»Was macht ihr denn hier?«, fragte Yoongi überrascht, als er die Anderen ebenfalls vor Zimmer 301 stehen sah.
»Bei uns standen die drei Zahlen auf Büchern geschrieben, also sind wir hier hin«, klärte Namjoon auf und Hoseok hob nur einen Umschlag in die Luft, welchen er und seine Gruppe in der Cafeteria gefunden hatten.
»Wir sollten es hier mit euch öffnen.«
Sie ließen keine weitere Zeit mehr schwinden, sondern öffneten sogleich den Brief. Die Männer von -S wahren immerhin immer noch unterwegs und sie wusste nicht, wie viel Zeit ihnen noch blieb.
»Oh nein, ich bin wirklich schlecht in sowas - und dann auch noch in Englisch.«
Hoseok drückte Namjoon den Zettel in die Hand und hob geschlagen seine Arme in die Luft.
»Das ist eigentlich ganz leicht«, begann Namjoon. »Die Frage ist so gestellt, dass sie Verwirrung aufbringt. Man muss nur richtig nachdenken.«
»Also Mis-oo hat eine Tochter und...« Jungkook stellte sich in seinem inneren Auge einen Stammbaum vor, doch dies brachte eher Verwirrung als Klarheit.
»Wieso beschreibt man so kompliziert seine Familie?!«
Yoongi schien auch nicht weniger verzweifelt gewesen zu sein, da er frustriert seinen Kopf in den Nacken fallen ließ. »Das bereitet mir Kopfschmerzen.«
»Ok. Also wenn Mis-oos Tochter, die Tochter meiner Mutter ist, dann bin ich doch die Schwester der Tochter. Also Mis-oos Tochter?« Yuna blickte in die Runde und erhielt ein zustimmendes Nicken von Nuri. Die Anderen schienen jedoch nicht ganz mitzukommen.
»Ihr müsste es übersetzen, dann ergibt es Sinn. Dann heißt es nämlich: „Wenn Mis-oos Tochter die Tochter meiner Mutter ist."«
Stille.
»Nein, ich verstehe es immer noch nicht«, brach Jungkook diese dann und ließ Nuri verzweifelt aufstöhnen.
Doch egal. „Ihre Tochter", das war die richtige Lösung und davon waren Yuna und Nuri überzeugt. Was sie nun aber machen sollten, wussten sie auch nicht.
Taehyung erinnerte sich dann aber, dass sie ja eigentlich in das Büro von Herr Bang gehen sollten. Aktuell standen sie jedoch noch vor diesem. Als der zweitjüngste genau in diesen Raum gehen wollte, musste er feststellen, dass diese verschlossen war.
»Hier. Wir müssen einen Code oder so eingeben.« Yuna zeigte neben die Tür, wo seltsame Bilder an der Wand aufgehängt wurden und drei viereckige Löcher die Wand zierten.
»Ah, auf unserem Zettel ist ein Schmetterling drauf«, meinte Hoseok und zeigte auf die obere Ecke des Papiers.
»Bei uns waren diese Flugzeuge.« Namjoon hob auch seinen Zettel in die Luft. Dieses Mal kamen alle schnell darauf, was von ihnen verlangt wurde. Die Bilder an der Wand gaben die Reihenfolge der drei Rätsel wieder. Nur diese Symbole sorgten für Verwirrung - obwohl jeder die Lösung eigentlich bei sich trug.
Es waren die bunten Klötze, welche sie zuvor in der Stadt bekommen hatten. Yoongi schien der erste gewesen zu sein, welcher das verstanden hatte und dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis Jin das vorausgesetzte Muster erkannt hatte.
»Gebt mal eure Zettel«, forderte er auf und blickte gezielt auf die Symbole auf den Papieren.
»Schaut her. Auf jedem Zettel ist eine andere Farbe zu sehen. Bei den Fragezeichen ist eines rot angemalt. Yoongi und Yuna hatten doch einen roten Stern. Die Antwort bei dem Papier mit dem Schmetterling ist mit pink geschrieben. Namjoon und ich hatten ein pinkes Herz. Wer hat den blauen Kreis?«
Jungkook holte den Kreis von ihm und Nuri aus seiner Hosentasche. Sie alle hatten die Symbole eingepackt, ohne zu wissen, dass sie diese später noch brauchten. Das war pures Glück, denn zurück in die Stadt, konnten sie aktuell nicht mehr.
»Ja also müssten wir in das erste Loch den roten Stern tun. Ins zweite das pinke Herz und in das letzte den blauen Kreis.«
Ehe Jin dies gesagt und auch ausgeführt hatte, öffnete sich die Bürotür. Und was sie sahen, schockte alle.
Das Büro sah alles andere so aus, wie im Originalen. Ganz hinten an der Wand sprühten mehrere Fontänen Feuer in die Luft. Sonst gab es nichts in dem Raum. Nur an der Wand hingen zehn Haken.
»Schauspieler! Das ist die letzte Aufgabe!«, ertönte -S' Stimme und ließ die Betroffenen aufzucken. Feuer. Die letzte Aufgabe handelte also tatsächlich über Feuer.
»Nuri. Nehm alle Bänder von deinen Freunden und hänge sie an die Haken. Das ist alles.«
Auch wenn -S nicht weiter redete wusste jeder, dass das unmöglich alles gewesen sein konnte. Es war das Finale. Es musste größer sein.
Und ihre Vermutung sollte sich bestätigen. »Doch natürlich geht das auf Zeit. Das Feuer, dort hinten an der Wand, wird bis vor zur Tür fahren. Bist du nicht schnell genug, wirst du einen heißen Tod spüren - verstanden? Heiß und so..«, kicherte -S über seinen schlechten Scherz.
»Nein! Ich werde gehen. Nuri bleibt hier«, schritt Jungkook ein und war schon dabei, die Stoffbänder von jedem einzusammeln. Er hatte einfach kein gutes Gefühl dabei. Es war nicht so, dass er nicht an Nuris Können zweifelte, sondern eher an der Fairness von -S.
»Wenn du es machst, habt ihr alle verloren und werdet bestraft. Nuri muss diese Aufgabe bewältigen.«
Jungkook wollte gerade wieder protestieren, da legte Nuri ihre Hand auf seine Schulter, nahm die Stoffbänder und lächelte ihn leicht an. Sie würde das schon schaffen. Sie war schnell und hatte nichts zu verlieren. Alle die ihr wichtig waren, standen hier bei ihr und für diese wollte sie gewinnen.
Sie drehte sich noch einmal zu jedem um, ehe sie losrannte. Nuri war schnell zu Fuß, sie sollte es eigentlich schaffen können.
Das Feuer fuhr rasant los und kam ihr immer näher. So schnell es ging hing sie ein Stoffband nach dem anderen auf. Sie musste gewinnen. Keineswegs wollte Nuri, dass die anderen wegen ihr das Spiel verlieren würden.
Das Feuer kam immer näher und sie spürte diese unglaubliche Hitze neben ihr.
Die Flammen standen bis zur Decke hoch. Nuris Herz klopfte wie verrückt. Sie hatte Angst.
Den Anderen erging es nicht besser. Zu wissen, dass sie nichts machen konnten - machen durften - ließ alle verrückt werden.
Doch Nuri hatte es geschafft. Alle Bänder hingen an ihren Plätzen. Ein Stein löste sich von ihrem Herzen. Sie drehte sich um und wollte rausrennen.
Jedoch sollte Jungkook recht behalten. -S war kein fairer Spieler.
Kurz vor ihren neugewonnenen Freunden, schlug die Tür zu. Sie war mit den Flammen gefangen in dem Büro und es gab kein Weg hinaus. Panisch blickte sie sich um. Es konnte doch nicht so enden. Nicht so plötzlich und ohne Zusammenhang.
Jungkooks Augen öffneten sich schlagartig. Er rannte zur Tür und haute immer wieder gegen diese ein.
»Nuri!«, brüllte er. Doch es brachte nichts. -S hatte die Tür nicht umsonst aus Eisen gebaut.
Das Letzte, was sie von der anderen Seite hörten, war ein lauter Schrei welcher nach und nach verstummte.
Er brennte sich in ihre Gehirne ein. Nuris lauter Schrei, welcher sie immer daran erinnern würde, wie sie ihr nicht helfen konnten.
Alle waren geschockt und starrten auf die geschlossene Tür. Das konnte doch nicht wirklich passiert sein. Nuri war einfach so... tot?
»NEIN!«, brüllte Jungkook immer wieder. Mit zitternden Händen haute er noch fester gegen die Tür, sodass die Haut um seine Finger nachgab und das Blut langsam seine Hand hinunterfloss.
Gerade als Namjoon auf den Jüngsten zugehen wollte, öffnete sich die Tür wieder und sie standen direkt vor dem lodernden Feuer.
Alle starrten einfach nur auf die zerstörerische Hitze, welche seelenruhig aus den Fontänen sprühte.
Jungkook brach in sich zusammen und wurde gerade so von Namjoon noch aufgefangen.
Er fühlte sich so schlecht. Er war immer so gemein zu Nuri, obwohl er doch gar nichts gegen sie hatte. Sie musste bestimmt gedacht haben, dass Jungkook sie hassen würde - so war es aber nicht. Doch nun war es zu spät. Nuri würde es nie mehr erfahren können.
Jungkook würde nie wieder die Möglichkeit haben, sich entschuldigen zu können.
Wie sollten sie das alles Nuris Eltern mitteilen? Vor allem: wie sollte es nun weiter gehen? Es kam so plötzlich.
Yuna hob sich geschockt ihre Hände vor ihren Mund. Ihr Herz klopfte unregelmäßig. Auch Taehyung schien es nicht besser zu gehen, da er plötzlich ganz blass im Gesicht wurde.
Nach einiger Zeit des Schweigens ertönte hinter ihnen ein Klacken. Doch bevor die Neun gucken konnten, was passiert war, ertönte -S' Stimme erneut.
»Ihr habt gewonnen. Namjoon, Seokjin, Yoongi, Hoseok, Jimin, Taehyung, Jungkook, Yuna und Jade. Ihr habt das Escape-Game erfolgreich abgeschlossen.«
W Ö R T E R: 1345
... das war noch nicht das ganze Drama...
Und ich weiß.. ich bin shity im Schreiben von Gefühlen and i oop-