und zierlicher wie der Phönix und nicht hohl.
Ich suchte in der Metallkiste, die mir Eli geschenkt hatte nach dem Metall und hatte bald zwei zur Auswahl.

"Wo hast du das gefunden?"

"Das Metall oder den Anhänger?"

"Anhänger."

"Blumenbeet meiner Mutter. Man sollte mich nie Unkraut rupfen lassen, da ist danach gar nichts mehr gewachsen." Ich grinste.

Ich lachte. "Aber immerhin hast du den hier gefunden."

"Und die Pfeilspitze, war also ein sehr erfolgreicher Tag."

"Vielleicht hat die Pfeilspitze den Phönix durchschlagen."

"Nein, der Phönix ist von unter der Erle. Der Drache lag im Blumenbeet. Es kann aber sein, dass der Pfeil den Drachen durchschlagen hat, er hat nämlich eine große Kerbe, da wo er zerbrochen ist."

"Dann das."

"Was hast du jetzt vor? Willst du hierbleiben und mir zusehen oder gehst du wieder hoch, oder wollen wir zusammen was machen und ich mache das heute Abend fertig." Unsere Beziehung hatte sich extrem entspannt seitdem der Bund vollständig war.

"Ich wollte doch den Phönix polieren."

"Stimmt, kannst du ja trotzdem hier machen."
Meine Werkstatt war eine nie genutzte Abstellkammer. Alles was hier drinne stand war älter wie der Graf, aber es gab zwei Tische, ein paar Stühle und Schränke, für alles was ich unterbringen musste. "Irgendwo habe ich sogar Poliertücher." Ich begann mich durch die Schränke zu graben und reichte ihm dann ein blaues Tuch. "Kannst dich ja in den Sessel setzen." Der Sessel war mal blau, inzwischen aber grau und ließ sich absolut nicht reinigen.

Ich wechselte vom Tisch zum Sessel. "Ist nicht mehr so bequem, wie er mal war."

"Das stimmt, aber fürs sitzen reicht es noch."

"Ja." Ich begann den Anhänger zu polieren.

Ich begann mit Metall den Riss zu füllen etwas mehr wie notwendig, damit ich den Drachen daraus machen konnte. Immer wieder erhitzte ich Tropfen und ließ es reinlaufen.

"Was meinst du ist das Rätsel hinter den ganzen Anhängern, warum gab es davon so viele hier?"

"Bis auf die zwei kommen alle von irgendwelchen Adeligen, die über die Zeit hier auf dem Gelände verloren wurden. Ich würde gerne mal wieder suchen gehen, vielleicht finde ich ja irgendwo noch welche."
Ich nahm ein kleines Werkzeug und begann das Metall zu formen, solange es noch warm war.

"Aber was ist mit den beiden hier?"

"Der Drache hat mal einem Ritter gehört und der Phönix bestimmt einer Frau. Das war vor ca 150 Jahren mal ein Wald, ich nehme an, dass der Ritter da getötet wurde oder der Anhänger den Pfeil daran gehindert hat ihn zu töten.

"Woher weißt du das?"

"Bücher. Die Bibliothek ist voll davon."

"Du hast dir ja viel Mühe gemacht."

"Steht in jedem Geschichtsbuch oder vielleicht auch nur in dem des Anwesens, keine Ahnung."

"Ich kenne die Geschichte nicht, aber ich komme ja auch nicht von hier."

"Ja, aber Eli und der Graf kennen sich besser aus." Ich begann den Rost und das überschüssige Metall abzuklopfen.

"Schau mal, das glänzt ja richtig."

"Ist auch ziemlich teures Material. Der hier auch." Ich hob den Blauen hoch.

"Sehr schön."

"Kannst du hier mal drüber reiben? Ich glaube der Drache ist silber." Ich warf ihm den Anhänger zu.

Ich drehte den Anhänger im Licht und wischte dann darüber.

Ich war neugierig rüber gegangen und sah wie der Drache silbern wurde. "Das wird filigraner als ich gedacht habe."

"Kriegst du das hin, wenn es so filigran ist?"

"Nicht so, wie er ursprünglich war, aber nah dran."

"Immerhin."

Ich nahm ihn und machte weiter damit ihn zu reparieren.

Ich legte den Phönix auf den Tisch und stand auf.

Ich hatte gerade die Grundplatte fertig, nur der Drache fehlte noch. Ich lehnte mich zurück um kurz Pause zu machen.

Ich trat ans Fenster, das recht verstaubt und dessen Glas fast blind war.

"Du kannst sie auch aufmachen, dann ist hier drin wieder ein bisschen Luft und der Metallgeruch geht raus. Ich mach jetzt eh eine Pause bevor ich mit dem Silber anfange."

"Ist Silber nicht gefährlich?" Ich zog das Fenster auf.

"Ein bisschen, aber relativ gut formbar."

"Trotzdem sollte man es nicht einatmen."

Ich hob ein Tuch vom Tisch. "Atemschutz."

Ich nickte.

"Ich pass schon auf. Ich möchte nicht an einer Vergiftung sterben."

"Ich auch nicht."

"Deshalb gehst du raus, bevor ich damit anfange."

"In Ordnung. Aber pass auf."

"Na klar. Wollen wir ein bisschen raus? Ich glaube, ich brauche ein bisschen Luft."

"Ja." Ich zog die Tür auf.

"Wir könnten ja neue suchen. In der Nähe gibt es einen Fluss, der sowas manchmal mitbringt."

"Dann können wir auch gleich schwimmen gehen."

"Wäre auch eine Möglichkeit."

"Dann los."

"Jetzt, da du Freilauf hast, können wir ja die Pferde nehmen."

"Wenn du nicht wieder verlernt hast zu reiten", grinste ich.

"Glaube nicht." Ich lief raus zu den Ställen.

"Warte!" Ich rannte ihm hinterher.

"Such dir eins aus, ich nehm das Pony."

Ich lachte. "Darf ich den Rappen reiten?"

"Such dir eins aus, du hast freie Wahl." Das Pony war eigentlich ziemlich groß für ein Pony. Und hellbraun mit struppiger Mähne.

"Der Rappe erinnert mich an meinen."

"Sättel sind hinten."

"Okay." Ich holte einen und sattelte den Rappen.

Ich machte mein Pferd auch fertig und führte es zum Haupttor.

"Wie weit ist es?"

"Nah genug, damit zwei Kinder bis zur nächsten Stelle laufen können."

"Na dann los!" Ich stieg auf und ritt langsam los.

Ich schloss zu ihm auf. "Wettrennen?"

"Wenn du nicht runterfällst!"

"Ich glaube, das schaffe ich." Ich trieb mein Pferd an.

Das Pony war tatsächlich recht schnell, aber den Rappen konnte es kaum überholen.

Ich lachte und beschleunigte, bis ich den Fluss sah.

Ich stoppte das Pferd abrupt und stieg ab.

Ich ritt in den Fluss rein und sprang dann runter.

"Das arme Pony!", rief ich lachend als es zu mir zurück gerannt kam und ich es am Zügel festhalten musste.

"Binden wir sie fest", meinte ich und stach mit einem Messer, dass ich an meinen Gürtel gebunden hatte ein Stück Gras raus.

"Ich mach das, geh du schon mal auf die Suche." Ich packte beide Zügel.

"Okay." Ich sprang in den Fluss.

Ich watete hinter ihm her, während die Pferde grasten. "Gott, der ist ja kälter als zu Hause."

"Ja, ist es, der Fluss kommt aus einem Gletscher."

"Ein Gletscher? Hier?"

"Der Berg ist ziemlich hoch und die Spitze ist seit Jahrtausenden vereist. Aus dem kommt auch viel von den Dingen, die hier landen."

"Von da oben? Hat ihn schon mal jemand erklommen, vielleicht sind das je Teile eines großen Schatzes."

"Da oben waren viele es gab ganze Kriege um den Berg, aber alles liegt unter Metern vom Eis."

"Wäre es nicht viel interessanter da oben zu suchen?"

"Wäre es, aber hier liegt viel, der Gletscher schmilzt. Ein paar Meter weiter Richtung Berg ist ein See, wenn wir bis dahin reiten findet man noch mehr."

"Dann los."
Ich fand es interessant, diesen Berg zu erklimmen.

Ich sprang auf mein Pferd und ritt flussaufwärts. Der See war tiefer und deshalb sammelte sich in ihm alles.

"Da muss man ja tauchen." Ich sah auf die glitzernde Oberfläche und stieg ab. "Brrr, der ist ja noch kälter."

Ich sprang rein und schwamm zum Boden nur um wenige Sekunden später mit einem großen Schild aufzutauchen. "Aber die Beute ist gut."

"Da gehe ich aber nicht schwimmen. Gib her!" Ich streckte die Hand nach dem Schild aus.

Ich hob es hoch und reichte es ihm. "Wenn man erst einmal drinne ist, ist es nicht mehr so kalt."

Ich stand auf und sah mich um. Der Berg lag wie ein Koloss hinter dem See. "Hier kann man bestimmt super klettern." Ich lief um den See herum und erklomm den Fels.

"Wenn du fällst, landest du im Fluss."

"Ich pass schon auf."

"Will ich hoffen." Ich tauchte unter und barg Schwerter, Pfeilspitzen, Schmuck, Münzen, bald hatte sich ein kleiner Haufen gefunden.

Ich war mittlerweile bis zu einem kleinen Sims hinauf gekommen. Etwas weiter weg in einer Spalte steckte etwas glitzerndes. Ich versuchte es zu erreichen.

Ich warf gerade eine Münze auf den Stapel, als es hinter mir platschte.

Nach Luft schnappend kam ich wieder hoch.

"Ich habe doch gesagt, du gehst baden."

"Dafür habe ich glaube noch einen Anhänger gefunden." Ich hob die Hand aus dem Wasser. "Da oben in einer Spalte hat es gesteckt, ich habe nur versucht dran zu kommen."

"Oh, cool."

"Mir ist kalt." Ich schwamm ans Ufer zurück.

"Es ist ja auch kalt."

Ich setzte mich ans Ufer zurück und betrachtete das Stück Anhänger. "Das ist nur die Hälfte."

"Dann haben wir ja jetzt eine Mission. Die andere Hälfte finden."

"Vielleicht ist es da oben gebrochen und die andere Hälfte liegt im Wasser."

"Ich geh suchen." Ich tauchte unter und schwamm den Fluss hoch.

Ich sah mir auch die anderen Dinge an, die er gefunden hatte.

Ich sah etwas glitzern und tauchte mit dem Ding in der Hand hoch. "Habs."

"Zeig her."

Ich reichte es ihm. "Ich gehe noch mal runter. Alles was nicht mehr zu gebrauchen ist, nutze ich als Metall."

"Okay."

Ich kam mit einem Pferdegeschirr hoch. "Reicht, das ist reiner Müll."

"Wie kommt denn ein Pferd da hoch?"

"Vielleicht ist es in den Gletscher gekommen, als er noch größer war."

Ich zuckte mit den Schultern.

"Ich habe einen Beutel dabei für das Zeug."

Ich stand auf und nahm ihn um alles einzupacken.

"Binden wir es aufs Pony und dann nichts wie heim."

"Du frierst nicht wahr?" Ich grinste.

"Nicht so schlimm wie du."

"Ja, ich wollte auch nicht schwimmen."

"Das stimmt, dann ab nach Hause, da wartet ein Drache auf mich."

Ich holte die Pferde und wir machten uns auf den Rückweg.

"Ich geh in Werkstatt und du dich umziehen."

Ich verschwand oben in meinem Zimmer und ging dann in die Sonne um meine Haare schneller zu trocknen. Wieder schweiften meine Gedanken ab.
Ich wollte den Sklaven in Murezio trotzdem helfen, aber gleichzeitig wollte ich nicht zurück. Was sollte ich tun? Ich konnte auch einfach aus dem Weltbild verschwinden.

Ich bastelte an meinem Drachen. Er war wirklich schwierig und kostete mich den gesamten Abend.

Irgendwann klopfte ich an die Tür der Abstellkammer. "Neo? Alles gut, oder bist du durch die Silberdämpfe erstickt?"

Ich zog mir das Tuch vom Mund und öffnete das Fenster.
"Jetzt kannst du reinkommen."

"Aber du arbeitest doch noch dran, oder? Weißt du überhaupt wie spät es ist? Alle anderen haben schon zu Abend gegessen."

"Es würde mich nicht wundern, wenn sie schon zu Bett gegangen wären."

"Hast du keinen Hunger?"

"Nein, bin gerade zu vertieft. Es sind nur noch ein paar Schuppen und das Auge."

"So filigran hast du es wieder hinbekommen?", fragte ich erstaunt und trat ein.

"Ja", meinte ich und setzte mit einer Pinzette und etwas warmen Metall den blauen Edelstein ein.

"Wow, sieht sehr wertvoll aus."

"Und gehört jetzt dir."

"Was?"

"Ich schenke ihn dir. Nachträglich zum Geburtstag."

"Z-zum Geburtstag?"

"Ja, ich weiß nicht, wann du hast, aber ich bin jetzt schon ein Jahr bei dir, also hattest du irgendwann."

"Das ist toll, danke..." Ich sah mich nach dem Phönix um, er lag immer noch da, wo ich ihn abgelegt hatte. "Und du bekommst den hier."

"Das Rätsel muss ich erst noch knacken."

"Ich will miträtseln."

"Ich will die Inschrift abschreiben und dann an Eli schicken und dem Graf geben. Und dann suche ich nach Augen."

"Vielleicht lässt sich in der Bibliothek ja noch etwas herausfinden. Ich kann ja mal suchen gehen."

"Mach ruhig, sag Bescheid, falls du Rubine findest."

"Ich finde sicher nur Buchseiten, für Rubine bist du zuständig."

"Ich geh mal den Garten danach umgraben."

"Siehst du jetzt überhaupt noch viel?" Ich sah nach draußen.

"Hast recht, morgen. Kannst du mir deinen Anhänger nochmal geben?" Ich zog eine silberne Kette hervor.

"Wo hast du die denn her?"

"Ist von einem anderen kaputten Anhänger, der nicht zu retten war."

"Dann brauchen wir auch eine Kette für dich."

"Wenn ich auf den Markt komme, kaufe ich Ketten ein für die alle."

"Ah. Wir könnten sie auch verkaufen und Geld machen."

"Die da ja, die anderen möchte ich behalten, die mit den mystischen Wesen."

"Der Phönix ist eh deiner."

"Und der Drache gehört dir."

"Was stellt eigentlich mein gefundener Anhänger dar?"

"Ich hab ihn mir noch nicht genauer angesehen." Ich zog ihn aus meiner Tasche und legte ihn zusammen. "Zu zerkratzt und verrosteten um es sagen zu können."

"Der sieht nicht aus als würde man ihn reparieren können, vielleicht kannst du ja etwas völlig neues darauf machen. Ich gehe jetzt jedenfalls in die Bibliothek."

"Ich werde es schon noch herausfinden. Aber jetzt gehe ich erstmal was Essen."

"Mach das, bis später." Ich lief zum Haupthaus zurück und betrat die große Bibliothek. Es dauerte eine ganze Zeit lang, bis ich ein paar Bücher zusammen hatte, in denen vielleicht etwas stehen konnte. Damit setzte ich mich an den dunklen Holztisch.

Nach dem Essen ging ich wieder runter und bearbeitete den neuen mit Rostentferner.

Ich nickte über dem ersten Buch ein.

"Es ist ein Einhorn", rief ich und rannte in die Bibliothek.

"Hm?" Ich hob den Kopf.

"Der Anhänger ist ein Einhorn."

Ich rieb mir die Augen. "Wie hast du das denn rausgefunden?"

"Säure."

"Aha...Wie spät ist es?" Ich klappte das Buch zu.

"Spät, ich werde jetzt ins Bett gehen."

"Ich auch, ich habe ja schon geschlafen."

"Dann komm mit."

Mitten in der Nacht wachte ich wieder auf und ging in die Bibliothek. Ein Albtraum hatte mich wach gemacht und so konnte ich meine Zeit auch nutzen.

Als ich aufwachte war Cheveyo weg. Ich machte mir wenig Sorgen, also drehte mich um und schlief weiter. Solange der Bund sich nicht meldete war nichts schlimmes.

Ich begann mir interessante Fakten über den Berg und das Anwesen rauszuschreiben, doch schlief auch darüber wieder ein.

"Morgen, Schlafmütze", meinte ich, als ich mit einer Tasse Tee die Bibliothek betrat.

Ich hob die Hand und öffnete ein Auge.

"Das Buch scheint ja nicht besonders spannend gewesen zu sein."

"Doch, ich habe einige interessante Fakten gefunden. Nur etwas schlafen wollte ich dann doch noch."

"Das ist gut."

"Hier. Ich weiß nicht, ob du das auch schon einmal durchgelesen hast." Ich reichte ihm den Zettel.

"Äh, nein, das wusste ich tatsächlich noch nicht."

"Ha, dann war meine nächtliche Lesestunde doch zu was gut." Ich nahm die Tasse und trank einen Schluck.

"Der Drache war also ein ganzer Ritterorden. Eine Marke, kein bloßer Anhänger."

"Aber sie sind im letzten Krieg um den Gletscher untergegangen."

"Ja, die meisten."

"Dann sind der Phönix und die anderen sicher auch von Ritterorden."

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Phönix keiner ist."

"Warum?"

"Wegen dem Blut darin."

"Hm, vielleicht war es eine Sekte oder sowas."

"Ich glaube, es war ein Adeliger."

"Eine Adlige, du hattest die Vermutung, dass es einer Frau gehörte."

"Ich denke es war ein Geschenk von einem Adeligen, ich weiß nur nicht an wen."

"Weil es so kostbar aussieht?"

"Ja. Wir wissen mehr, wenn die Inschrift übersetzt ist."

"Mal sehen, wie lang das dauert."

"Ja."

"Wolltest du jetzt Rubine suchen?"

"Ja, und danach reparieren ich vielleicht das Einhorn."

"Ich helf dir bei der Rubinsuche."

"Dann mal runter zur Erle."

Ich trank aus und wir gingen hinunter.

Ich begann den Boden umzugraben und versuchte dabei möglichst wenig der Wurzeln zu verletzen.

Ich nahm immer wieder Steine hoch. "Warum glaubst du sollten die Steine hier sein?"

"Weil hier das Amulett lag."

"Ach so stimmt. Aber sie sind wohl sehr klein."

"Leider." Ich drehte einen Stein um und sah plötzlich etwas rot glitzern. "Hab ihn."

Ich nahm ihn und hielt ihn in die Sonne.

"Winzig, aber unersetzbar."

"Ja. So etwas findet man nicht oft einfach so."

"Dann werde ich ihn mal wieder einsetzen." Ich nahm das Steinchen und lief in die Werkstatt.

Ich wusch mich und ging dann zu ihm.

Ich setzte den Stein in das winzige Loch des Anhängers. "So gut wie neu."

"Wunderbar."

"Also nur noch die Inschrift und das Blut."

"Ja. Und eine Kette."

"Und das Einhorn, aber das hat zumindest ein Auge."

"Wir können doch jetzt auf einen Markt gehen."

"Könnten wir, ist aber eine Stunde Ritt."

"Egal."

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