Für alle, die im letzten Kapitel das Bild nicht sehen konnten - so sieht die Wippe ungefähr aus... yo...
»Hyung! Du musst weiter zurück!«, wies Namjoon Yoongi an, dieser dachte jedoch nicht mal daran, noch einen Fuß zu rühren.
Ihn schien die Situation zu amüsieren, da er lachend meinte: »Ich bewege mich kein Stück!« und mit trippelnde Fußbewegungen nach mehr Standfestigkeit suchte.
Ich nahm alles auf, wobei ich mir nicht gerade die Mühe gab, das perfekte Video für -S zu produzieren. Ich hätte am liebsten die Kamera gegen eine Wand geworfen, doch auf die darauffolgenden Stromschläge konnte ich gekonnt verzichten.
Alles in allem verstand ich so oder so nicht, wieso ich das Geschehen aufzeichnen sollte. -S hatte doch Kameras an der Decke befestigt, die würden doch ein viel besseres Bild als ich bieten. Der einzige, logische Grund war, dass -S nun die Psyche von jedem einzelnem herausfordern wollte. Vermutete ich, doch wer war schon allwissend?
»Yoongi beweg deinen Hintern! Ich komm nicht an den Schlüssel!«, fluchte Jin und streckte sich leicht, um vergebens an den Schlüssel zu kommen.
Bisher hatten nur Nuri, Jungkook und Taehyung ihre Schlüssel ergattern können. Yoongi, Jin, Namjoon, Hoseok und Jimin fehlten noch.
»Und wenn wir alle auf drei in die Luft springen und die Schlüssel so holen?«, schlug Hoseok vor. Nicht sehr davon überzeugt stimmten die Anderen zu. Keiner wollte in das schmutzige Wasser. Wer wusste, was dort alles drin schwamm.
Der Rothaarige Hoseok nickte und zählte langsam auf Drei.
Er führte seinen Plan aus und sprang in die Luft. Problem war nur; die Anderen nicht.
Dies sorgte dafür, dass der ziemlich gutlaufende Ablauf, dieser Aufgabe, zerstört wurde. Hoseoks Gewicht verschwand, aus diesem Grund sank die gegenüberliegende Seite, auf welcher der ahnungslose Jimin stand, auch rasch nach unten.
Jimin verlor das Gleichgewicht und landete im dreckigen Wasser. Die Anderen konnten ihr Gleichgewicht noch gerade so halten und Nuri konnte vom Glück reden, dass Jungkook so schnelle Reflexe hatte und sie am Arm packen konnte, bevor auch sie in das Wasser geflogen wäre.
Das dunkle Wasser spritzte hoch nach oben und Jimin verschwand in der dunklen Brühe.
Hoseok teilte dasselbe Schicksal. Er prallte, bei seinem Weg nach unten, auf seiner Planke ab und sein Schrei wurde kurz darauf von dem Wasser erstickt.
Ich hielt meinen Atem an. Zum Glück kam Jimin nach kurzer Zeit aus dem Wasser und schnappte nach Luft. Er strich sich seine Haare aus dem Gesicht und spuckte das Wasser, welches in seinen Mund gelangte, aus.
Auch der Rothaarige sprang aus dem Wasser, doch anders als Jimin, welcher einfach schnell zum Rand des Beckens schwamm, geriet Hoseok in Panik. Er gab undefinierbare Töne von sich und wollte sich allen Ernstes an der Wippe wieder hochziehen.
»Hyung, beruhig dich!«, schrie Namjoon zu ihm und versuchte ihn davon zu überreden, sich am Rand hoch zu zerren.
Die Anderen waren ihm dabei jedoch keine große Hilfe. Jungkooks lautes Lachen hallte im Raum herum und auch Nuri schien alles ziemlich lustig zu finden. Beide hatten jedoch nicht bemerkt, dass Jungkooks Hand immer noch auf Nuris Arm platziert war und sie somit ziemlich nah beieinander standen - oder sie wollten es nicht bemerken.
»Nein!«, brüllte Hoseok und griff nach der Planke, auf welcher er paar Sekunden zuvor noch draufstand. Er trug dazu bei, dass seine Freunde dasselbe Schicksal wie er teilen sollten wie er.
»Ok, zieh dich an meinem Bein hoch!« Namjoon streckte sein Bein nach hinten, beugte sich nach vorne und hob sich, mit seinen Händen an dem Brett, fest. So ganz entschloss es mir nicht, warum er ihn nicht mit der Hand hochziehen wollte, doch ich war aktuell so oder so nur die Kamerafrau.
Hoseok strampelte panisch auf Namjoon zu, welcher rechts vor ihm stand und ihm sein Fuß entgegenhielt.
Das Unvermeidliche passierte; Hoseok zog Namjoon mit in das Wasser. Nun entstand das komplette Chaos.
Jungkook, welcher Gegenüber von Namjoon seinen Arsch ablachte, bekam Schräglage und folgte seinen zwei Hyungs in das kühle Nass. Da er weiterhin noch Nuri festhielt, zog er sie ebenfalls mit nach unten.
Doch es war nicht der Fakt, dass wir mal wieder bei unseren Aufgaben kläglich scheiterten, sondern Jins Lache, welche auch meinen letzten Tropfen Ernsthaftigkeit nahm. Wie konnte man ein so ikonisches Lachen haben? Es klang wie ein Scheibenwischer, oder wie eine wütende Mutter, welche ihre Wut am Fensterputzen ausließ.
Sobald ich jedoch nicht mehr darauf achtete, was ich filmte, verstummte mein Lachen wieder. Ein Stromschlag löste sich erneut aus diesen bescheuerten Fußfesseln.
Zischend richtete ich das schwarze Gerät wieder nach vorne. Durch die Kamera entdeckte ich jedoch Jade, welcher das Wasser schon bis zum Kinn ging. Es fehlten noch fünf Schlüssel. Wenn wir so weiter machten, wie vor dem Chaos, würden wir es nicht schaffen schaffen!
Doch -S schien andere Pläne zu haben. »Das wird ja langweilig«, meinte er, ehe sich links und rechts an den Wänden große und kleinere Luken öffneten.
Erst war es ruhig. Alle standen auf ihren Plätzen und arbeiteten wieder als ein Team zusammen. Es lief sogar recht gut. Jimin hatte seinen Schlüssel und auch Jin war kurz davor, seinen von dem Seil zu reisen.
Wie aus dem Nichts kam plötzlich ein pinker Ball angeschossen und knallte an Jin, welcher dadurch ins straucheln kam. Erschrocken drehte ich mich nach links. Die meisten Luken waren mit Bällen befüllt und schossen auf einem nach dem anderen auf meine Freunde zu.
Jin fluchte wie verrück und ging auf Risiko. Er sprang nach oben, griff nach dem Schlüssel und wurde sogleich von einem Ball regelrecht gezwungen ins Wasser zu fallen.
Eins musste man ihm lassen; selbst der Fall ins Wasser wirkte bei ihm verdammt elegant. Er streckte zu aller erst den Schlüssel in seiner Hand nach oben, bevor er selbst auftauchte.
Ich dachte zwar, er würde wegen des schmutzigen Wassers aufbrüllen, doch nein. Zu meiner Überraschung fing er an zu Lachen. Taehyung und Jungkook stimmten mit ein und auch Jimin lachte los.
Dann lief alles relativ zügig ab. Hin und wieder wurden sie von ein paar Bällen getroffen und Yoongi machte Bekanntschaft mit dem Wasser aber alles in einem löste sich ein Schlüssel nach dem anderen von den Schnüren.
»Und jetzt?«, brachte Namjoon unsere Gedanken auf den Punkt und wir alle blickten uns in dem Raum um. Dabei sah ich, dass Jade das Wasser schon bis zur Nase ging. Scheiße!
Gerade als ich darauf aufmerksam machen wollte, ertönten wieder unterdrückte Geräusche, kurz darauf wurde die Wasseroberfläche immer niedriger, ehe das Wasser komplett durch einen Abfluss gezogen wurde und nur noch einen schmutzigen Beckenrand hinterließ.
Mit dem Wasser sank auch das Wippenkonstrukt, sodass die acht Besitzer der Schlüssel ganz entspannt von der Wippe gehen konnten.
Jimin sah die Leiter, welche zu einer Plattform neben Jade führte, als erstes.
Stolz lief er voran und kletterte die nasse Leiter hoch.
Das Wasser ging ihr bis zur Unterlippe und sie musste ihren Kopf stark nach oben heben, um überhaupt Luft zu bekommen.
Nach und nach entfernten die Acht die Schlösser. »Achtung!«, schrien Namjoon und Taehyung, ehe die durchsichtige Tür, zur Freiheit von Jade, lautstark nach unten in das Becken flog.
Das Wasser floss aus der Kapsel und Jade zog es hinterher.
Nuri bekam sie noch gerade so zu fassen und versuchte ihr Bestes, das Schwergewicht Jade dem Fall in das tiefe Becken zu ersparen. Doch Nuri kam nicht gegen den Wasserschwall an. Sie rutschte mit nach vorne.
Jungkook verhinderte Schlimmeres. Binnen weniger Sekunden griff er erneut nach Nuris Arm. Er selbst wurde von Jimin gezogen.
Die Scene bewunderte ich. Wie alle zusammen arbeiteten berührte wirklich mein Herz. Vor allem als ich die Nukook Action sah, begann mein kleines Herz höher zu schlagen.
Wenn das alles hier fertig war, würde ich versuchen, die Beide zu verkuppeln – das stand fest.
Jade sackte in sich zusammen, als das Wasser verschwunden war und sie sich nun in Sicherheit wissen konnte. Erleichtert ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen, nur um danach wieder einen Stromschlag einzuheizen.
Langsam, aber sicher machte mich das aggressiv. Man konnte es auch übertreiben. Erst wurden wir aus einem Hubschrauber geschmissen, dann entführt und nun wäre Jade fast drauf gegangen! Ich spürte das Verlangen, diesem -S – egal wer es auch sein möge – kräftig in den Hintern zu treten.
Wir konnten uns nicht mal beruhigen, da stürmten wieder die maskierten Männer in den Raum, platzierten eine Treppe im Becken, sodass man von unten nach oben gehen konnte, griffen jeden einzelnen und verbanden unsere Augen mit den weißen Bändern, welche in unsere Arme geschlungen waren.
W Ö R T E R: 1444
Na, wie geht's euch? Schon in Weihnachtsstimmung? 🎄
Ich hab gerade gesehen, dass Weihnachten an einem Dienstag ist und ich ja immer Dienstags Update... (erwartet nicht zu viel xD)